#190 – Silvia Schellenberg, Sebastian Thaut, Atelier ST: Räume, die berühren

Shownotes

20 Jahre Atelier ST – Silvia Schellenberg und Sebastian Thaut blicken zurück auf eine erfolgreiche Karriere, geprägt von Haltung, Leidenschaft und klarem Gestaltungswillen. Im Gespräch mit Klaus Füner geht es um das Bauen als Paar, intuitive Entscheidungen, den hauseigenen Bauherren-Fragenkatalog und preisgekrönte Projekte wie das Kunsthaus Göttingen oder das Kraftwerk in Sachsen. Sie erklären, warum Architektur beim Raum beginnt – und nicht beim Recyclingkonzept. Und warum der Berufsstand gefährdet ist, wenn Nachhaltigkeit und Baukastenprinzipien zur Ersatzhandlung für das Entwerfen werden.

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00:00:03: Architekturfunk, der Heinze Podcast.

00:00:06: Herzlich willkommen zum Heinze Architekturfunk Episode onehundertneunzig am zweiten Oktober zweitausendfünfundzwanzig.

00:00:13: Mein Name ist Kerstin Kuhnickert und heute spricht Klaus Fühner mit den beiden Gründerinnen und Inhaberinnen von Atelier ST.

00:00:22: Silvia Schellenberg und Sebastian Taut.

00:00:24: Wir steigen ein ins Gespräch.

00:00:27: Herzlich willkommen zum Heinze Architektur-Funk.

00:00:29: Ich spreche in unserer heutigen Episode über Baukunst, Vertrauen, Erfolg, über Kohle, über Beziehung und das gemeinsame Glück zusammen mit Silvia Schellenberg und Sebastian Taut von AtelierST.

00:00:43: Hallo.

00:00:45: So, aber bevor wir sprechen, muss ich jetzt erstmal, zum ersten Mal überhaupt live in diesem Podcast.

00:00:54: einen Korken knallen lassen, weil wir feiern heute... Achtung!

00:01:01: Oh, shit.

00:01:04: Oh nein.

00:01:05: Okay, aber es hat nicht geschwitzt, weil ich bin echt hierher gejockt.

00:01:08: Denn wir stoßen heute an auf zwanzig Jahre Atelierstee.

00:01:15: Das stimmt.

00:01:17: Gleich sind die Kläser gefüllt.

00:01:20: So, das ist dein Glas.

00:01:22: Das war jetzt nur der schnelle Schluck, das wir anstoßen können.

00:01:26: Wir freuen uns auf das Gespräch.

00:01:30: Auf die nächsten zwanzig Jahre.

00:01:32: Auf die nächsten

00:01:33: zwanzig Jahre, genau.

00:01:34: Dann könnten wir eigentlich gleich auch noch über die Unternehmensnachfolgesprächen, aber das machen wir vielleicht ne Andermal oder ganz eine Weile.

00:01:43: Aber bevor wir jetzt starten, wenn ihr jetzt mal so richtig vom Leder ziehen könntet, was ihr in den zwanzig Jahren, in den vergangenen zwanzig Jahren alles erreicht habt, welche Preise ihr gewonnen habt, welche Erfolge ihr feiern konntet, was würdet ihr dann erzählen?

00:01:59: Das

00:01:59: heißt, wir können so richtig auf die Kackerhohnen zählen.

00:02:01: Du könnt

00:02:01: jetzt mal richtig Vollgas geben.

00:02:04: Richtig angeben.

00:02:05: Das verdient Aussie ist ja immer schwer, auf die Kackerhohnen.

00:02:07: Die sind ja eher ein bisschen demütiger, ein bisschen bescheidener, aber ganz unbescheiden.

00:02:11: Ich glaube, können wir schon stolz sein.

00:02:13: Wir gucken natürlich immer uns in den Selbstkritik, was kann noch besser gehen und wie kann es weiter nach vorne gehen.

00:02:18: Aber wenn wir wirklich mal ohne falsche Bescheidenheit zurückblicken, sind wir schon stolz, weil wir eine Menge schon gebaut haben.

00:02:26: Und das war immer unser Ziel von Anfang an, dass wir nicht nur theoretiefest klemmen, sondern wirklich bauen wollen und gut bauen wollen und mit hohem Qualität bauen wollen.

00:02:35: Und ich denke, dass uns das eine oder andere Masterpiece gelungen.

00:02:38: Das Kunsthaus Götting haben wir.

00:02:39: Fertiggestellt, habt ihr euch darüber berichtet, haben wir damals schon ein Video mit euch gemacht.

00:02:43: Es gibt besondere Wohnhäuser, das letzte, habt ihr glaube ich auch schon mal darüber berichtet, das Duplex in Leipzig, dieses Betonhaus.

00:02:51: Wir haben angefangen und letztlich, wenn man zurückguckt, war der Weg eigentlich immer schon, denke ich, ganz konsequent.

00:02:58: Das unser allererstes Projekt war auch ein Wohnhaus gewesen, haben wir einen Wettbewerb gewonnen, war noch ganz jung, ich glaube, siebenundzwanzig.

00:03:04: Der Bauer hat Vertrauen in uns gehabt und wir konnten dort schon... genau das umsetzen, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es umsetzten, dass es

00:03:38: umsetzten, dass So ein paar Bettbewerbserfolge, Preise,

00:03:41: Awards.

00:03:41: Ja, bevor ich das alles aufzähle, ich glaube, das kann man nachlesen.

00:03:44: Das liegt mir auch gar nicht so, aber was ich wirklich erstaunlich finde, dass wir nach zwanzig Jahren hier zusammen sitzen, auch als Paar sitzen, als Geschäftspartner sitzen und nach frohen Mutes sind und einfach unser Ding machen und mit allen Höhen und Tiefen.

00:04:01: Architektur ist unsere Leidenschaft von Anfang an gewesen und der Weg ist nie einfach gewesen, er war eigentlich mehr oder weniger steinig und es ging irgendwie nicht steil berghoch, aber auch nicht steil bergab.

00:04:13: und ehrlich gesagt finde ich das schon so zurückblickend, wenn man so in die Anfänge schaut, wir hatten Zwo fünf, das Büro gegründet.

00:04:20: Zwo sieben, die erste Ausstellung, das erste Buch im Jovesverlag.

00:04:23: Und manchmal hole ich dieses Büchlein noch raus.

00:04:27: Demulechens haben wir das damals genannt.

00:04:29: Und wenn ich mir so die Texte durchlese, denke ich, wow.

00:04:32: Was man damals sozusagen schon von sich gegeben hat und vieles von dem ist heute immer noch so in dieser rote Faden.

00:04:38: Das ist, glaube ich, was ganz essentiell ist.

00:04:40: Und ich glaube, wir beide machen es uns selbst nicht einfach.

00:04:45: Also ich glaube, wir ziehen sozusagen an einem Stricke, obwohl wir sehr unterschiedlich von der Mentalität sind.

00:04:51: Und ich glaube, vielleicht ist es auch das Geheimnis.

00:04:53: Also mit Verlaub kann ich sagen, wenn ich stolz darauf, dass wir heute hier sitzen und sicherlich auf viele Bauten so rückschauen und auch irgendwie auf Wolke und sind gut publiziert.

00:05:03: Ja.

00:05:03: Da ist ein Spruch, der vielleicht ganz gut auf uns zu will, so schnell vorankommen, gehe alleine, will zu weit kommen, gehe gemeinsam.

00:05:11: Und ich glaube, das finde ich einen ganz schönen Spruch, der auf uns zutrifft, weil wir haben schon einen weiten Weg zusammen hingelegt, das Silvia gerade gesagt hat.

00:05:17: Und es geht nur als in dieser Partnerschaft.

00:05:20: Und da fragen ja auch viele, dass du vielleicht auf deinem Fragen zählst, wie geht es denn nur, verheiratet sein und noch im Büro zusammen und das Kind und Kinder und... Das wäre

00:05:26: jetzt meine Frage gewesen, ne?

00:05:28: Ihr seid ja nicht nur beruflich erfolgreich, sondern auch privat seit über zwanzig Jahren erfolgreich.

00:05:33: Wie geht das zusammen?

00:05:35: Also, ich kann für mich sein, das geht wunderbar zusammen.

