#193 – Jurek Brüggen, undjurekbrüggen: Selbst handeln, statt auf Aufträge warten
Shownotes
Architekt Jurek Brüggen gehört zu einer Generation, die nicht wartet, bis sie gefragt wird. Mit seinem Büro undjurekbrüggen und der AFEA – Association for Ecological Architecture – initiiert er Projekte, berät Verwaltungen und zeigt, wie Architekt*innen gesellschaftlich und politisch Einfluss nehmen können. Ob Plattenbau in Stendal oder Gemeinschaftshaus in Werder: Brüggen sucht Wege, Bestände zu transformieren, Ressourcen zu bewahren und neue Allianzen zwischen Architektur, Politik und Zivilgesellschaft zu schaffen. Wie das funktioniert und welche Hürden genommen werden müssen, erzählt er in dieser Episode. undjb.eu allplan.com/ki+nachhaltigkeit undjb.eu afea.site villamassimo.de/jurek_brueggen ZDF Hört auf, zu bauen derstandard.at/story bestarchitects.de
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00:00:03: Architekturfunk, der Heinze Podcast.
00:00:06: Herzlich willkommen zum Heinze-Architekturfunk-Episode.
00:00:09: onehundertdreiundneunzig am dreieundzwanzigsten Oktober, zweihundertdreieunzwanzig.
00:00:14: Diese Episode wird euch von Allplan präsentiert.
00:00:18: Mein Name ist Kerstin Kuhnekat und heute spreche ich mit Jurek Brüggen, der auch auf dem Klimafestival eine Keynote halten wird.
00:00:27: Tickets gibt's unter klimafestival.heinse.de.
00:00:31: Das Klimafestival findet am neunzehnundzwanzigste November in der Station in Berlin statt.
00:00:37: Wir steigen ein ins Gespräch.
00:00:39: Herzlich willkommen im Architekturfunk Jurek Brüggen!
00:00:43: Du bist Architekt und Gründer des Büros und Jurek Brüggen sowie der Affair Association for Ecological Architecture, eine Initiative, die du zusammen mit Emé-Michelfelder gegründet hast.
00:00:58: Und du gehörst zu einer jungen Generation von Architektinnen, die nicht wartet, bis sie beauftragt wird, sondern selbst handelt.
00:01:06: So habe ich es auf jeden Fall in einem Artikel beim Standard gelesen.
00:01:12: Projekte, die Leerstand, Materialreste und gesellschaftliche Energie aktivieren.
00:01:17: Und ich möchte mit dir gerne über Haltung sprechen, natürlich auch über die ökologische Bauwende, was sie für dich bedeutet, wie sie deine Arbeit beeinflusst, über Selbstwirksamkeit und darüber, wie Architektur zu einem ökologischen und sozialen Werkzeug werden kann, was du ja anhand oder ihr anhand eurer Beispiele auch zeigt.
00:01:38: So, genau.
00:01:39: Also, du hast erst mal zu dir, so hast nach deinem Studium an der ETH Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im
00:01:59: Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, im Jahr-Zürich, Wir hatten da auch mal stehen, dass Schützen nicht genug ist.
00:02:11: Das ist so ein bisschen das Ziel und der Antrieb und was ich denke, was es gerade braucht.
00:02:18: Das beruht so ein bisschen darauf, dass aus meiner Sicht... Architektur und alles was wir bauen und planen viel stärker mit der Natur oder dem vermeintlichen natürlichen verbunden ist und das es am Ende ein Ökosystem ist und eine Ökologie und das wir nicht einfach nur sagen können, wir bauen jetzt Effizienzhäuser und wir nehmen uns zurück und schützen die Natur, die Umwelt, die Ökologie im Sinne von.
00:02:41: wir haben möglichst wenig Einfluss darauf, sondern ich denke, dass es mittlerweile so stark miteinander verbunden und wir haben auch so viel Einfluss schon gehabt.
00:02:51: und vor allem auch negativen, dass es viel mehr darum geht, auch jetzt einen positiven Einfluss zu haben.
00:02:56: Und das ist das, was ich damit sagen möchte, dass wir versuchen, und ich denke, dass Architektur das auch kann und viel stärker versuchen sollte, das in einem positiven Sinne zu gestalten und die Schäden, die wir verursacht haben, wieder zu beheben und wieder zum Ökosystem beizutragen.
00:03:15: Und konkret bedeutet das quasi, mehr für die Biodiversität zu tun, mehr Energie zu produzieren, als Gebäude zu verbrauchen,
00:03:23: ein
00:03:24: besseres Zusammenleben zu ermöglichen, als es vorher möglich war.
00:03:27: Und so fand es sozusagen so im Ansatz zu sagen, mehr als nur schützen, sondern wirklich positiv beitragen.
00:03:34: Ja, und vor allen Dingen sehr aktiv.
00:03:36: Das ist ein richtiges Handlungsfähig sein.
00:03:39: Das kommt mir so in den Sinn dabei.
00:03:41: Ja, total.
00:03:41: Und du hast dann
00:03:42: in den Jahr- und-zwei-tausend-fünf-und-zwanzig, also fünf Jahre später gemeinsam mit Emi Michelfelder, die AFEA gegründet.
00:03:49: Das ist eine Organisation, die eigene Initiativen entwickelt, anstatt auf klassische Aufträge zu warten.
00:03:58: Warum war dieser Schritt raus aus dem Herkömmlich-Jungen?
00:04:01: Planungsmodus zu kommen hin zu einer aktiven und fast schon auch politischen Rolle wichtig.
00:04:08: Also das haben wir ja schon vorher gemacht, also ich und dann auch mit dem Mäd zusammen.
00:04:13: Deswegen die Frage, was macht die Affäre anders als dein Büro zum Beispiel?
00:04:17: Genau,
00:04:18: genau.
00:04:18: Und wir haben das so ganz intuitiv auch gemacht.
00:04:21: Also ich wollte, hatte lange überlegt, Politiker auch zu werden und hätte das auch gerne gemacht und finde es auch ein total wichtigen Beruf.
00:04:28: Kannst du ja noch, du bist ja
00:04:30: jung.
00:04:31: Vielleicht.
00:04:32: Aber was mich daran eben frustriert und weswegen ich total gerne Architekt bin und nicht Politiker ist, dass es dann doch einfach sehr abstrakt bleibt und sehr großmaßstäblich ist und sehr langwierig auch und dass man natürlich auch immer Kompromisse schließen muss.
00:04:48: Und was ich an der Architektur so toll finde, ist, dass man in einem kleinen Maßstab, einem konkreten Projekt, in einem begrenzten Zeitraum auch sozusagen politische Visionen oder Konzepte oder... Überlegungen, wie man zusammenlebt, wie man das ökologisch verbessern könnte, umsetzen kann, real, konkret, und so wie kleine Beispiele schaffen kann.
00:05:07: Und wenn dann daraus sozusagen ein Beispiel wird und vielleicht Gesetze entstehen oder man sagen kann, da könnte ich Politiker... innen daran orientieren, dann super, sozusagen.
00:05:18: Aber ich bin, glaube ich, ein bisschen zu ungeduldig als Politiker, sozusagen.
00:05:22: Das wäre nicht zu mich.
00:05:24: Und deswegen bin ich total gerne Architekt, obwohl das sozusagen da sicher viele Schnittstellen gibt und wir sehr politisch arbeiten und uns auch engagieren.
00:05:31: Aber immer irgendwie anhand eines Beispiels oder von einem konkreten Projekt.
00:05:36: Affair war dann so eine Organisation, die wir dann gegründet haben, wo wir gesagt haben, naja, wir machen ja, das ist ja schon was anderes als ein Architekturbüro.
