#187 – Peter Theissing, Rebekka Pottgüter, KS-Original: simplicity – einfach bauen (Partner Edition):
Shownotes
Rebecca Pottgüter und Peter Theissing berichten im Gespräch mit Klaus Füner, wie aus einer Markenstrategie ein relevantes Pocast-Format wurde. Warum Einfachheit nicht Verzicht bedeutet, wie Kalksandstein zur Bauwende beitragen kann und was der Podcast „simplicity – einfach bauen“ in der Architekturszene bewirkt, erfahrt ihr in dieser Episode. ks-original.de ks-original.de/podcast architektour.heinze.de klimafestival.heinze.de
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00:00:03: Architekturfunk, Partner Edition, der Heinze Podcast.
00:00:07: Herzlich willkommen zum Heinze-Architekturfunk.
00:00:10: Partner Edition, Episode onehundertundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund.
00:00:30: Wir sprechen heute in unserer Architektur von Episode erstmals über ein weiteres, sehr spannendes Podcast-Format, nämlich über Simplicity.
00:00:40: Einfach bauen.
00:00:41: Diesen Podcast gibt es seit Jahrzehnteinundzwanzig, wird von KS Original getragen und von der fantastischen Rebecca Podküter.
00:00:50: gehostet.
00:00:51: Bis heute sind über zwanzig Episoden entstanden und bevor ich meine Gäste Rebecca Podgüter und den Geschäftsführer von KS Original Peter Thysing begrüße, muss ich aber erst mal was um den Hype übers einfache Bauen sagen, aus dem ja viele Initiativen entstanden sind, vielleicht zuletzt auch der Gebäudetyp E und vermutlich auch die Idee für dieses Podcast-Format.
00:01:16: Der Begriff einfach bauen ist gar nicht neu.
00:01:19: Den gibt es eigentlich seit den neunzehntzwanziger, neunzehntreißiger Jahren.
00:01:23: Das hängt mit der klassischen Moderne und dem Bauhaus zusammen, wo einfach Gebäude, Formen, Komplexität reduziert werden sollte.
00:01:30: Und Zwei Tausend Fünfzehn hat den Hermann Kaufmann aufgenommen an der TU München und ein Forschungsprojekt.
00:01:38: einfach bauen, ins Leben gerufen.
00:01:40: Und sein Ziel war es, Gebäude zu entwickeln, die mit möglichst einfachen Mitteln, natürlich einfachen, klaren Konstruktionen und möglichst wenig Technik auskommen, die aber trotzdem alle Ansprüche an energetische und wohnliche Aspekte erfüllen.
00:01:58: Und im Jahr zwei Tausend neunzehn hat Florian Nagler, der Hermann Kaufmann, beerbt hat, dann in Bad Eibling, in Bayern, zusammen mit der BNO-Bau, drei prototypische Wohnhäuser entworfen und realisiert, eins aus Holz, eins aus Ziegel und eins aus Leichtbeton.
00:02:16: Und diese Projekte, dieses Thema hat Furore in der Architektur Szene gemacht und seither ist einfach Bauen ein absoluter Trendsetter, kann man sagen.
00:02:29: Ja, und was seither im einfachen Bauen passiert ist, dass Spiegelt quasi euer Podcast, Simplicity, einfach Bauen wieder.
00:02:39: Und jetzt begrüße ich natürlich ganz herzlich Rebecca Pottküter und Peter Thysing.
00:02:43: Hallo.
00:02:44: Hallo.
00:02:44: Hallo.
00:02:45: Vielen Dank für die Einladung.
00:02:46: Ja, schön, dass wir hier zusammensitzen.
00:02:48: Schön, dass ihr da seid.
00:02:49: Wir sind in der Zeche Zollverein im Rahmen der Heinste Architektur, haben uns hier heute verabredet, um die Aufzeichnung zu machen.
00:02:57: Rebecca, wer hatte die Idee für das Format?
00:03:00: Da bin ich tatsächlich die falsche Ansprechpartnerin.
00:03:02: Peter,
00:03:03: wer hatte die Idee?
00:03:04: Die
00:03:04: Idee kam eigentlich, als wir ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, starke Gedanken gemacht über unsere Marke, wie wir die positionieren und haben Markenwerte entwickelt und Einfachheit ist einer unserer Werte, die wir mit Kalk Sandstein auch verbinden und nach außen leben und mit Überzeugung nach außen tragen.
00:03:31: Einfachheit ist... Wirklich begründet im Material, also Mauerwerk ist sehr, sehr leicht zu planen, gerade mit Kalksandstein.
00:03:39: Es können viele Werte, ob Brandschutz, ob Statik, wie auch immer, anhand von Tabellen abgelesen werden.