00:05:37: Und ich glaube, es geht deswegen gut zusammen, weil wir so verschieden sind.

00:05:40: Also, anfangs, wenn man sich privat kennen lernt... sind sie aber die Gemeinsamkeiten.

00:05:44: Man hört die selber Musik gerne und man hat die selben Urlaubsziele gerne und findet die Architekten und Designer gut.

00:05:52: Und irgendwie, das sind diese Gemeinsamkeiten, die man übereinanderlegt.

00:05:55: Und die gibt es auch noch, aber ich glaube, die höchste Qualität sind, dass aus den Unterschieden von uns beiden was ein gutes Gesamtergebnis rauskommt.

00:06:01: Und da gibt es auch Reibung, klar, aber wo Reibung entsteht Klans.

00:06:06: Also Reibung gibt es genug.

00:06:08: und was uns verbindet, Architektur ist unsere Leidenschaft, aber sowohl im Privatleben als auch im Berufsleben.

00:06:15: muss man immer dran bleiben, sich auseinandersetzen und miteinander diskutieren.

00:06:19: Und da geht es manchmal sozusagen auch heiß her.

00:06:22: Ich fand es anstrengender, bevor wir sozusagen ein gemeinsames Büro hatten, waren wir unterschiedlich tätig und dann hat jeder am Abend erzählt, was er alles erlebt hat.

00:06:30: Und das fand ich fast anstrengender.

00:06:31: Und jetzt kann man auch viele Sachen einfach mal zwischendrin klären.

00:06:34: Also vieles, was auch so privat ist oder was mit unserem Sohn zu tun hatte.

00:06:38: Der ist natürlich auch so nebenbei auch mit viel im Büro gewesen, mit aufgewachsen und wir konnten uns ganz gut.

00:06:44: Es

00:06:44: gibt einen gemeinsamen Kalender, da steht alles drin, also von Warnert Gustav Klavierstunde und wer geht zur Jury-Sitzung, wer hat heute die Projektvorstellung, wer fährt auf die Baustelle und das können wir aber mit zwei mal schieben.

00:06:55: Dann sagt man, ich muss aber jetzt noch ganz schnell den Anruf bekommen.

00:06:59: Morgen spontan bei Heinze noch dieses kleine Petscher-Kutscher-Format schnell eingeschoben, dafür nehme ich einen anderen Termin für Silvia.

00:07:05: Ja, das

00:07:05: hast du mir übergeheizt.

00:07:07: Du hast gesagt, das kann Silvia

00:07:08: machen.

00:07:09: Genau.

00:07:10: Die macht aber nur zwei Vorträge, nicht nur einen.

00:07:12: Genau.

00:07:12: Du hast gesagt, kannst du dich jetzt so entscheiden?

00:07:14: Ja, ich gucke mir in den Kalender, steht nix, oder ich übernehme das, geht.

00:07:18: Und andersrum funktioniert es genauso.

00:07:20: Das ist, glaube ich, ein enorm großes Asset, was wir da haben.

00:07:23: Du verstehst dich ja blind.

00:07:25: Wir verstehen uns ja nonverbal.

00:07:26: Wir brauchen uns nur anschauen.

00:07:28: Das ist das, wo auch viele manchmal so ein bisschen zweifeln oder sich wundern, wie das irgendwie so funktioniert.

00:07:34: Und manchmal auch die Mitarbeitenden, dass wir oft wirklich komplett das Gleiche sagen.

00:07:37: Es passiert natürlich aber auch, dass Sebastian sagt, okay, wir machen das eckig und ich sage, wir machen es rund und am nächsten Tag wird es oval.

00:07:43: Und das ist immer wieder spannend und es wird nicht langweilig.

00:07:47: Aber man darf sich nicht darauf ausruhen.

00:07:49: Gibt's denn eine Anekdote oder irgendeine Story, egal jetzt ob lustig oder tragisch, was euch... Also was euch sofort einfällt, wenn euch jemand nach so einer Story fragt.

00:08:01: Egal ob beruflich oder privat.

00:08:02: Also irgendwas, was euch besonders verbindet.

00:08:05: Immer fällt so eine Story mit diesem gemeinsamen Arbeiten so am Anfang.

00:08:08: Man macht das jetzt seit zwanzig Jahren und wo wir die ersten Projekte zusammen gemacht haben, dann war es schon so, dass man Dinge mit nach Hause getragen hat.

00:08:15: Das gibt's heute nicht mehr.

00:08:17: Dass man an einem Armruts-Tisch saß und dann hat Silvan schon mal mit mir gesprochen und ich so, hey, warum ist das mit Medells los und wie beleidig?

00:08:22: Und dann sagt sie sich, na, du findest halt meinen Grundriss blöd.

00:08:25: Genau.

00:08:27: Und da hat man halt diese vielleicht Kritik aus der Arbeit plötzlich mit nach Hause genommen.

00:08:30: Und das haben wir uns wirklich abgewöhnt.

00:08:31: Also wir sind wirklich hier von, ich bin früh um sieben da oder sieben Uhr fünfzehn, fangen sehr zeitig an.

00:08:37: Wir kommen dazu.

00:08:38: Wir sind den ganzen Tag im Büro oder unterwegs.

00:08:40: Und wenn wir auch zu Hause sind, ist wirklich Break.

00:08:42: Und es gibt auch diesen Spaziergang.

00:08:43: Also wir laufen so zehn Minuten ins Büro.

00:08:45: Nutzig auch wir beide, laufen auch wieder zurück.

00:08:48: Auch man heißt jeder für sich, weil wir unterschiedliche Zeiten haben.

00:08:50: Wenn wir aber zu Hause sind, die Tür aufschließen.

00:08:53: Pass jetzt nie, dass wir den Laptop aufmachen und ich mach nie abends was auf der Couch noch und guck E-Mails an oder...

00:08:57: Boah, da seid ihr aber echt diszipliniert,

00:08:59: oder?

00:09:00: Ja, aber das liegt daran, seit wir ein Kind haben.

00:09:03: Das Kind hat ja sozusagen so ein Rhythmus, also mittlerweile ist er achtzehn.

00:09:06: Aber der sagt ja ja ganz genau, was Phase ist und auch sozusagen am Abend, am Abendessentisch... ist halt sozusagen auch seine Zeit und deswegen haben uns das relativ schnell abgewöhnt.

00:09:15: Aber was mir so spontan ein Einfall zu einem Projekt, das war das Lutherarchiv in Eisleben, das war zu wo zwölf, da haben wir so ein Wettbewerb gemacht, war so ein Einladungsverfahren.

00:09:23: und wie es halt ist, man ringt und skizziert und ach, schläft nicht gut, weil es einfach noch nicht rund ist.

00:09:30: Und ich kam morgens ins Büro, Sebastian hat den Termin und sprach mir eine Sprachnachricht aufs Handy.

00:09:36: Und hat mir verbal eine Idee beschrieben.

00:09:40: Oder hast du mir noch so ein kleines

00:09:42: Skizzen

00:09:43: hingelegt und du kamst am Abend und wolltest mir das erklären.

00:09:47: Ich habe das komplett übersetzt, also die Gedanken übertragen und das ist so dieses ineinandergreifen der Ideen.

00:09:55: Das klappt natürlich sozusagen nicht immer, aber bei uns gibt es so ein Credo.

00:09:58: Wir wollen den anderen nicht überzeugen.

00:10:00: Das heißt, wenn einer nicht von Anfang an oder was sieht und das sofort versteht oder intuitiv versteht und dann so ein Aber kommt, okay, gut, dann müssen wir noch mal ran.

00:10:10: Das ist oft hart.

00:10:12: Aber sobald du anfängst, jemand irgendwie zu überzeugen, aber das ist doch das und deswegen gut und so und so.

00:10:17: Und das ist ein ganz gutes Credo.

00:10:19: Das haben wir uns so angewöhnt, auch mit den Mitarbeitenden.

00:10:22: Also die höchste Disziplin finden wir, wenn du es schaffst.

00:10:26: Also nur dein Bauchgefühl sprechen zu lassen, also die Intellekt auszuschalten.

00:10:29: Das ist enorm schwer, das klingt vielleicht auch absurd.

00:10:32: Es gibt auch so eine Sendweisheit, die höchste Intelligenz, die ist das Nichtdenkens oder das Nichtwissens.