00:05:44: Und um das auch nach außen zu vermitteln oder als ein klassisches Architekturbüro.
00:05:48: Um das auch nach außen zu zeigen und zu vermitteln.
00:05:51: Hätten wir gerne so eine Organisation, die sozusagen das nach außen auch so auftreten kann und die vielleicht auch andere dazu animieren kann oder mit anderen zusammenarbeiten kann, das genau gleich zu tun.
00:06:03: Ja, es ist auch ein Kollektiv, oder auch als Kollektiv beschrieben.
00:06:06: Auf eurer Seite stehen auch einige Namen aufgelistet.
00:06:09: Das sind bestimmt zehn Leute, wenn ich das richtig gesehen habe, die mit euch schon zusammengearbeitet haben oder dazugehören.
00:06:14: Ich fahre das jetzt gerade nochmal.
00:06:16: ganz interessant, was du gesagt hast.
00:06:17: Du bist so ungeduldig dafür und man muss so viele Kompromisse eingehen.
00:06:20: Das finde ich total interessant, dass du das sagst.
00:06:23: Deswegen bist du kein Politiker, sondern Architekt.
00:06:25: Ich habe direkt gedacht, ich habe das von Leuten gehört, die gesagt haben, nee, ich will nicht als Architekt arbeiten, sondern lieber als Möbel-Designer, weil das ist so langwierig und da muss man so viele Kompromisse eingehen.
00:06:38: Einfach mit einem anderen Maßstab.
00:06:40: Und natürlich habe ich das eben so leppisch gesagt, du kannst ja Politiker werden.
00:06:44: Aber natürlich heutzutage ist es ja tatsächlich so leider, dass wir Berufspolitikerinnen haben und man gar nicht quer gut reinkommt.
00:06:53: Also du musst eine politische Karriere ja schon wahnsinnig früh aufbauen.
00:06:56: Du studierst ja Politik.
00:06:58: So war das ja früher nie gedacht.
00:06:59: Vielleicht sind wir deswegen auch, haben wir ein paar Probleme.
00:07:02: Aber warum soll es hier gar nicht gehen?
00:07:05: Du hast einmal gesagt, um deine Haltung nochmal abzugreifen.
00:07:07: Klopfen, Markelosigkeit sei kein Ziel, sondern Ausdruck von Kaschierung.
00:07:13: Was bedeutet das für dich?
00:07:15: Ästhetisch und gesellschaftlich, wenn Dinger Markel haben und nicht perfekt sind?
00:07:20: Genau, also ich habe das gesagt im Zusammenhang von Luise, der Neunzehn-E, denke ich, das Gemeinschaftshaus für eine Genossenschaft in Werder und da haben wir mit einem ganz alten oder baufeldigen Bestand gearbeitet und zusammen mit den Genossenschaftlerinnen selber, die auch viel gebaut haben.
00:07:38: Und das ist natürlich ganz extrem, aber generell finde ich das auf jeden Fall total richtig und denke, dass so eine Markenlosigkeit, wie wir das verstehen heute, immer irgendwie eine Oberflächenbehandlung braucht.
00:07:51: Also eine Markenlosigkeit erreicht man, denke ich nur, wenn man verschiedene Layer hat, das überpotzt, überstreicht.
00:07:59: mit Silikon verfüllt und das ist nicht sozusagen das, was ich richtig und wichtig finde, sondern wir versuchen immer, dass das Material selber ist und dass die Zeitschichten sichtbar bleiben und dass auch das aus meiner Sicht am Ende das Interessante ist.
00:08:19: Also ich war jetzt gerade.
00:08:20: Ich habe heute Lola Randl getroffen, die letztes Jahr auch hier in Rom war.
00:08:26: Und das ist eine Schriftstellerin, die den großen Garten in Gessweide mit aufgebaut hat.
00:08:33: Und sie hat sich jetzt hier eine Garage gekauft in Rom.
00:08:35: Und es ist ein Gebäude, steht eigentlich nur aus Markeln.
00:08:39: Und es ist total spannend, weil man in jedem Markel irgendwie was sieht.
00:08:43: Da hat jemand mal was umgebaut, da wurde was verändert.
00:08:46: Und das ist aus meiner Sicht viel interessanter als eine glatte weiße Wand, wenn man das darauf runterbrechen möchte.
00:08:54: Ich muss gerade an eine Künstlerin denken.
00:08:55: Jetzt weiß ich den Namen nicht mehr.
00:08:57: Ich glaube, es war eine japanische Künstlerin, die aus gebrochenem Porzellan das wieder zusammengesetzt hat und dann aber die Bruchkanten offen gelassen hat und die mit total knalligen Neonfarben hervorgehoben hat.
00:09:09: Ja, ich kenne das Kunstwerk.
00:09:11: Ich komme gerade auch nicht auf den Namen, aber...
00:09:13: Da muss ich gerade daran denken, dass man das natürlich auch total umkehren kann, ne?
00:09:17: Genau.
00:09:18: Ja, du hast Luise, neunzehn, eh grad schon erwähnt in Werder an der Havel.
00:09:22: Das wurde vielfach ausgezeichnet.
00:09:24: Was natürlich auch wieder dafür steht, dass es sozusagen ein sehr anspruchsvolles Plan auch ist und auch baukulturell sehr anspruchsvoll mit diesem Marke eben was Wundervolles auch hervorzubringen.
00:09:36: Etwas das eben architektonisch hochwertig ist.
00:09:39: Und ihr habt den BDA-Preis, die Nikke und den Erich Mendelssohn-Preis dafür bekommen.
00:09:44: Und zwar war das auch ein Garagengebäude.
00:09:48: das zum Abriss vorgesehen war.
00:09:50: Und das habt ihr gemeinsam mit der Genossenschaft, die das besitzt, zu einem Gemeinschaftshaus umgebaut.
00:09:56: Was hat dich daran gereizt, den Bestand zu erhalten?
00:09:58: Du hast es ja gerade schon gesagt, gerade dieser Markel ist genau das, was du halt so faszinieren findest.
00:10:04: Also vielleicht magst du ja mal erzählen, was war das für ein Gebäude?
00:10:07: Was für einen Eindruck hat das auf dich gemacht?
00:10:10: Warst du ganz sicher hier kein Abriss?
00:10:12: Das ist total cool, daraus jetzt was zu machen.
00:10:15: Genau, das ist aus meiner Sicht einerseits eine.
00:10:17: Prinzipssache, dass wir immer überall hingehen und sagen, erst mal gucken wir erhalten alles, was man nicht unbedingt abreißen muss.
00:10:27: Das ist für mich aus meiner Sicht einfach wichtig, aus ökologischen Gründen, wegen der grauen Energie, aber auch aus geschichtlichen Gründen, wegen der Baugeschichte, aber auch aus... individuellen oder sozialen Gründen, weil Leute ja in den Gebäuden was erlebt haben, in den Gebäuden viel passiert ist, die Leute diese Gebäude aufgebaut haben.
00:10:45: und dann ist es meiner Sicht irgendwie richtig und wichtig zu sagen, erstmal versuchen wir es zu erhalten, wenn es nicht geht, dann gucken wir warum oder ob man es nicht doch teilweise zurückbauen muss, aber deswegen war das sozusagen der erste Ansatz.
00:10:57: und als ich gefragt wurde, habe ich gesagt, der finde ich total interessant.
00:11:01: Aber wir würden es auf jeden Fall stärker erhalten, als es besser geplant ist, wenn ihr es mit uns macht.
00:11:07: Und dann haben wir angefangen, das Gebäude zu untersuchen.