00:10:40: Und wir denken halt oft, wenn wir hochintellektuell was im Studium gelernt haben und das begründen, das ist der goldene Schnitt und das ist vom Palladio und das von dem Architekt und das muss doch gut sein.

00:10:48: Und irgendwie so ein ganz komisches Zeug denken wir, ohne den Abrede zu stellen, das ist eigentlich großer Quatsch, das muss... Du musst dein Gefühl ansprechen, das muss dein Bauch ansprechen.

00:10:56: Und wenn jetzt ein Plan dran hängt oder Modell und der andere nicht davon überzeugt ist, dann musst du gar nicht weiterreden.

00:11:02: Und oft ist man ja so gewillt und sagt dann, ja aber guck doch mal, die Ecke ist so und so.

00:11:06: Und wenn du jetzt dort den Grundriss um die Kurve, das ist doch mega gut.

00:11:09: Wenn du es den anderen aber nicht catcht, dann kommst du in die Tonne bei uns.

00:11:12: Dann gehst du nochmal den Schritt zurück und fängst von vorne an.

00:11:15: Und es sind auch Sachen, die sind manchmal nicht einfach und sind auch für die Mitarbeit nicht einfach.

00:11:20: dass sie den Mut haben, noch mal auf Null zu gehen und zumindest einen großen Schritt zurückzugehen.

00:11:24: Also dieses Beispiel, das wir euch unterhalten, mit einem Freund, diese Mentalität von einem Kind.

00:11:28: Das Kind baut was auf mit seinen Klotzern.

00:11:31: Ist aber im nächsten Moment komplett bereit, das wieder einzureisen.

00:11:33: Weil es ja eine neue Idee hat und die findet da noch viel besser.

00:11:36: Du denkst so,

00:11:36: nein, nein, du kannst jetzt auch nichts zerstören.

00:11:39: Und wir in unserer erwachsenen Welt, wir halten dran fest, jetzt haben wir doch so viel Zeit da irgendwie investiert.

00:11:43: Und ehrlich gesagt, jeder hat diese Intuition und wir hören drauf.

00:11:48: Und das ist ein guter Begleiter.

00:11:49: Weil du weißt es, du weißt es sofort.

00:11:51: Wenn du einen Plan siehst, wenn du einen Modell siehst, wenn du eine Visualisierung siehst, du weißt sofort, ob bei dir was anspringt.

00:11:58: Und wenn du unsicher bist, dann ist es eigentlich so ein Zeichen, okay, da passt irgendwie noch was noch nicht so richtig.

00:12:03: Genau.

00:12:03: Du fühlst, ob es passt oder ob es nicht passt.

00:12:05: Ob es stimmig ist.

00:12:07: Da können wir noch ein schönes Beispiel erzählen.

00:12:08: Wenn ihr ja erzählt, wir machen gerade das erste Mal selbst Investoren und planen und kuratieren und bauen und realisieren.

00:12:19: ein kleines Hotel für uns selbst.

00:12:21: Und da ist es so, wir haben jetzt auch angefangen natürlich neben der Architektur, musste das ganze Ding auf die Beine stellen.

00:12:25: Da geht es doch darum, was ist das überhaupt vom Würding, was hat es für uns Logan, wie nennt man das Ganze?

00:12:30: Und wir waren, es gab das Wort dann, es gab den Titel und wir waren unter Meinung.

00:12:33: Und ich war der Meinung, es braucht noch ein Logo.

00:12:35: Silvia dachte erst braucht kein Logo.

00:12:37: Ich habe gesagt, doch ein Logo für das ganze Ding ist gut.

00:12:40: Dann hat eine Mitarbeiterin für uns eine Idee gehabt.

00:12:44: Die hatte schon was und wir haben so durchgescrollt und gesagt, guck mal, das, das, das, das.

00:12:47: Wie gesagt, Silber wollte das erst abwählen und gesagt, nee, komm, das ist ganz gut.

00:12:50: Dann hat sie weitergemacht, das ging mal in eine falsche Richtung.

00:12:52: Und dann waren wir in unserem Wochenhenthaus.

00:12:54: Und dann habe ich selbst versucht zu skizzieren, habe so einen Pinselstift genommen, so einen japanischen, habe so Skizzen gemacht, wollte nur noch nicht rund.

00:13:00: Und dann hat Silber so gesagt, hat so ein Tablett in der Hand gehabt, wurde rein, gehen ins Haus.

00:13:04: Und jetzt sind ihm nebenbei vorbeigehen gesagt, was mich so richtig gecatcht hat von unserem Mitarbeiter.

00:13:10: Er hat so ein schönes Bild gemacht von dieser Porfelsäule.

00:13:12: Und das war für mich so ein Game-Changer.

00:13:14: Diese Soile in diesem alten Haus, das hat für mich so irgendwie so eine Kraft gehabt.

00:13:18: Und dann habe ich die Soile.

00:13:19: Und es war sowieso eine Eingebung.

00:13:20: Ich habe diese Soile aufgemalt, abstrakt mit einem Pinselstift.

00:13:22: Das ist jetzt noch zwei Minuten wieder raus.

00:13:24: Ich habe mir das Bild gezeigt.

00:13:24: Also das ist es.

00:13:26: Und das sind die Dinge, die so blind funktionieren.

00:13:28: Und

00:13:28: manchmal krampf man aber wirklich lange rum und es ist noch nicht gut und man verwürft es wieder.

00:13:33: und das sagt ja die Intuition.

00:13:35: und wenn was wirklich richtig gut ist, brauchst du es auch nicht erklären.

00:13:38: Das ist ja auch so, man ist ja viel oder ich zumindest bin sehr viel in Injuries und Preisgerichten und es ist eigentlich bitter, aber man kommt morgens rein, bevor es losgeht und du gehst durch und du weißt eigentlich ziemlich genau, okay, das, das, das, das, das sind so drei Projekte, die vorkommen.

00:13:55: Und du brauchst dir ehrlich gesagt die anderen gar nicht großartig anschauen, macht man trotzdem, weil das sozusagen auch fair sein muss und manchmal übersieht man auch was.

00:14:02: Aber im Grunde genommen sagt dir deine Intuition und ich würde sagen zu ninety-fünf Prozent ist es so, dass diese Projekte, die du intuitiv sozusagen angeschaut hast, dass die nach vorne kommen und diskutiert werden.

00:14:14: Also Silvers von uns beiden, die Politikerinnen, die kann das enorm gut an alle Leute mitnehmen und so Riesenkremien und ich bin viel seltener in jüri Sitzungen, würde sagen, das ist acht, zwanzig, neunzig, zehn.

00:14:24: Und mir geht es aber ähnlich, ich komme dann rein, sehe die Arbeit, wo ich auch denke, die ist es, wird es manche am Ende auch.

00:14:29: Aber dann diesen Prozess, den ganzen Tag hast du ja dann alle Politiker und die Sachschirri, du musst alle mitnehmen.

00:14:34: Aber es ist wichtig.

00:14:34: Es ist enorm wichtig, alle Parteien, die da am Tisch sitzen und jeder hat ja auch was zu sagen.

00:14:41: Du musst die mitnehmen, weil die müssen es selber auch entscheiden.

00:14:44: Also die Fachschirie, die weiß, was sie da tut und die sieht das auch und hat einen fachlichen Verstand.

00:14:51: Aber so eine Sachschirie ist ein in wichtiger Bestandteil und oft hast du wirklich Leinen, die machen das zum ersten Mal und die sind total aufgeregt und wissen gar nicht, wie das Prozedere geht.

00:14:59: Und du musst die wirklich mit auf die Reise nehmen, auf den Weg nehmen, dass die selber verstehen und auch selber sozusagen entscheiden.

00:15:05: Ich hatte einen großen Wettbewerb von Sto und die wollen so einen neuen Campus bauen und da ging es zwei Tage.

00:15:11: Und ich hatte den Vorsatz für diese Jury über Norm oder wurde gewählt.

00:15:15: Und nach dem ersten Abend waren die vom Vorstand wirklich, ich hab richtig gemerkt, das hat gearbeitet und die sind durchgelaufen und die waren so ein bisschen, die hingen so in den Seilen und dann gab's in Abendessen und taktisch wurden wir auch gut gesetzt.

00:15:28: Also ich saß dem Herrn Sturzmeister gegenüber und seinem Stellvertreter und dann hat man so gemerkt, okay, die fragten nochmal und ich erklärte denen nochmal so ein bisschen was und wo's drauf ankommt und wie dieses Prozedere ist.

00:15:43: und hab die Gebeten setzt euch bitte morgen um sieben in eurem Team zusammen, setzt euch bitte vor die Arbeiten und guckt mal nach euren Voraussetzungen was was wollt ihr dort und dann gehen wir sozusagen in die nächste Runde.

00:15:56: und das war richtig gut.

00:15:58: Und zum Schluss haben die komplett mitgegangen, haben komplett diesen ersten Preis, den wir ausgewählt haben, intuitiv sozusagen wahnsinnig einig.

00:16:05: Und die haben die Idee mitgetragen.

00:16:07: Und das ist, glaube ich, dieses politische.

00:16:09: Man weiß es eigentlich vorher.

00:16:10: Also ich würde sagen, die Fachjury wussten alle, das ist ganz oft so.

00:16:14: Aber du musst die Menschen mitnehmen auf die Reise, weil Architektur ist zwar subjektiv, aber es gibt natürlich schon ein paar Features, die wir so als Fachkollegen einfach wissen und die an die Hand nehmen.

00:16:24: Ja, für uns ist ja ein Büro, also mir geht es nur so.

00:16:27: Mir ist ganz wichtig, du brauchst so einen Entscheider auf der gegenüberliegenden Seite.

00:16:30: Und wenn du so einen Bau nehmt, die öffentliche Hand, machen wir jetzt gerade immer weniger.

00:16:35: Oder fast gar nichts mehr, weil es so anstrengend ist, weil du auf dreißig Leute am Tisch hast und keiner entscheidet, was.

00:16:39: Wir haben fünf Protokolle geschrieben, aber... Weil

00:16:41: alle Angst haben, was zu entscheiden.

00:16:42: Du kannst ja was Faltes entscheiden.

00:16:43: Und

00:16:44: ich brauche Leute, die mutig sind und die Dinge entscheiden, wo ich sage, das haben wir gemacht.

00:16:47: Das legt mir dir vor, begründet es, warum das auch so ist, wie es ist und warum es gut ist.

00:16:51: Und dann muss ja jemand einfach sagen, komm, geht los, mach mal.

00:16:54: Also ein Greifenhain, die sage ich mal hier, wo wir das Retreat machen.

00:16:57: Hey, geht los, geht los, hey.

00:16:59: Das ist so sächsisch und die brauche ich halt so gesagt getan.

00:17:03: Und deswegen, das ist so ermüdend, wie langsam da diese Amtsmühlen brauchen.

00:17:08: Das

00:17:09: finde ich jetzt gerade nochmal einen ganz wichtigen Punkt, weil jetzt haben wir ganz viel über Vertrauen, über... Gefühl über Intuition gesprochen, auch wie ihr miteinander umgeht und wie die Mitarbeitenden dann auch vielleicht mit Einfluss nehmen oder mit Teil haben.

00:17:23: Wie ist das denn mit den Bauherren, mit euren Kunden?

00:17:25: Wie ist es da mit der Intuition?

00:17:29: Steigt ihr auch mal aus, wenn ihr das Gefühl habt,

00:17:31: boah,

00:17:32: das wird nix.

00:17:34: Man muss richtig mutig sein, um diesen Schritt zu wagen und den auch an der richtigen Stelle zu machen.

00:17:40: Und eigentlich ist es so, dass man auch wieder das Bauch gefühlt, die Intuition sagt ja das eigentlich beim ersten Kennenlernen.

00:17:46: Und früher war es so, dass wir oft unseren Sohn mitgenommen haben, wenn wir Projekte angeschaut haben und auf Baustellen waren oder potenziellen Baustellen.

00:17:56: Und er hat immer relativ schnell gesagt, die sind cool, mit denen wird was oder mit denen, die werden kompliziert.

00:18:03: Und das ist schön.

00:18:03: Aber manchmal entschieden, da der coolere Karre hatte, ne?

00:18:06: Ja.

00:18:08: Und also im besten Fall, also wir machen sozusagen diese Anfangsgespräche, Anfangstermine immer zusammen, dass alle beide sozusagen von uns einen Eindruck bekommen und von dem Gegenüber.

00:18:19: Und man muss zusammenpassen.

00:18:20: Die Chemie muss sozusagen passen und das ist natürlich was anderes, wenn ich jetzt in ... in privates Wohnhausbau ... ... oder in ... ... privat irgendwie Investor bin ... ... oder ich bin sozusagen eine Kommune ... ... oder ich habe jetzt sozusagen ... ... ein Wettbewerb, also das sind ja ... ... verschiedene Sachen.

00:18:35: Und dann spielt auch eine große Rolle ... ... ist man sich sympathisch.

00:18:38: Also das finde ich ... ... ist auch eine Grundvoraussetzung.

00:18:41: Kann man gut miteinander ... ... und passiert auch, es ist noch nicht oft passiert, ... ... aber es passiert, ... ... dass wir sozusagen auch die ... ... als Ansprechpartner ... ... uns sozusagen ... ... auswechseln oder tauschen.

00:18:50: Also einer von uns übernimmt.

00:18:52: übernimmt sozusagen hauptverantwortlich das Projekt, also ist sozusagen Ansprechpartner.

00:18:56: und es ist schon passiert, dass wir untereinander getauscht haben, weil wir gemerkt haben, das passt irgendwie nicht und andersrum passt es besser.

00:19:04: Aber die Grundseraussetzung, würde ich sagen, für unsere Arbeit ist Vertrauen zu der Bauherrschaft und desto unbefleckter die sind, desto besser.

00:19:11: Aber was

00:19:11: macht denn einen guten Bauherrn aus?

00:19:13: Ich würde noch sagen, dass wir machen wir immer weniger für die öffentliche Hand, weil da weiß ich nicht wenig bekommen als Bauherrn.

00:19:20: Ich gewinne den Wettbewerb und Das haben auch schon mehr erlebt, der wechselt dreimal der Gruppenleiter.

00:19:25: Das heißt, du gewinnst was, hast vielleicht jemand, der versteht eine Architektur, kommt klar.

00:19:29: Dann geht aber nach einem Jahr woanders hin, dann hast du jemand Neues, der findet es nicht so gut, dann wird plötzlich eine andere Fassade, dann streiht es sich darum, dann kommt er nächstes Jahr wieder anders.

00:19:37: Und am Ende spielt das Projekt manchmal ganz ab, weil die Haushaltsmittel fehlen oder so.

00:19:40: Das hat man alles noch erlebt.

00:19:41: Ich würde sagen, immer mehr entwickelt sich es dann, dass es mehr private Bauherren sind.

00:19:46: Private heißt nicht nur der private Wohnhausbau, sondern es sind eben auch Investoren.

00:19:50: Es sind... privat gewerbliche Kunden, weil wir genau dort eben rausfühlen können.

00:19:57: Das heißt, die schreiben uns meist eine E-Mail oder rufen an, aber neunzig Prozent ist eben die E-Mail, wo wir schon mal rausfiltern.

00:20:02: Und wenn Leute anrufen, es gibt die Order für die Mitarbeiter, die sollen uns bitte eine E-Mail schreiben und sagen, was sie genau möchten, worum sie mit uns bauen wollen, nicht mit jemand anders, dann gibt es ein Telefonat.

00:20:11: Wenn die E-Mail spannend klingt oder wir der Meinung sind, das ist ein guter Ort, die Aufgabe klingt spannend.

00:20:16: Es ist auch ein Budget dahinter, das muss man auch klar sagen.

00:20:18: Es sind auch wirtschaftliche Fragen.

00:20:21: Kriegen auch Anfragen irgendwie, kann ich meinen Körper zum Tiny House umbauen.

00:20:26: Muss mal ablehnen, weil bring ich das Geld mit.

00:20:30: Wir müssen gucken, passen diese Faktoren.

00:20:32: Wir haben früher mal so ein Dreiersatz, kommt nicht von uns.

00:20:35: Ich glaube, das ist dem Vollag Schmitz aus Mainz.

00:20:37: Die haben mal gesagt, wenn es ein Projekt annimmt, macht es uns reich, macht es uns glücklich, macht es uns berühmt.