00:11:10: Und dann haben wir schon auch gemerkt, naja, so ganz anders erhalten, wenn wir auch nicht.
00:11:14: Und haben dann aber wirklich in jede Ecke geschaut.
00:11:17: Also wir haben Schürfgruben gemacht, um die Fundamente zu testen.
00:11:21: Und das Gebäude wurde gar nicht in einem Stück gebaut, sondern in vielen verschiedenen Etappen und auf der Grundstücksmauer.
00:11:27: wurde dann was aufgemauert und dann wurde was wiederverwendet und wir hatten, glaube ich, am Ende zwölf oder dreizehn Schürfgruben, weil wir überall, wo wir gegraben haben, eine andere Fundamentie fürgefunden haben.
00:11:38: Insofern war das dann schon auch viel Aufwand, aber das war sozusagen der Hintergrund.
00:11:46: Und am Ende hat sich das, glaube ich, gelohnt oder war das in dem Fall jetzt nicht nur ästhetisch auch toll, wie vorher gesagt durch.
00:11:54: diesen Gegensatz auch zwischen alt und dem Bestand und dem neuen, dass wir dann hinzufügen, so diese neue Schicht, die man einfach ergänzt, die ist aus meiner Sicht das, was interessant ist.
00:12:05: Und am Ende war es in dem Fall sogar günstiger auch, also das Gebäude komplett abzureißen und neu zu gründen in der Ufer näher, also es steht direkt am See, wäre sehr, sehr teuer gewesen, auch weil der Boden vermutlich kontaminiert gewesen wäre.
00:12:19: Und es war dann total gut am Ende, dass wir das dann auch so gemacht
00:12:22: haben.
00:12:24: Das ist eine richtige Erforschung und legt dann auch die vielen Schichten und die ganze Vergangenheit so eines Hauses offen.
00:12:30: Auch sehr schön dann vielleicht, wenn man dort lebt, das dann auch zu wissen.
00:12:33: Also man lernt es richtig kennen mit einer tollen Wertschätzung auch.
00:12:37: Letztens mussten wir einmal eine Neubau machen.
00:12:40: Ich habe seit langem langem keinen Neubau mehr geplant und da war ich auch ganz... war mir erstmal gar nicht klar, wie ich jetzt da beginne, weil normalerweise erforschen wir das Gebäude, den bestand das Umfeld.
00:12:52: Und dann ergibt sich daraus meistens schon eine Geschichte oder ein Konzept oder ein Narrativ, indem man das vorschreibt
00:12:58: oder
00:12:58: auch kontrastiert.
00:13:01: Und das ist sozusagen das, was eigentlich schön ist daran, was auch total Spaß macht, so ein Gebäude zu verstehen.
00:13:07: Ich habe ja immer schon von dem sozialen Impact auch gesprochen oder der sozialen Wirksamkeit, die Architektur haben kann.
00:13:14: Bei Luise XIXE haben die Bewohnerinnen auch selbst Hand angelegt.
00:13:18: Wände abgetragen, Steine gereinigt, Hanfkalksteine gesetzt.
00:13:24: Was macht das mit den Menschen?
00:13:25: und wie verändert sich die Architektur, wenn Menschen selbst bauen?
00:13:29: Ich glaube, ein ganz anderes Bewusstsein für die Materialien und die Mengen und das Gewicht, also was ich am Bauern selber auch so faszinierend finde und was mir als Architekt nicht klar war, ist, wie viel Material in so ein Haus rangeht.
00:13:44: Also wie schwer das ist, wie viel CO² das am Ende auch braucht, aber vor allem auch, wenn man ein Gebäude abreißt, wie viel Schutt und Abfall man dadurch produziert.
00:13:55: Ich glaube, das war ein Punkt, den alle, also die Genossenschaft ist sehr bauerfahren, die haben alle dort schon ein bisschen gebaut.
00:14:04: Aber ich glaube, das ist allen nochmal total bewusst geworden, dass jede Entscheidung irgendwie eine wirklich große Konsequenz hat und dann heißt einfach eine Woche lang Steine schleppen oder aufbauen oder putzen oder reinigen oder sortieren.
00:14:19: Und dass es nicht einfach so ist, so wie wir überlegen uns jetzt mal ein tolles Wohnzimmer und dann baut es schon irgendjemand.
00:14:24: Und man kriegt auch ein ganz anderes Gefühl für die Dimension und die Konsequenzen von den Entscheidungen, die man trifft.
00:14:31: Also viele Bauherren, die sich zum Beispiel Einfamilienhäuser bauen und sich dann mehr Platz wünschen und noch größere Sohne machen.
00:14:38: Ich glaube, wenn ihnen bewusst wäre, was das bedeutet und weil die es selber mitbauen müssten, dann würden sie die Entscheidungen ganz anders treffen, denke
00:14:46: ich.
00:14:47: Und ich glaube auch, wir hätten ganz anderes Bewusstsein generell für den Verbrauch von allem, von den Ressourcen, von Konsumgütern und so weiter, wenn wir genau selber Hand anlegen müssen, weil wir sind so abgespalten davon.
00:14:58: Ja.
00:14:58: Dadurch, dass man gibt es in Auftrag, irgendwer macht es dann und dann kommt man rein und dann guckt man nur nach Markel.
00:15:03: Ja.
00:15:04: Zu was das, glaube ich, auch führt oder eben geführt hat, dadurch, dass viele Menschen gar nicht mehr beteiligt sind am Bauen selber, ist das auch gar nicht klar, ist so was Architektur und Bauen und der Betrieb von den Gebäuden auch für einen Einfluss hat in der Gesellschaft generell, auch wenn man das mit anderen Dingen vergleicht wie Mülltrennung, Fliegen, Autofahren.
00:15:23: Ich glaube, das ist jedem total bewusst und alle positionieren sich da irgendwie.
00:15:29: Manche versuchen gar nicht mehr abzufliegen, Müll zu trennen.
00:15:33: Aber sozusagen, dass es im Verhältnis zur Architektur und im Bau teilweise viel weniger Einfluss hat und das Bau einen ganz großen Stellenwert hat, das ist vielen Menschen nicht bewusst, weil ich glaube, dieses Verhältnis zum Bau und selber und den ganzen Materialien da gar nicht mehr so klar ist.
00:15:51: Ja, ja genau.
00:15:52: Es ist etwas, worüber wir uns, also in der Branche seit geraumer Zeit, also Die Vorreiter natürlich auch schon länger, aber so richtig auf dem Tablett, dass alle davon reden, ist, sag ich mal, seit vielleicht drei, vier, fünf Jahren,
00:16:06: oder?
00:16:07: Genau.
00:16:07: Ganz jung ist das eigentlich, ne?
00:16:09: Ja, genau.
00:16:10: Also auch das Bauwende im Gespräch ist, wann war das?
00:16:13: Das Architects for Future ist auch gerade am vier, fünf Jahre her, höchstens.
00:16:17: Ja,
00:16:17: genau.
00:16:18: Und das Zementproduktion viel gravierender ist als Fliegen, ist, glaube ich, den allermeisten Menschen heute noch nicht bewusst oder erst seit Kurzem.
00:16:27: Ja.
00:16:28: Ja, ich wollte noch fragen zu dem Thema, dass die Menschen mit euch zusammen gebaut haben, ob dadurch anders über Baukultur nachdenkst.
00:16:40: Ich glaube, dass das jetzt nicht grundlegend meine Haltung zur Architektur verändert hat, sondern... Ich denke, dass wir generell schon viel darüber nachgedacht haben und dass das deswegen vielleicht auch gut funktioniert hat mit der Gruppe.