00:20:42: Und ich fand ich gar nicht so durch.

00:20:43: Und

00:20:43: zwei Sachen müssen davon stimmen.

00:20:45: Bei zwei musst du ja

00:20:47: sagen.

00:20:47: Ich berühmte ein Sexy

00:20:48: eigentlich.

00:20:51: Ja, weil wenn man sich so ein Bauherrn schnitzen würde oder eine Bauherrin, du hast es gerade in so einem Lebenssatz gesagt, also dieses Thema Vertrauen, aber dass sie uns beauftragen, weil sie unsere Projekte gut finden und die Architektur, die wir machen.

00:21:02: Also wir haben ja ein starkes Profil oder das hat sich mit der Zeit rauskristallisiert und wir lehnen sehr viel sozusagen auch ab und du weißt, was wir tun und wenn du da dahinter stehst, dann sind wir sozusagen gerne bereit.

00:21:14: Also wir hatten kürzlich hier eine Präsentation.

00:21:17: Und das ging wie geschnitten Brot.

00:21:19: Das ist eine sehr designaffine Bauherrschaft, die sehr offen ist und die uns auch rauskitzelt.

00:21:24: Also die dann uns wirklich so weit rauskitzelt, dass wir nochmal eine Runde drehen und es noch ein bisschen cooler wird.

00:21:30: Und wir erzählten eine Anekdote von einer anderen Baustelle und dass es da so ein bisschen schwierig ist.

00:21:34: Und irgendwann fragte die Bauherren, warum baut die denn da mit euch?

00:21:38: Warum haben die euch denn beauftragt?

00:21:41: Das fragt man sich so zu sagen manchmal, wie kommen diese Konstellationen zusammen?

00:21:44: und das am meisten macht es Spaß, wenn Leute uns wirklich bewusst beauftragen, weil sie die Architektur gut finden, das Profil gut finden, was wir tun.

00:21:52: Dass

00:21:52: wir da zum Glück für das eben mehr, also um mit anderen Kollegen zu tun ist, wir können uns jetzt mittlerweile nach zwanzig Jahren, haben wir auch ein Credo, wir machen keine unbezahlten Wettbewerbe.

00:22:00: Es ist beim Irgendwann mal gemerkt, dass wir, wenn wir Wettbewerbe machen, und man gewinnt ja nicht alle Wettbewerbe, man verliert eben mehr, als man gewinnt.

00:22:07: Und dann war die Quote gar nicht so schlecht bei uns und haben trotzdem gemerkt, das Geld, das wir mit realen Bauvorhaben gewonnen haben, haben wir wieder mit Wettbewerben wieder vor Ballart.

00:22:14: Und dann haben wir irgendwann gesagt, wir sind doch dumm.

00:22:16: Also warum geben wir kostenlos für Leute irgendeinen Zeug auf Gritzeln und dann wird das irgendwie nix, das ist frustrierend, das ist wirklich frustrierend.

00:22:24: Weil auch privat, wenn man manchmal so Wochenenden geopfert, wo unsere Kind halt irgendeine Feier hat und sie da nicht hin und sagen, wir müssen ein Wettbewerb machen.

00:22:30: Und irgendwann haben wir uns geschworen, das machen wir einfach nicht mehr.

00:22:33: Es gibt keine unbezahlten Wettbewerbe.

00:22:35: Jetzt sind wir auch in der Lage, dass wir halt... vornehmlich eingeladen werden, auch von guten Bauherren und die Wettbewerbe bezahlt sind, gibt es aber auch seit letzten fünf Jahren, dass sowas, dass wir mehr eingeladen werden.

00:22:46: Und eben, was Silber gesagt hat, das zunehmend kommt jetzt auch über Instagram oder über unsere Homepage ganz konkrete Anfragen kommen, die sagen, wir folgen euch schon länger auf euren Kanälen, wir haben Bücher von euch gesehen, wir haben euch in Medien gesehen, wir wollen unbedingt dass ihr unsere Architekten werdet.

00:23:01: Also, dass Leute sich fast bewerben.

00:23:03: Wir hatten ja ein Projekt, die uns einen handschriftlichen Brief mit Füller geschrieben haben und das wir uns schon lange beobachten und sich sehr freuen würden.

00:23:10: ob wir das Projekt annehmen und das ist eigentlich eine ganz schöne Auszeichnung oder Lob.

00:23:15: und dann geht man auch eine gute Grundlage, weil man geht ja schon einen sehr langen Weg zusammen.

00:23:20: Der ist auch sehr intensiv, da geht es auch mal hoch und her und es geht immer um sehr viel Geld, sehr viel Verantwortung.

00:23:24: Du brauchst auch so eine gewisse Reife, glaube ich, auch so ein Budget, auch als Bauherrschaft.

00:23:30: Wir haben ja so ein Bauherrn-Fragen-Katalog, wo wir eigentlich so abklopfen.

00:23:35: Warum will derjenige überhaupt bauen?

00:23:37: Was ist eigentlich die Intention?

00:23:39: Da gibt es ein paar trockene Features, also zum Grundstück und gibt es im Bodengrund Gutachten, gibt es für Messerpläne

00:23:45: etc.,

00:23:45: sowas Brandschutz, aber da gibt es halt solche konkreten Fragen.

00:23:49: Ja, was war dein Lieblingsort in deiner Kindheit?

00:23:52: Was ist deine Lieblingsfarbe?

00:23:53: Bist du introvertiert?

00:23:54: Bist du extrovertiert?

00:23:55: Magst du es weich oder hart?

00:23:57: Was magst du für Materialien?

00:24:00: Und das lassen wir die Bauherrschaft getrennt sozusagen ausfüllen.

00:24:04: Also wir sprechen jetzt mal mehr oder weniger von den privaten Bauherrschaft.

00:24:07: Und das ist ganz interessant, weil jeder natürlich mit einem anderen Ja, mit einer anderen Intention reinkommt und die haben sehr großen Spaß mit diesem Fragenkatalog.

00:24:16: Wir werden denen sozusagen auch aus, aber es geht eher darum, um so eine Sensibilität zu entwickeln, dass die sich auf dieses Thema einstimmen, dass sie sich wirklich damit beschäftigen, warum möchte ich das?

00:24:26: Warum möchte ich bauen?

00:24:27: und warum wollen sie auch sozusagen mit uns bauen?

00:24:29: und was ist eigentlich das Ziel?

00:24:31: Zu sein, das gibt es eben nicht gleich von Anfang an.

00:24:33: Wir verraten hier unsere Tafelsilber.

00:24:36: Wir haben noch lange den überhaupt zu entwickeln, das ist den gibt es in zehn Seiten.

00:24:40: Und dann gibt es auch wirklich erst, wenn wir der Meinung sind, auch die Bauern, wir wollen im Weg gemeinsam gehen.

00:24:45: Das ist der erste Aufschlag, so unsere kleine Phase Null, dass es diesen Fragenkatalog oder Atelierstil Reader gibt, die erfahr noch, wie arbeiten wir?

00:24:51: Also wie sieht die Zusammenarbeit mit uns aus?

00:24:55: Was müssen die uns liefern?

00:24:56: Gibt es auch einen großen Katalog?

00:24:58: Und das heißt, indem ich vorhin die Reihenfolge gesagt habe, erstes Telefonat, erste E-Mail, dann gibt es einen Kennlerntreffen.

00:25:03: Wir treffen uns auf der Bauschelle mit denen oder auf dem.

00:25:05: zukünftigen Bauplatz.

00:25:07: Und wenn wir nach diesen drei Sachen immer noch der Meinung sind, wir wollen zusammen was machen, dann gibt es diesen Fragenkatalog mit dem Vertrag.

00:25:13: Und wenn man jetzt die Febe fragt, was ich glaube richtig cool finde, wenn man so zurückschaut, wir haben so ein paar Bauherren, mit denen haben wir fast keinen E-Mail Schriftverkehr gehabt.

00:25:23: Da ging ganz viel, Handschlag, Telefon.

00:25:26: Wenn es ein Problem gab, musste es immer ein Hörer weghalten, es brennte Luft.

00:25:29: Das ist wirklich schön, wenn du keinen fiesen blöden Schriftverkehr hast.

00:25:33: Das ist ja leider das Los, auch wenn du für die öffentliche Hand baust.

00:25:36: für viele Kommunen oder wo es Fördermittel gibt, brauchen diese Projektsteuer ins Boot.

00:25:42: Manchmal ist das ganz gut, wenn sie ihre Bauherrenaufgaben gut übernehmen, aber manchmal brauchst du ja einen Büro, den du abstellst, dass sie sozusagen beschäftigt sind und jeden Stein nochmal umdrehen.

00:25:52: Und dann ist ganz schnell das Vertrauen weg und dann kriegst du so Kataloge an, was du alles angeblich nicht gemacht hast und welche die nicht eingehalten ist.

00:25:58: Das ist für uns hier Händekreuz ein rotes Tuch.

00:26:01: Von denen nehmen wir Abstand.

00:26:03: Wenn mal was schiefläuft, das sind alles Menschen, was wir machen, das sind ja... maßgeschneiderte Sachen.

00:26:10: Das heißt, das ist ein Handwerk dahinter.

00:26:12: Die Handwerke sind auch Menschen, die können mal Liebeskummer haben, da kann mal jemand gestorben sein.

00:26:16: Die können nicht jeden Tag wie eine Maschine abrufen, die gleiche Leistung.

00:26:19: Das heißt, es kann immer was passieren und unsere Aufgabe ist eben das, wie so ein Orchester so zu orchestrieren oder zu dirigieren, dass das alles gut passt und ineinander läuft.

00:26:29: Die Handwerker, die Fachplaner, die Bauern zufrieden sind, die Termine passen und an oberster Stelle.

00:26:34: unseren Qualitätseinspruch, dass die Architektur wirklich von der ersten Idee bis zur Fertigstellung gehalten wird.

00:26:40: Und ich glaube, das ist auch das, woran sich, glaube ich, alle Architekten messen sollten, das Ding am Ende hinzustellen.

00:26:47: Jetzt seid ihr ja, also in meinen Augen schon so ein eigentlich ein außergewöhnliches Architekturbüro, muss man schon fast sagen heute, weil ihr so klassisch arbeitet, weil ihr so wirklich...

00:26:57: Häuser baut.

00:26:58: Ja, einfach... baut und mit sehr viel Aufmerksamkeit, mit unglaublich viel Liebe fürs Detail.

00:27:03: Das spürt man einfach in jedem Projekt, das man anschaut.

00:27:08: Kann man denn da überhaupt noch Geld verreden?

00:27:10: Genau, das war deine Anfangsredikole.

00:27:12: Da bin ich gleich sozusagen aufmerksam geworden.

00:27:14: Das ist natürlich die ganz hohe Kunst.

00:27:17: Und am Anfang haben wir von wirklich sehr, sehr, sehr wenig Geld gelebt und desto mehr man auch Mitarbeiter hat und eine Familie gründet.

00:27:26: Der Laden muss wirtschaftlich laufen.

00:27:29: wenn ich ehrlich bin, es macht auch Spaß, Geld zu verdienen.

00:27:32: Und das ist aber trotzdem so, dass wir, als ich würde sagen, wenn wir Mainstream-Projekte machen würden, öfters mal die Schublade auf, dann wären wir sicherlich wirtschaftlich erfolgreicher.

00:27:42: Aber das ist nicht unser Ziel.

00:27:45: Also es gibt keine Schublade, es gibt kein Mainstream.

00:27:47: Jedes Projekt ist anders und wir im Zweifel sind wir immer fürs Detail und für die Gestaltung und drehen noch eine Runde, wenn sozusagen nicht richtig passt.

00:27:57: und ich hatte heute eine Situation.

00:27:59: Ja, es kam irgendwie die Urkunde von Best Architects Award für unser Kraftwerk.

00:28:02: Ich schlug die DB auf, cool, gibt's ein Special von Sachsen, das ist unser Kraftwerk drin.

00:28:06: Und ich hickte das unserem Bauherrn und er schrieb zurück, er freut sich so, dass wir damit jetzt so in die Medien gehen und das so publik wird und dass das Projekt so beachtet wird.

00:28:16: Und dann habe ich ihm geantwortet.

00:28:18: Kannst du dich erinnern?

00:28:19: Ich habe dir am Anfang gesagt, genau das ist unser Lohn.

00:28:22: Also unser Lohn ist, wenn es ein Projekt dir die Seele erwärmt, wenn drüber berichtet wird, wenn die Bevölkerung das annimmt und wenn du so positive Gefühle auslöst.

00:28:33: Und er hat immer gesagt, euer macht so viel Arbeit, er steckt so viel Mühe da rein und noch eine Runde und noch eine Runde und es ist so eine schöne Gestaltung.

00:28:41: Kommt immer die Frage, wie finanziert er das?

00:28:43: Wie wird er mehr Geld verdienen, wenn er das abrocken würdet?

00:28:45: Und das ist so unser Lohn, ehrlich gesagt.

00:28:47: Gerhard

00:28:48: Steigler hat mal einen schönen Spruch gesagt zum Kunstersinn Göttingen.

00:28:52: Der hat gesagt.

00:28:53: Bauten wie diese finden wir ziemlich selten und so gut gemachte Bauten und sicherlich wird man nicht reich von solchen Bauwerken, aber so wie sie hier stehen und wie sie den Nutzer erfreuen, sind sie der bessere Lohn.

00:29:04: Und das hat uns so gefreut, dieses Statement, also auch von jemand wie Steidl, der an der Welt unterwegs ist und mit einem großen Namen zu tun hat.

00:29:11: Ist das wirklich so, ne?

00:29:11: Das ist ein schöner Schulterklopfer, der muss man nicht abheben, machen wir sowieso nicht, aber es bestätigt, einen so auf seinem Weg dort weiter zu machen und sagen, das ist der richtige Weg.

00:29:19: Und eben nicht, wie sie sagen, den Mainstream rauszuholen und Riesen.

00:29:23: Investorenprojekte runterzukloppen.

00:29:25: Und ich glaube, das sind sehr bestätigt.

00:29:27: Wir kriegen ja zunehmend auch die richtigen Bauherren.

00:29:29: Also frage manche Kollegen, wie macht ihr das jetzt wieder so ein tolles Haus und dass die kommen?

00:29:34: Die Kollegen sagen immer, ihr kriegt ja noch die Streusel.

00:29:36: Ja genau, die Streusel und die Sahneschnitten.

00:29:39: Aber das ist halt ein Weg, eine lange Arbeit, in dem wir auch Sachen abgelehnt haben und oft nein gesagt haben, wo es hart war.

00:29:44: Wo wir nicht wussten, kann man die nächste Tankrechnung zahlen.

00:29:47: Und trotzdem nein gesagt haben, weil wir gemerkt haben, das tut uns nicht gut, das passt nicht zu uns.

00:29:50: Und dann tut sich ein anderes Türchen auf und es kommt wieder ein richtig schönes Projekt und das wird wieder zum Multiplicato für andere Sachen.

00:29:57: Aber am Ende des Tages führt man in Unternehmen und das Unternehmen muss laufen und muss positive Zahlen rausspucken.

00:30:05: Und natürlich haben wir irgendeinen Management und schauen, wie viel kann ich mir sozusagen leisten, sind die Stunden drüber und es gibt natürlich Projekte.

00:30:12: Die werfen wir ein bisschen mehr ab und die fangen dann wieder so Kleinstprojekte auf.

00:30:16: Wir haben so einen ganz ruhigen, älteren Herrn im Ruhestand und der kommt immer mit so lustigen Projekten um die Ecke, wo du weißt, okay, dafür dientst du gar kein Geld, aber die sind so großartig.

00:30:27: Irgendeine Jugendherberge am Mondsee oder die... Eine kleine

00:30:30: Kapelle machen wir

00:30:30: jetzt.

00:30:31: Eine kleine Kapelle oder die alte Schweinewaage und es ist einfach so schön sich mit diesen Sachen... zu beschäftigen.

00:30:38: und oft denke ich, wir müssten es ablehnen, aber es erfreut das Herz und es ist auch das Schöne an unseren Beruf, dass wir immer so in das Du wirst ins kalte Wasser geschmissen, du musst dich mit anderen Bauaufgaben beschäftigen, mit anderen Landstrichen und lernst ganz verschiedene auch Charaktere kennen und bist ja mehr oder weniger auch Psychologe.