00:16:55: Also die Gruppe selber war sehr gut organisiert und auch sehr bau erfahren.
00:16:59: Aber ich denke, ich ... Ich habe das total gerne gemacht und wir wurden von vielen auch gewarnt, bevor wir das Projekt angenommen haben, die uns gesagt haben, Puh, mit so einer großen Gruppe und so vielen Menschen und da reden alle mit und alle wollen was anderes.
00:17:14: Das würde ich nicht machen an deiner Stelle.
00:17:17: Da kommst du in Teufels Küche und ich fand das aber total schön, auch gerade das Thema Genossenschaften und das hat total gut funktioniert.
00:17:26: Ich fand, das hat sogar viele Vorteile und ich denke, das hat uns da bestätigt sozusagen in der Arbeit, dass wir immer mit vielen, also in Projekten, die wir selber initiieren, auch mit ganz vielen verschiedenen Akteuren immer zusammenarbeiten und immer versuchen auch zu recherchieren oder zu analysieren, welche Interessen wer hat und die dann auch zu berücksichtigen.
00:17:50: Du hast jetzt gesagt, es war schön, hat gut funktioniert.
00:17:54: Du sagst vorab, analysiert ihr, sammelt alles ein und gibt es dann irgendwann so einen Punkt, da sagt man so ab jetzt.
00:18:03: Können wir nicht mehr die Sachen ausdiskutieren?
00:18:05: Jetzt wird es so gemacht und dann gibt es eine Hierarchie und dann habt ihr eben den
00:18:09: Hut auf.
00:18:10: Ja, das war total schön und ich würde sagen, das ist sogar ein Vorteil von Bauern mit großen Gruppen, mit den Genossenschaften, weil die Entscheidungen dann relativ klar waren.
00:18:19: Also die wurden sehr demokratisch getroffen.
00:18:21: Wir haben zum Beispiel das Farbkonzept erarbeitet, dann Varianten gemacht und das dann im Pläne mit der ganzen Genossenschaft vorgestellt.
00:18:28: Also theoretisch hätten da alle hundert Bewohnerinnen und Bewohner kommen können.
00:18:32: und haben dann darüber abgestimmt, welches Farbkonzept es wird.
00:18:35: Und die Entscheidung wird dann auch nicht nochmal angefasst.
00:18:38: Also da hätte es wieder einen Plenum geben müssen, da hätte dann wieder eine Mehrheit darüber entscheiden müssen.
00:18:43: Und deswegen war das eigentlich ein total guter Prozess, der in Abschnitten funktioniert hat.
00:18:47: Also wir haben nicht alles am Anfang entschieden und es dann so umgesetzt, sondern das Farbkonzept für die Fenster kam dann eben bevor wir die Fenster bestellt haben.
00:18:56: Aber es war sehr... klar für uns sozusagen, sobald wir mussten und haben die Genossenschaften gerne beteiligt und dann gab es eine Abstimmung und dann wurde das protokolliert und dann wurde das umgesetzt.
00:19:11: Und private Bauherren sind da teilweise ganz anders, weil die verständlicherweise neue Dinge sehen, neue Ideen haben und dann Dinge auch ändern wollen, sich das anders überlegen oder sich das anders vorgestellt haben und dann geht das viel stärker Vor und zurück.
00:19:29: Ja, ich habe in der schöner Wohnen gesehen.
00:19:32: Lachsfarben sieht auch nicht schlecht aus.
00:19:34: Ja, genau, genau.
00:19:35: Ich war im Urlaub und möchte jetzt genau
00:19:38: die schließen.
00:19:42: Ja, das klingt echt gut.
00:19:44: Werbung.
00:19:45: Die Architektur steckt mitten in einem tiefgreifenden Wandel.
00:19:49: Ressourcen schonen.
00:19:51: Neue Städte entwerfen.
00:19:52: Kreativ bleiben.
00:19:53: All das fordert uns heraus.
00:19:56: Genau hier treffen sich Nachhaltigkeit und KI.
00:20:00: Zwei Treiber, die unser Arbeiten verändern.
00:20:04: Wie Alplan uns dabei unterstützt, zeigt der aktuelle Trendreport.
00:20:08: Holt ihn euch jetzt kostenlos.
00:20:10: Den Link findet ihr in den Show notes oder auf alplan.com.
00:20:14: Werbungende.
00:20:15: Dann kommen wir doch mal zu dem Thema Eigeninitiative und Selbstwirksamkeit.
00:20:21: Im Standard, ich habe es eben schon gesagt, habe ich ein Interview gelesen mit Amy-Michel Felder und dir und ihr habt gesagt, du oder sie, ich weiß nicht mehr genau, es gibt genug zu tun, aber die Projekte fliegen einem nicht zu.
00:20:35: Welche Strategie verfolgt ihr denn, damit ihr Projekte ein oder Aufträge einfangt?
00:20:42: Ja, es geht uns gar nicht so um die Aufträge.
00:20:45: Wir haben jetzt nicht das Ziel, ein riesengroßes Büro zu haben, möglichst viele Projekte zu machen, sondern wir haben das eigentlich total intuitiv gemacht.
00:20:52: Also das erste Projekt, was ich gemacht habe und geplant habe außerhalb der Uni war ein Projekt in Werder, in meiner Heimatstadt, wo ich gewohnt habe, bevor ich nach Zürich gezogen bin zum Studieren.
00:21:04: Und damals war ich noch Student und mit einem Kollegen, Leo Herrmann, haben wir uns einfach engagiert mit einer Bürgerinitiative, weil es dann Gebäude gab, was die Stadt mit dem Investor gebaut hat und das dann kurz vor der Fertigstellung gestoppt wurde.
00:21:19: Und es war eine riesengroße Therme, viele Millionen wurden da investiert und das Gebäude stand dann leer, obwohl es fast fertig war und es gab keine Nutzung und es wurde sogar diskutiert, es abzureißen.
00:21:29: Und das war so absurd aus meiner Sicht, dass wir gesagt haben, wir müssen uns da engagieren, weil es fehlte eigentlich nur eine architektonische Idee.
00:21:38: weil niemand sozusagen den Mut hatte oder sozusagen die Vision hatte oder auch gesehen hat, dass es möglich ist, dass man das Gebäude umnutzen kann für die neue Nutzung und nicht, weil es jetzt eine neue Nutzung geben soll, man das Gebäude komplett abreißen und neu bauen muss.
00:21:52: Und nur weil wir das im Prinzip absurd fanden und dachten, das kann eigentlich nicht wahr sein, haben wir dann gesagt, okay, wir Wir engagieren uns da, wir zeichnen einen Vorstab und wir haben dann Unterschriften gesammelt, es gab eine Pressekonferenz, wir haben versucht, die Akteure, die Politikerinnen auch davon zu überzeugen, haben vierte defoniert mit der Bürgerbewegung zusammen.
00:22:15: Und daraus ist so das erste Initiativprojekt geworden.
00:22:19: Und das hat total Spaß gemacht und das fand ich total wichtig.
00:22:21: und im Prinzip hat sich das so durchgezogen, dass wir das bis heute eigentlich genauso machen.
00:22:25: Und dann entsteht es eigentlich... nie so, dass ich aktiv nach einem Projekt suche, sondern während wir arbeiten, während wir uns durch die Stadt bewegen, während wir mit Leuten sprechen, räumen immer wieder Themen auf, wo wir denken, das ist falsch oder das könnte man doch viel besser machen oder es könnte viel sozialer sein, es könnte viel ökologischer sein und es wäre wichtig, dass wir uns dafür engagieren.
00:22:49: und dann ist es, glaube ich, so, dass es eher zufällig passiert oder einfach sozusagen indem man die Dinge bewusst wahrnimmt und dann kreativ ist, auch als Architekt, wie man sich da einbringen kann.
00:23:02: Und so war es auch in Stendal, wo er Plattenbauten entdeckt hat und diesen Widerspruch von Wohnungsmangel auf der einen Seite und dort leer stehende Wohnungen, Plattenbauten, die abgerissen werden sollen.
00:23:17: Ein Ständerl war so, dass ich aus der Schweiz gekommen bin mit dem Zug und der Zug nicht weitergefahren ist, weil wir so viel Verspätung hatten nach zum eins, das alle aussteigen mussten und eine Hotel-Bernachtung und Ständerl bekommen haben.
00:23:29: Und ich dann Ständerl kennengelernt habe, was ich vorher gar nicht so auf dem Schirm hatte.
00:23:34: Ich wollte auch fragen, hat ihr in der Gegend rum und sucht danach, nein, die Bahn bleibt liegen und ihr strandet irgendwo.
00:23:42: und danach?
00:23:43: Guck mal hier.
00:23:44: Genau, es sind wirklich Zufälle.
00:23:46: Also es ist oft so was.
00:23:49: Und ich war dann da im Hotel und dachte, okay, wenn ich schon hier bin, dann schaue ich mir die Stadt an und habe dann die Alstrangeschraube total schön gut saniert und außen rum.
00:23:57: Gibt es eben riesige Plattenbauviertel.
00:23:59: Standard war mal der Hauptort für die Arbeiter, die an dem Atomkraftwerk gearbeitet haben, was in der DDR gebaut wurde.
00:24:06: Es wurde fast fertiggestellt, es war eine riesige Baustelle und deswegen gab es ganz, ganz viele Neubaugebiete.
00:24:11: Und die haben dann Ständer größtenteils verlassen, nachdem die Baustelle gestoppt wurde.
00:24:15: Deswegen gibt es unglaublich viel Leerstand, also in vielen kleineren ostdeutschen Städten, aber in Ständer ganz extrem.
00:24:21: Und die Plattenbauten wurden dann abgerissen, viele tausende Wohnungen, ein ganzes Stadtviertel und werden heute auch noch abgerissen.
00:24:28: Und dann eben, das habe ich in einem Zeitungsartikel gelesen, das war dann nachher.
00:24:34: durch Einfamilienhäuser ersetzt.
00:24:35: Und der Titel des Settingsarticles war zu wenig Bauland und Stendal.
00:24:39: und mit dem Wissen, dass dort Tausende Wohnungen abgerissen werden, hat mich das stutzig gemacht.
00:24:43: Und ich dachte, das ist doch komisch, irgendwie es werden Wohnungen abgerissen und es gibt jetzt zu wenig Bauland.
00:24:49: Und es lag eben daran, dass es Bauland für Einfamilienhäuser war.
00:24:53: Und die Menschen in Deutschland einfach immer noch oder wieder oder weiter den Traum haben vom Einfamilienhaus.
00:24:59: Es gibt diese Statistik, dass dreiundsechzig Prozent aller Menschen das Einfamilienhaus wünschen und davon träumen, obwohl das sozusagen natürlich ökologisch-sozial auch problematisch ist.
00:25:11: Und da war dann unser Ansatz zu sagen, auch da ist die Situation absolut ökologisch-problematisch nachvollziehbar, total nachvollziehbar, aber es fehlt eigentlich eine architektonische Vision, wie man die bestehenden Gebäude so umbauen kann, dass sie die Qualitäten von einem Familienhaus haben.
00:25:28: Also ihr habt dieses Bedürfnis sozusagen, selbst wenn ihr es vielleicht kritisch seht, ernst genommen und eine architektonische Lösung dafür gesucht?
00:25:36: Genau, genau.
00:25:37: Wir haben gesagt, wir müssen es irgendwie schaffen, dem Bestand zu erhalten, die graue Energie zu erhalten, die Gebäude nicht komplett abzureißen und trotzdem sozusagen diesen Wunsch ernst zu nehmen, damit das überhaupt funktionieren kann am Ende.
00:25:50: Aber das ist sozusagen der Bedarf und deswegen ziehen die Leute überhaupt nur nach Standard.
00:25:56: Und dann haben wir der Stadt, haben wir eine Skizze gemacht, einen Text geschrieben und haben das der Stadt geschickt.
00:26:00: Wir haben gesagt, schaut mal, wenn wir das schaffen, dann könnte es viel ökologischer sein, günstiger, mehr Häuser und es gäbe ein total interessantes Projekt für eure Stadt.
00:26:11: Und das Konzept ist das Einfamilienhaus Haus.
00:26:14: Genau.
00:26:15: Ihr hattet diese Idee, wie baut ihr diese Kommunikation auf?
00:26:19: Also du sagst jetzt, ja, wir haben der Stadt geschrieben.
00:26:23: Wie schreibt man in der Stadt?
00:26:24: An wen wendet man sich und welche Sprache spricht man da?
00:26:28: Wir haben geschaut, wer im Stadtrat in der Regierung der Stadt ist für Bauern verantwortlich.
00:26:34: Also in jeder Region, in jeder Stadt gibt es einen Ausschuss fürs Bau und für die Stadtentwicklung.
00:26:39: Und haben die Personen dann direkt und persönlich angeschrieben, haben versucht anzurufen, haben viel telefoniert, haben ganz viel telefoniert und versucht Überzeugungsarbeit zu leisten und dafür auch zu werben.
00:26:51: ganz konkret zu sagen, was die Vorteile davon sind.
00:26:54: Und die Umsetzung war noch völlig unklar.
00:26:56: Es gab auch noch kein Bild, es gab kein Plan, es gab wirklich nur diese Skizze.
00:27:00: Und aber erstmal sozusagen einfach dafür zu werben, dass es ein riesengroßes Potenzial wäre.
00:27:05: Und gleichzeitig aber natürlich auch nicht so sehr zu kritisieren, wie es heute gemacht wird.
00:27:09: Weil das total nachvollziehbar ist, sozusagen, die dort arbeiten.
00:27:13: Das sind eben Politikerinnen, die sind ja keine Architekten.
00:27:16: Und es ist auch nicht deren Aufgabe, so eine Vision zu entwickeln, aus meiner Sicht.
00:27:20: Wichtig wird es dann, wenn es die Vision gibt, dass sie umgesetzt wird.
00:27:24: Aber erst mal ist es auch immer ein wichtiger Punkt, wenn wir so einen Verbesserungsvorschlag bringen, dass wir gucken, was sind die Hintergründe für den derzeitigen Stand.
00:27:36: Wir haben erst mal keine Antwort bekommen.
00:27:38: Es ist nicht so, dass dann alle schreien und sagen, super, auf jeden Fall lass uns loslegen, sondern wir haben erst mal keine Antwort bekommen, müssen ganz viel telefonieren.
00:27:46: Und das Einzige, was wir erreicht haben, ist, dass wir irgendwann weitergeleitet wurden an die beiden Genossenschaften in Ständer, denen die ganzen Plattenborken gehören.
00:27:55: Also die Politik oder Verwaltung leitet erst mal weiter.
00:27:59: Genau.
00:27:59: Immerhin.
00:28:00: Genau,
00:28:00: immerhin.
00:28:01: Genau, nach vielen Telefonaten.
00:28:02: Und dann war eine Genossenschaft skeptisch und eine war ganz interessiert und mit denen haben wir uns dann getroffen.
00:28:09: Und so hat das Projekt dann begonnen.