00:30:57: und man tut so seine Strippen irgendwie ziehen.

00:31:01: und wenn man jetzt gibt ja so klassische Büros, die machen nur Wohnungsbau, öffentlichen Wohnungsbau oder die machen nur Schulen oder Kitas.

00:31:07: Ich glaube, das wäre uns ehrlich gesagt zu langweilig und es so ist es spannend.

00:31:11: Wir suchen da auch so ein bisschen die Herausforderung.

00:31:14: Die Komplexität, die uns auch oft gerettet.

00:31:16: dass wir eben nicht nur auf einer Schiene, wir sind merken auch gerade eine Baugrise, das schmieren einige Büros ab oder müssen viele Leute entlassen.

00:31:23: Das merken wir gerade in den Bewerberzahlen, die so bei uns ankommen.

00:31:26: Gerade der ganze Wohnungsbau, Leute, die da jetzt nur fokussiert waren, die struggling da gerade ein bisschen.

00:31:31: Und durch dieses Vielsticke, wie wir aufgestellt haben oder sind, wir sind arbeiten für Stiftungen, für die Kirche, für private Bauherren, im Wohnungsbau, private Bauherren gewerblich.

00:31:40: kommt immer irgendwie irgendwas.

00:31:42: Und das fragen auch Leute, was sind die Schwerpunkte?

00:31:45: Und was sich rauskristallisiert hat, ist ja so dieses Verschmelzen von alt und neu, diese Transformation.

00:31:50: Also wir sind jetzt nicht die reinen Historiker, wollen wir gar nicht sein und wir sind auch keine Modernisten.

00:31:55: Aber genau alte Gebäude wieder mit zeitgeistigen Elementen ins jetzt zu holen.

00:32:00: Also eigentlich so, wir leben ja jetzt, fragen mal Leute, die gern früher gelebt oder Zukunft.

00:32:04: Und wir sagen, jetzt ist doch super gut.

00:32:06: Das heißt, wir müssen... Die Sachen, die wir machen mit dem alten Verknüpfen, weil da ist auch eine Seele drin, und fit für die Zukunft machen.

00:32:12: Das ist so diese eine Schwerpunkt, dieses Matchen, alt und neu.

00:32:15: Und dann hat sich schon rauskristallisiert, Wohnungsbau haben wir schon darüber gesprochen, also gute, oder eher hochwertige Privatwohnhäuser, so kann man das sagen, so residential buildings, dieses Kunst- und Kulturbauten, also Kunstersgötting, Luther Archiv, wir machen gerade die Kirche in Apolda, wird umgebaut zu einem Kulturzentrum.

00:32:33: Wir haben kleine... Seit Spezifik Installations gemacht oder Parvillons für Jim Dein, für den Künstler.

00:32:40: Also das ist schon Dinge, die uns interessieren.

00:32:42: Und dann jetzt aber immer so Ausreiser, wo man sagt, plötzlich machen wir für einen Rasierpinselhersteller in der dritten Generation eine neue Werkhalle.

00:32:49: Oder bauen ein Gebäude für den Forstamt.

00:32:53: Oder wird man Wettbewerb für eine Hundestaffel.

00:32:55: Ja,

00:32:55: das war cool.

00:32:55: Das kann man leider nur in den zweiten Bereich sein.

00:32:58: Also verrückte Sachen, die dann so Ausreiser sind und die aber so die... Ausnahme der Regel sind und die uns auch super Freude machen.

00:33:04: Aber du hast uns ja gefragt oder festgestellt, wir sind so klassische Architekten.

00:33:08: Vielleicht ist es auch so, manchmal fühlen wir uns auch als Dinosaurier so in der jetzigen Zeit.

00:33:13: und was jetzt auch gerade so an Themen besprochen wird.

00:33:16: Das ist das Thema Nachhaltigkeit und zirkuläres Bauen und was da alles so durch die Medien geht.

00:33:23: Und ich glaube, das sind alles sehr wichtige Themen, die da besprochen werden und dabei haben wir uns auch lange nicht drum gekümmert, bis auch in der Lehre gemerkt, was da so an... kommt und wie die Studierenden so auf einen zukommen, mit was sie sich beschäftigen.

00:33:35: Und ich denke, das hat alles irgendwo auch seine Berechtigung.

00:33:39: Aber wir stehen wirklich für Qualität und Nachhaltigkeit zu uns.

00:33:43: jetzt ein Thema.

00:33:44: Ich will da nicht irgendwas dran bauen, was nach fünf Jahren wieder... Das

00:33:47: ist ein Selbstverständnis, oder?

00:33:49: Wieder abfällt, oder?

00:33:50: Das ist doch eigentlich ein selbstverständlich, Ressourcen sozusagen zu nehmen oder Materialien, wenn sie noch gut sind, kann ich sie einsetzen.

00:33:56: Aber eher finde ich, die Qualität des Gebäudes muss doch hundert Jahre halten oder zwehundert Jahre.

00:34:00: Und es muss von seiner Struktur, Substanz, vom Skelett, wie auch immer, so gut sein, dass es flexibel ist.

00:34:06: Und das ist jetzt für uns ein Thema... Das ist selbstverständlich, wir machen das schon immer oder beschäftigen uns damit, tun das gar nicht so auf das Tablett, weil wir es eben als selbstverständlich empfinden.

00:34:15: und diese Diskussion jetzt ist oft so, dass wir das Gefühl haben, dass das so der Hauptschwerpunkt ist und die Gestaltung aber vergessen wird und es darf kein Alibi sein.

00:34:26: Wir dürfen uns ja nicht selber abschaffen, sondern wir haben das letztendlich gelernt und studiert und wir wollen gute Räume machen, gute Häuser, die nachhaltig sind, die lange irgendwie leben und sozusagen nicht nur im Baukastensystem uns das so zusammensuchen.

00:34:40: Und das ist gerade so eine Tendenz.

00:34:41: Also wir haben das mit Studium gemerkt.

00:34:43: Die haben einfach irgendeinen Entwurf gemacht und einen Gründach drauf oder haben irgendwelche Dachlatten von irgendwo dran gebaut.

00:34:48: Das ist schön, aber es geht doch um den Raum erst mal.

00:34:52: Also das höchste Gut finde ich ist ein Raumerlebnis.

00:34:54: Das heißt, wenn du in den Kölner Dom kommst oder ins Pantheon, dann hautst du ja immer die Kindlade runter.

00:34:59: weil der Raum so gigantisch großartig ist.

00:35:01: Das sind so Hyperbeispiele.

00:35:03: Aber das müsste der Anspruch sein, wenn du auch in ein ganz kleines Gebäude, wenn du nur eine Kapelle machst und die muss so gut sein.

00:35:09: Das klingt jetzt vielleicht kittig, aber das ist ein Herzanspricht, was wir vorhin hatten.

00:35:12: Also nicht die Intelligenz, sonst musst du dich berühren.

00:35:15: Und alles, was dann später dazukommt, was Silvia schon gesagt hat, das sind add-on.

00:35:18: Das machen wir sowieso.

00:35:19: Wir haben schon bei den ersten Bauten, in den Erdwärmepummen, eingebaut.

00:35:22: Und da gab es eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.

00:35:24: Aber da sind wir nie in die Werbung gegangen.

00:35:26: Klar, machen wir einfach.

00:35:27: Wir benutzen gute Materialien, Hamfkalkdämmung, dieses ganze Zeug.

00:35:31: Aber das ist nicht die erste Priorität.

00:35:33: Die erste Priorität muss sein in der Architektur.

00:35:35: Unsere Meinung nach, dass das Ziel sein muss, Raumerlebnisse zu generieren, Überraschungen zu generieren.

00:35:41: Also, dass dich Architektur fesselt, dass dich gefangen nimmt, dass dich berührt.

00:35:46: Im Positiven, wie im Negativ, unser erstes Buch, hat mir ein Interview mit Arnold Wartetzki, da wollte ich überschrift geliebt und gehasst werden.

00:35:53: Und ich glaube... Das interessiert uns auch.

00:35:55: Also nicht so, dieses Lauwarm geht uns tierisch auf den Keks, oder?

00:35:58: Also so... Also es kann auch was Schlechtes sein, aber das haut euch zumindest um.