00:28:11: Was wäre denn passiert, wenn jetzt die Genossenschaft wäre es einfach los gewesen und wer raus gewesen dann?
00:28:16: oder hätte sie dann auch ein Familienhäuser gebaut?
00:28:19: Ja,
00:28:20: genau.
00:28:20: Also die hätten dieses Grundstück verkauft oder sie hätten selbst, da gibt es gerade auch ein Projekt rein oder ein Familienhäuser gebaut.
00:28:28: Und im Moment wurden auch schon, also die Genossenschaft besitzt viele Plattenbauten dort und zwei mit dem Block, den wir planen, zusammen drei große Blöcke.
00:28:39: wurden jetzt schon gestoppt.
00:28:40: Also da war der Abriss festgeplant und das wurde jetzt auch schon gestoppt mit dem Ziel oder dem Gedanken, dass wenn das Projekt umgesetzt werden kann, dass man das auch bei den anderen Gebäuden anwenden möchte.
00:28:53: Und wie habt ihr das geschafft?
00:28:55: Was muss ein Projekt haben, damit die Leute sagen, das geht es da um Prestige, dass sie sagen, das könnte ein Prestige-Projekt werden für uns mehr als ein Familienhäuser?
00:29:06: Oder wo ist genau der Knackpunkt, dass sie sagen, das ist interessant?
00:29:11: Also ich glaube, am Ende hat es ganz, ganz viel mit Empathie zu tun und mit der Analyse auch der Interessen der Menschen und der lokalen Akteure.
00:29:19: Empathie der Akteure oder eure Empathie denen gegenüber?
00:29:23: Unsere Empathie denen gegenüber.
00:29:25: Also wirklich zu sagen.
00:29:27: Weil aus meiner Sicht ist es natürlich total absurd und falsch diese Gebäude abzureißen.
00:29:31: Aber wie gesagt, das gab dafür gute Gründe und wir wollen mit der Stadt gemeinsam, mit der Genossenschaft gemeinsam und die Genossenschaft hat auch an dem Projekt schon auch selbst viel mitgearbeitet.
00:29:45: sozusagen eine bessere Lösung dafür entwickeln und das ist Aufgabe der Architekten und Architekten und weniger der Politikerinnen und Politikerinnen.
00:29:53: Und wenn man dann sozusagen es schafft, dass am Ende alle Interessen oder möglichst viele Interessen berücksichtigt werden, dann schafft man es aus meiner Sicht oft auch dafür eine Mehrheit zu bekommen und dann kann es gelingen.
00:30:06: Das muss nicht immer so sein natürlich, aber in Sterner war es dann tatsächlich auch so, dass wir im Stadtrat präsentieren mussten für einen Förderantrag auch und dass ich auch Sorge hatte, dass wir da ein bisschen in die linke grüne Ecke gestellt werden, weil der Stadttal in Sternheim jetzt nicht unbedingt links und grün ist und wir den natürlich trotzdem eine Mehrheit brauchten.
00:30:27: Es gibt einen jungen Bürgermeister, der da auch engagiert ist, aber es wurde dann, wir haben das dann präsentiert und diskutiert, es gab auch viele Fragen und am Ende hat es eine große Mehrheit bekommen über die politischen Richtungen hinweg.
00:30:42: weil das am Ende natürlich ganz viele Leute auch angesprochen hat.
00:30:44: Wir haben das Thema Einvermehenhaus gehabt, was eher ein konservatives Thema ist.
00:30:49: Wir sagten, das nehmen wir ernst, das berücksichtigen wir, aber wir wollen trotzdem im Bestand und die grauen Energie erhalten und das ökologisch umsetzen.
00:30:55: Und gleichzeitig ist es dann auch so, wenn das am Ende ökologisch ist, dann sind die Heizkosten auch geringer, dann ist die Warmmiete geringer gegenüber der Kaltmiete.
00:31:03: Also das waren sozusagen so Argumente, wo wir dann am Ende wirklich eine große Mehrheit bekommen haben.
00:31:10: Also das heißt, dass Worlding spielt durchaus auch eine Rolle.
00:31:14: Es sind da einfach mit den Häuser total problematisch und wir versuchen nur sozusagen den möglichst großen und möglichst positiven Einfluss zu haben.
00:31:23: Aber wenn wir da jetzt ein total radikales Genossenschaftsprojekt gemacht hätten mit vielen Gemeinschaftsräumen, dann hätte das niemand gemietet und niemand gekauft und dann wäre der Einfluss, den wir gehabt hätten, obwohl ich mir das am Ende sogar noch viel mehr gewünscht hätte, viel geringer gewesen.
00:31:38: Also das ist sozusagen eher der Grund.
00:31:39: Wie
00:31:39: du sagst, ihr nehmt die Interessen ernst, seid empathisch und sagt, okay, ihr wollt das ein Familienhaus?
00:31:44: Wir zeigen euch ein Familienhäuser, aber anders.
00:31:48: Und guckt doch mal, ob das passt.
00:31:50: Genau, genau.
00:31:51: Also irgendwie realistisch und empathisch und unter den Gesichtspunkten möglichst logisch und radikal.
00:31:59: Das ist sehr clever, weil viele Menschen versuchen ja die Politik ranzukommen.
00:32:04: Die Lobby unseres Berufsstandes ist ja bekanntermaßen eher gering.
00:32:09: Und dann ist es natürlich total interessant.
00:32:11: Ich kenne jetzt nicht so viele Leute, obwohl ich sehr viele Menschen schon interviewt habe, die wirklich sehr aktiv an die Verwaltung herantreten mit Ideen schon.
00:32:21: Es gibt solche Büros oder Architektinnen, aber es sind tatsächlich nicht ganz so
00:32:26: viele.
00:32:27: Es ist schön zu hören, dass da auch was bei rumkommt und Erfolg ist.
00:32:31: Ja, genau.
00:32:31: Und man lernt natürlich auch total vielen anderes Projekt, was wir gemacht haben, wo ich mir total sicher war, dass es funktionieren wird und es am Ende nicht funktioniert hat, zeigt total gut, dass es am Ende nicht nur am Projekt liegt, sondern dass ganz viel auch eben mit Kommunikation und mit Empathie und mit der Strategie auch, wie man die Menschen anspricht, zusammenhängt.
00:32:53: Hast du im Nachhinein sozusagen dann nochmal analysiert oder zurückgeschaut und festgestellt, okay, da hätte ich anders kommunizieren sollen, vielleicht, da war ich nicht empathisch genug.
00:33:04: Guckst du dir das da nochmal an, woran das gelegen hat?
00:33:08: Besser, also wir machen das total intuitiv noch im Moment.
00:33:12: haben da keine Plan oder keine Checkliste, aber ich habe mich natürlich gefragt, auch weil wir uns da ganz stark engagiert haben und ich mich das auch sehr geärgert hat, weil ich das inhaltlich total richtig fand, warum das am Ende nicht geklappt hat.
00:33:25: Und die Geschichte ist auch so absurd, dass ich die oft erzähle.
00:33:28: Und dann natürlich auch immer gefragt werde, was denkst du denn, warum hat es nicht geklappt, was war da los?
00:33:34: Das war auch in dem Standardartikel, dass du gesagt hast oder ihr gesagt habt.
00:33:38: Wir rufen auch mal einfach beim Bürgermeister an.
00:33:40: Niemand ist vor uns sicher sozusagen.
00:33:43: Ist es so, also erfordert das Mut oder was erfordert das?
00:33:47: Oder ist es auch dann irgendwann ein bisschen routinierter?
00:33:51: Halt euch vielleicht irgendwann sogar ein Ruf voraus bei den Verwaltungen.
00:33:55: Ich glaube
00:33:56: so.
00:33:56: Die rufen an.
00:33:57: Soweit ist es mal nicht gekommen, aber... Nee, ich glaube schon, dass es ein bisschen Mut braucht.
00:34:02: Also ich merke das auch bei uns im Büro, dass es telefonieren, sozusagen generell, manche machen das gerne, manche machen das nicht so gerne.
00:34:10: Aber ich denke, dass es total wichtig ist und am Ende viele auch erstmal dankbar darüber sind, auch wenn sie oft wenig Zeit haben oder nicht erreichbar sind oder so.
00:34:20: Am Ende ist es ja oft erstmal nur ein Vorschlag und dann kann man den ablehnen oder annähen.
00:34:25: Aber man muss natürlich... überzeugt davon sein, dass das gut ist, was man vorsteckt.
00:34:30: Das ist, denke ich, eine Grundvoraussetzung.
00:34:32: Und am Ende des wichtigsten, dann fühlt es sich auch
00:34:34: gut an.
00:34:36: Ja, und man muss sozusagen schon ein bisschen erst reingeben.
00:34:40: Man muss was entwickeln, wie bei Wettbewerben.
00:34:43: Und dann weiß man eben nicht, ob man irgendwas davon hat.
00:34:46: am Ende.
00:34:47: Ja,
00:34:47: genau, genau.
00:34:48: Also man muss schon, es ist auch oft lange eine Vorleistung, die man erbringen muss, um dann alle Akteure oder die wichtigsten Akteure davon zu überzeugen.
00:35:00: Denkst du auch in noch größeren Maßstäben, also wie sich deine oder eurer Haltung auch in Stadtplanung umsetzen lässt?
00:35:09: Also Low-Tech, Materialwiederverwendung, Kreislaufwirtschaft, bist du da auch stadtplanerisch unterwegs?
00:35:17: Also ich glaube, ich hoffe oder würde mir wünschen, dass diese Projekte, die wir machen, immer auch Beispiele sind für einen größeres Thema oder einen größeren Maßstab und auch an anderer Stelle umgesetzt werden können, mindestens die Strategie oder auch die Projekte selber.
00:35:34: Und die Webseite von AFEA ist ja auch so aufgebaut, dass es weniger eine Projektdarstellung ist, sondern eher eine Vorstellung von gewissen Strategien oder Initiativen oder Konstruktionsweisen, die man dann gerne auch kopieren darf oder woanders anwenden darf.
00:35:47: Ich halte nicht so viel von so einer großmarschdeblichen Stadtplanung im Sinne eines Masterplans oder Entwicklungsplans, sondern ich arbeite lieber in einem konkreten Projekt, was dann hoffentlich einen größeren Einfluss hat.
00:36:04: Du bist in diesem Jahr oder warst du Gastprofessor oder bist du noch Gastprofessor?
00:36:10: Leider nicht mehr.
00:36:11: Du warst am
00:36:12: KIT.
00:36:13: Ich war ein Semester Gastprofessor am KIT und das war im August vorbei.
00:36:29: Genau.
00:36:31: Du warst in diesem Jahr Gastprofessor am KIT, Karlsruher Institut für Technologie.
00:36:36: Das ist von der Wüstenrot-Stiftung eine eingerichtete Professor, die ist immer zeitlich begrenzt.
00:36:40: Man findet da auch eine ganze Liste von Leuten, die da schon waren.
00:36:44: Mit dem Schwerpunkt Initiatives for Transformation.
00:36:47: Was hast du den Studierenden mitgegeben?
00:36:50: Im Prinzip so heran zu gehen an Projekte oder an Initiativen, wie wir das auch tun im Büro und die Studierenden dazu zu ermutigen, selbst Initiativen zu erarbeiten und fortschlagen.
00:37:04: Und das war eigentlich das Ziel des Semesters, dass es nicht eine Entwurfsaufgabe gibt, dass es nicht ein Entwurfssemester im klassischen Sinne ist.
00:37:13: und dass wir auch nicht die Lehrenden im klassischen Sinne sind, sondern dass die Studierenden sich selbst fragen, was ihnen wichtig ist, was sie stört, wo sie denken, dass sie sich einbringen können und dann Projekte entwickeln, initiieren, die auch einen ganz realen Kontext haben und die auch ganz real umgesetzt werden könnten.
00:37:32: Und es gibt auch aus dem Semester zwei bis drei Projekte, die tatsächlich weitergehen und aus denen vielleicht irgendwann oder im kleinen Maßstab jetzt schon auch was draus wird oder geworden
00:37:44: ist.
00:37:45: Es war ja eben klar, dass das wording bzw.
00:37:48: die Kommunikation so wichtig ist.
00:37:50: Hast du das mit den Studierenden auch erprobt?
00:37:54: Ja, total.
00:37:55: Wir haben mit den Studierenden auch so eine Akteursanalyse gemacht.
00:37:59: Also zuerst ging es darum, dass wir die Studierenden gefragt haben, was ihnen der Architektur wichtig ist, was sie stört, was ihnen nicht gefällt oder was ihnen besonders gut gefällt, um sie sozusagen auch dafür zu sensibilisieren, dass sie da einen großen Einfluss haben und dass sie wirklich selber Orte finden können, wo sie sich einbringen.
00:38:21: Und dann ging das eigentlich relativ schnell, dass es wirklich ganz, ganz tolle Orte gab und ganz, ganz volle Initiativen.
00:38:27: Und dann war das ein relativ langer Prozess, wo die Studierenden dann Leute angerufen haben, auf die Leute zurückgegangen sind.
00:38:34: und wir tatsächlich dann relativ spät angefangen haben, konkret zu entwerfen und ganz viel Zeit und Arbeit und viele Besprechungen auch darum gingen, was die beste Strategie ist, wen man jetzt besonders ernst nimmt, wer da vielleicht sehr wichtig ist, wer weniger wichtig ist.
00:38:50: Und es gab auch Projekte, wo das dann am Ende geändert ist, dass der Student in dem einen Fall dann so viele Akteure analysiert hatte, dass er gar nicht mehr, dass er zunächst zum Entschluss gekommen ist.
00:39:03: dass es eigentlich an dem Ort das Beste wäre, nichts zu tun.
00:39:06: Wenn man es quasi niemandem recht machen kann, wo wir dann auch wieder gesagt haben, na ja, am Ende dürft ihr nicht vergessen oder ist es mir auch ganz wichtig, dass es am Ende schon eine persönliche Vision ist, also der, wir, ich als Büro oder als Architekt sozusagen, wir versuchen die Leute auch zu überzeugen.
00:39:23: Es geht nicht darum, die Meinung einzusammeln und dann eine größtmögliche Durchschnitt zu bilden, sondern es geht immer wieder darum.
00:39:29: die empathisch zu sein, aber dann die Menschen davon zu überzeugen von dem, was wir denken, was richtig und was wichtig ist.
00:39:37: Super, das ist sehr wertvoll.
00:39:40: Also im Sinne von, ich glaube, es gibt gar nicht so viel in der Lehre, also im Studium der Architektur.
00:39:51: Und es hat am Ende also die... Uni war, glaube ich, auch oder teilweise waren Menschen in der Uni skeptisch, ob es gelingt.
00:40:01: Ich habe mich das auch gefragt, dass die Studierenden eben das Thema selbst finden, das Objekt selbst finden, den Ort selbst finden, eine Initiative beginnen und dann noch einen Entwurf machen, weil das ist ja sozusagen eigentlich fünf Dinge, bevor man eigentlich mit dem Entwurf anfängt, was eigentlich die Aufgabe in einem Semester ist und dann ist das Semester auch sehr kurz.