00:36:02: Vielleicht ist auch das, was berührt auch per se schon nachhaltig.

00:36:06: Also vielleicht... braucht es auch diese ganze Diskussion.

00:36:09: Aber es ist halt was ganz Subjektives und gerade auch so.

00:36:12: in diesen Preisgerichten ist es wirklich so in so einer Blase und es wird sozusagen jetzt vordergründig nur danach entschieden und es geht eigentlich nicht um Architekturqualität, also ich hatte in Berlin ein Preisgericht und es war ein Entwurf, der war richtig gut, also von allem, von den Proportionen, vom Umbau und vom Raumprogramm, von der Ästhetik und es hatte ein Kupferdach.

00:36:35: Und einer aus dem Preisgericht, aus der Sachschürie, bis sich daran fest.

00:36:39: Und dann hielt sie ein Essay über Kupfer und was das für ein Material ist.

00:36:43: und der Raubbau.

00:36:44: Und auf einmal schossen sich alle auf dieses Thema ein, abgewählt, raus, nicht so runter.

00:36:49: Und es kam einfach nicht vor, obwohl die Architektur es war.

00:36:51: Es war wirklich das beste Projekt.

00:36:52: Also das war mal so ein Projekt, wo es nicht geklappt hat mit meiner Liste, weil es sozusagen da nicht darum ging.

00:36:58: Und ich glaube, das sollte das Ziel sein, dass wir... dass es immer um Architekturen Gestaltung geht und das andere sollte selbstverständlich sein.

00:37:07: Ich würde vielleicht abschließend nochmal kurz auf das Büro zu sprechen kommen und wie ihr euch die nächsten Jahre vorstellt.

00:37:15: Also seid ihr so, wie ihr jetzt arbeitet, perfekt in eurer Zielvorstellung?

00:37:21: gibt's eine Idee vielleicht auch sich ein Stück weit zu internationalisieren, auch ihr internationale Projekte anzunehmen.

00:37:29: Also eure Internetseite beispielsweise ist ja erstmal komplett englisch, standardmäßig eingestellt, man kann zwar auch Deutsch switchen, aber das gibt schon so ein bisschen Signal, vielleicht was in die Richtung deuten könnte.

00:37:40: Stimmt das?

00:37:42: Ja, es richtig vermutet, das hat natürlich den Grund, dass das wir tun, findest du nur eine gewisse Handvoll an Bauherren und die wachsen jetzt auch in Sachsen nicht.

00:37:50: auf den Bäumen wie die schönen Mädchen, was man sagt in Sachsen.

00:37:53: Das heißt, die Auswahl an Kunden, die zu uns kommen, die ist relativ klein.

00:37:58: Es gibt ja auch andere Architekten, die wir arbeiten, die wir auch sehr schätzen.

00:38:01: Und das heißt, der Schritt ins Ausland und international zu gehen, ist die nächste Stufe.

00:38:06: Wir kriegen auch zunehmend Anfragen, dass... würde ich definitiv mit Ja beantworten.

00:38:11: Aber es ist nicht so, dass sie jetzt irgendwie eine Dependance oder so irgendwo gründet.

00:38:15: Das macht mir auch eigentlich eher mit einem konkreten Projektbezug oder dass ihr bewusst an internationalen Wettbewerben teilnehmt oder das so forciert.

00:38:23: Also wir tun es nicht komplett, dass wir täglich daran arbeiten in unserem Marketing- und PR-Strategie, aber es spielt eine Rolle und wollen da auch hin.

00:38:32: Aber das Wichtigste immer, dass wir bei uns bleiben, auch weil du vorhin gefragt hast, Wo geht's hin?

00:38:38: Und seid ihr zufrieden mit euch?

00:38:39: Und ich würde beantworten, wir sind in unserer Mitte.

00:38:42: Was wir für Aufgaben haben, diesen enorm schön, diesen spannend, auch was wir für ein Team haben.

00:38:47: Wir arbeiten jetzt seit den letzten sechs, sieben Jahren mit einem konstanten Team.

00:38:51: Wir sind da mega zufrieden.

00:38:53: Wir ziehen am selben Strick oder gehen alle zusammen in dieselbe Richtung.

00:38:56: Und das ist auch ganz viel wert.

00:38:57: Und deswegen kann ich für mich sagen, bin ich gerade sehr zufrieden und freue mich über jeden Tag.

00:39:03: Und das klingt zu einfach, aber... Wir leben so um jetzt.

00:39:06: Ich weiß gar nicht, was die Zukunft bringt.

00:39:07: Ich weiß nicht, was wir in einem Jahr machen.

00:39:08: Ob man sieht, ob was in der Welt gerade alles passiert, oder?

00:39:12: Und wenn du aber um jetzt lebst und mit dem Tag zufrieden bist und einfach jeden Tag dein Ding machst, das klingt so langweilig.

00:39:17: Also Handwerker das beste Beispiel, das kann ich nur nicht unterhalten.

00:39:21: Der fährt mir gar nicht in den Urlaub und gesagt, ach, zuletzt habe ich vor fünf Jahren Urlaub gemacht.

00:39:25: Ach, irgendwie so richtig, das brauche ich irgendwie nicht.

00:39:27: Und ich freue mich jeden Sonntag auf den Montag, dass ich wieder arbeiten kann.

00:39:31: Und er macht so seinen Tagwerk.

00:39:33: Und jeden Tag... So irgendwie dasselbe, vielleicht ist es auch ein bisschen langweilig und vielleicht auch nicht der richtige Vergleich, aber stetig deinen Ziel verfolgen, einen guten Job machen, für uns heißt das gute Räume entwickeln, gute Häuser entwickeln, die proportional gut sind, die gute Materialien haben und da weiter dran feilen, also das sind wir schon nicht zu, also wir geben uns nicht zufrieden mit dem, was wir hingestellt haben und ruhen uns jetzt außen, lehnen uns nach hinten, sondern... Also ich kann schon sagen, bin da immer noch sehr hungrig auf neue, gute Projekte.

00:39:58: Und das spielt das Ausland vielleicht auch eine Rolle, dass man sagt, das braucht schon den Next Step, weil dieses in Deutschland mit diesen Behörden, das ist schon oft auch mühsam, diese Steine, die du da schneiden musst.

00:40:05: Und wir kriegen sie auch mit wie Lockers, woanders auch sein kann.

00:40:09: Also wir sind ja, wie am Anfang erwähnt, sehr unterschiedlich.

00:40:12: Und für meinen Seelenfrieden finde ich die Kohle ganz cool, wenn die da ist.

00:40:18: Und wenn die da ist, bin ich wirklich wesentlich... Entspannter.

00:40:22: in diesem Sinne, wenn man sich was wünschen kann, können wir uns hierher.

00:40:25: Aber ich bin auch froh, dass ich Silber hab.

00:40:26: Wenn wir das jetzt sagen, auf Silber wollt ihr im frühen Leben auch mal Bankaufraum

00:40:29: werden.

00:40:30: Ja, mal eine ganz kurze Zeit.

00:40:31: Das ist jetzt der Punkt, wo wir aussteigen.

00:40:34: Liebe Silber,

00:40:35: lieber Sebastian.

00:40:36: Ich wünsche euch ganz, ganz viel Erfolg für die kommenden zwanzig Jahre, egal ob national oder international oder im Kleinen oder im Großen.

00:40:45: Cheers.

00:40:46: Cheers.

00:40:47: Danke für die Zahl.

00:40:48: Ja, vielen Dank.

00:40:49: Und das war's für heute.

00:40:50: Das Heinze Klimafestival rückt immer näher.

00:40:53: Am neunzehnten und zwanzigsten November findet es, wie gewohnt, in der Station in Berlinstadt.

00:40:59: Den Link zum Programm und zur Anmeldung findet ihr in den Shownotes.

00:41:03: Ich freue mich, wenn ihr beim nächsten Mal wieder rein hört.

00:41:06: Lasst uns gerne eine Bewertung da.

00:41:08: Habt eine schöne Zeit.

00:41:09: Tschüss!

00:41:13: Das war der Heinze-Podcast-Architektur-Funk, Redaktion Klaus Fühner und Kerstin Kuhnekatt, Moderation Klaus Fühner, Produktion und Veröffentlichung Kerstin Kuhnekatt.

00:41:24: Berlin,

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