00:40:18: war dann, glaube ich, auch sehr intensiv, weil dann eben der Entwurf dann natürlich auch noch kam und das am Ende aber dann in vielen Fällen echt gut geklappt hat.
00:40:30: Ja, und ich meine, wenn man es so hört, dann finde ich, klingt es so, als wäre es wirklich eine wahnsinnig tolle Grundvoraussetzung, überhaupt den Entwurf zu machen, dass man sich denkt, ohne dass es ist ja dann kein Wunder, wenn dann Dinge entstehen, wo sich viele dran stören, wenn das einfach übersprungen wird.
00:40:44: Eigentlich schon.
00:40:45: Und am Ende geht es dann auch schneller natürlich und es macht auch total viel Spaß zu entwerfen, weil man weiß einfach, dass es sehr positiv sein wird, was man entwirft und dass man mit dem, was man da entwirft, wirklich einen ganz großen Beitrag geleistet und eine große Verbesserung auch hervorrufen kann.
00:41:00: Würdest du auch in Zukunft lehren wollen?
00:41:03: Also mir hat es total großen Spaß gemacht.
00:41:06: Ich hatte Ein bisschen viel um die Ohren in der Zeit, aber es war super für mich und ich hoffe auch für die Uni und sobald ich wieder ein bisschen weniger zu tun habe, würde ich total gerne wieder zurück an die Uni.
00:41:23: Ja, du bist ja jetzt Stipendiat der Deutschen Akademie Rom in der Casabaldi.
00:41:30: Jetzt gerade sitzt du in der Villa Massimo.
00:41:33: hast du erzählt, weil so viele Veranstaltungen gerade sind.
00:41:35: Aber du bist drei Monate in der Casa Baldi und hast da Zeit, um etwas zu entwickeln, um in dich zu gehen und etwas zu produzieren vielleicht.
00:41:45: Ich weiß nicht, wie der Druck da ist oder wie es einem da so geht.
00:41:50: Erzähl doch mal, wie ist es und was machst du dort?
00:41:53: Also man, es gibt eben die Villa Massimo, dort sind die Stipendiaten sieben Monate, also fast ein Jahr im Fast.
00:42:01: Sieben bis zehn Monate und haben dort Wohnungen, Ateliers.
00:42:05: Und dann gibt es die Casabaldi mit einem kleinen Atelier.
00:42:08: Das ist ein Haus auf dem Land, so anderthalb Stunden entfernt von Rom in den Bergen.
00:42:12: Und dort sind die Grinianzen immer drei Monate und etwas kürzer und dafür aber auch sehr viel abgeschiebener und abgelegender.
00:42:20: Und mir gefällt es dort gerade total gut, weil das total ruhig ist und man wirklich die Möglichkeit hat.
00:42:29: etwas entfernter vom Alltagstrubel an Themen zu arbeiten, die einem wichtig sind.
00:42:35: Und ich habe das ja wohl auch gesagt, viele Dinge machen wir sehr intuitiv und einfach, weil wir das Gefühl haben, dass hier richtig und wichtig sind.
00:42:44: Und das Ziel von den drei Monaten hier neben einer eventuellen Initiative auch vor Ort oder im Ort, wenn es da eine gute Gelegenheit gibt, ist, diese Idee der Initiativen sozusagen als neues Aufgabenfeld auch von Architekten, Architekten nochmal genauer zu beschreiben und vielleicht auch zu recherchieren, wer das auch in der Vergangenheit schon gemacht hat, weil ich glaube es gibt und gab viele Architekten, Architekten die das auch schon so gemacht haben, aber vielleicht weniger auch als Aufgabe der Architektur generell definiert haben oder auch weniger kommuniziert haben, dass das wichtig ist.
00:43:20: Interessant, ja ich musste gerade parallel daran denken, dass es
00:43:23: früher
00:43:24: Otto Badning, der hatte wohl ganz eng Kontakt zur Hochpolitik, zur Höchstpolitik.
00:43:31: Und heute ist es so wahnsinnig schwer für die Verbände oder auch für den Werkbund oder BDA, an Politik heranzukommen.
00:43:41: Da geht keiner ans Telefon mehr.
00:43:43: Das ist irgendwie vorbei.
00:43:44: Und ob man das wieder hinkriegen könnte.
00:43:47: dass da wieder eine bessere Verbindung stattfindet, dass er natürlich ein großer Vorteil.
00:43:54: Also wir kommen jetzt langsam zum Ende, aber ich wollte noch kurz erwähnen, mit AFEA beratet er ja durchaus auch.
00:43:59: Genau.
00:44:00: Das nur noch mal auch als Hinweis, dass man sich auch durchaus hinstellen kann als Architekt, Architektin und sagen kann, wir bieten Beratung an.
00:44:07: Genau, oder wir teilen einfach unsere Erfahrungen, also das machen wir gerne.
00:44:15: ist es, glaube ich, total interessant.
00:44:17: Ich mache solche Initiativprojekte einfach super gerne, weil ich denke, dass die eben einen Wandel im mindestens kleinen Maßstab hervorrufen können.
00:44:26: Und wenn wir dazu beitragen können oder dort beraten können, dann super.
00:44:30: Ja, sehr schön.
00:44:32: Du wirst auch beim Heinze Klimafestival ein Kino treten und zwar am zwanzigsten November auf der Themenbühne Change.
00:44:40: Gemeinsam mit Mirjam Rapjo und Eva Chimchik.
00:44:44: Haltet ihr eine Keynote bzw.
00:44:46: jeder einen Impulsvortrag und dann geht ihr ins Gespräch, vermutlich mal, ins Moderierte.
00:44:53: Und da geht es um die lebenswerte Stadt.
00:44:55: Da dürfen wir jetzt auch gespannt sein und es ist doch mal der größere Maßstab, zudem du dich dann äußerst.
00:45:03: Ja, das freut mich.
00:45:04: Dann wünsche ich dir bis dahin eine sehr gute Zeit.
00:45:07: Danke.
00:45:08: In der Casabaldi.
00:45:09: Wie lange bist du jetzt noch da insgesamt?
00:45:10: Das
00:45:11: hat jetzt gerade erst begonnen.
00:45:12: Ich war drei Tage in der Casabaldi, bin jetzt drei Tage in Rom und habe jetzt noch zweieinhalb Monate.
00:45:19: Wundervoll, dann kommst du ja mittendrin, reingeflogen.
00:45:21: Genau, genau.
00:45:22: Ich bin kurz in Berlin.
00:45:24: Ja.
00:45:24: Das ist toll.
00:45:25: Das freut mich.
00:45:26: Alles Gute weiterhin.
00:45:27: Danke, Jorek Brüggen.
00:45:29: Danke schön.
00:45:30: Und das war es für heute.
00:45:31: Diese Episode wurde euch von Alplan präsentiert.
00:45:34: Das Heinze Klimafestival rückt immer näher.
00:45:37: Am neunzehnten und zwanzig November findet es, wie gewohnt, in der Station in Berlinstadt.
00:45:42: Den Link zum Programm und zur Anmeldung findet ihr in den Show Notes.
00:45:45: Ich freue mich, wenn ihr beim nächsten Mal wieder rein hört.
00:45:48: Lasst uns gerne eine Bewertung da.
00:45:50: Habt eine schöne Zeit.
00:45:52: Tschüss.
00:45:55: Das war der Heinze-Podcast-Architektur-Funk, Redaktion Klaus Fühner und Kerstin Kuhnekath, Moderation, Produktion und Veröffentlichung Kerstin Kuhnekath, Berlin,
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