00:03:46: Und aus diesem Grunde kam dann dieser Wert einfach zu uns oder in die Marke.
00:03:52: Und wir hatten uns dann überlegt, wie wir dieses Thema auch gut transportieren können in den Markt.
00:03:57: Und vor allen Dingen braucht man ja, um das Thema einfach bauen.
00:04:00: Also wie kann man Braukonstruktion auch wieder vereinfachen?
00:04:04: Gibt es ja ganz, ganz viele Punkte, wo man ansetzen kann.
00:04:08: Die Themen sind da sehr, sehr vielseitig.
00:04:11: Und von daher suchten wir ja einen Format.
00:04:15: Und das war dann der Podcast.
00:04:17: Und dann haben wir überlegt, mit wem wir das machen konnten.
00:04:19: Und dann haben wir zwei oder ein Moderatoren-Team ausgesucht.
00:04:24: und dann kann ich noch mal an dich weckern.
00:04:27: Du warst nicht alleine zu bedienen.
00:04:29: Nein, wir haben das zur zweit gestartet, der Rolf Maurer, Journalist und Publizist und ich als Tandem.
00:04:35: und genau jetzt in der dritten Staffel mache ich es alleine weiter.
00:04:39: Und ja, damals als die Anfrage kam, habe ich die mit größter Freude sofort angenommen, weil ich das Thema wahnsinnig spannend und wichtig finde.
00:04:46: Und genau, das war damals eben tatsächlich so ein bisschen vor diesem Kommunik- durchbruch, den du gerade angesprochen hattest, sodass wir jetzt eigentlich inzwischen schon auf ein sehr vielfältiges Archivangesprächen zurückschauen können, was total schön ist, glaube ich, weil das halt in der Anfangszeit der großen Diskussionen eigentlich entstand.
00:05:04: Und ich glaube, als es würde mich auch interessieren, was die Hörer sagen, die von ersten Stunde dabei sind, dass man da vielleicht auch schon den Wandel bezüglich der Inhalte spüren kann, der eben im Laufe dieser Jahre jetzt schon stattfand.
00:05:20: Also
00:05:20: super finde ich ja das Cover, das Key Visual.
00:05:24: Das ist einfach bomptmäßig.
00:05:26: Also wer das nicht kennt, muss ich das auf jeden Fall mal angucken.
00:05:28: Das finde ich super sympathisch.
00:05:30: Das macht schon direkt Lust, mal reinzuhören.
00:05:34: Und am Anfang habe ich auch gedacht, naja, so mit dem einfach bauen und jetzt so die Öko-Welle und so.
00:05:41: Das ist irgendwann mal rum, aber es ist eigentlich das Gegenteil passiert.
00:05:45: Es hat immer mehr an Fahrt, an Dynamik, an Volumen aufgenommen.
00:05:50: Volumen vor allem.
00:05:51: Also es hängen so viele Themen dran eigentlich, die mir jetzt ehrlich gesagt als Moderatorin am Anfang gar nicht so bewusst waren.
00:05:57: Da hatte man das Thema noch auf einen kleinen Bereich reduziert, aber eigentlich ist es umfasst sehr viel und betrifft sehr viele verschiedene Themen.
00:06:06: Ja und mittlerweile ist wirklich ein... ganzes Sammelsurium an Beiträgen entstanden.
00:06:13: Peter, mich würde aber trotzdem erst nochmal interessieren, was hat denn wirklich Kalk Sandstein mit ökologischem Bauen zu tun?
00:06:20: Also einfaches Bauen wird ja auch oft mit ökologischem zirkulären Bauen in Verbindung gebracht?
00:06:26: Ja, auch zurecht.
00:06:27: Also da sind wir auch der festen Überzeugung, dass vereinfachte Baukonstruktion enorm dazu beitragen können CO² einzusparen, Ressourcen einzusparen.
00:06:38: Also allein über diese Vereinfachung hat man einen ökologischen Effekt, der glaube ich nicht außer Acht gelassen werden darf.
00:06:46: Und im Fall von KS Original ist es wirklich so, Kalk Sandstein ist ja ein Material, was vor hundertdreißig Jahren quasi ja.
00:06:55: oder etwas über hundertdreißig Jahren industrialisiert wurde und seitdem wirklich auch Baukultur mit gebaut hat.
00:07:04: und es ist halt wie ich eben sagte ein sehr sehr einfaches Material und vor allen Dingen spiegelt sich das auch wieder in den Rohstoffen.
00:07:13: Also es gibt nur drei Rohstoffe, natürliche Rohstoffe, das ist Kalk, Sand und Wasser.
00:07:17: Ich sage immer, das ist wie am Strand, wenn man ein Firmchen hat und man füllt dann so losen trockenen Sand rein und dreht es um, dann zerfällt das Ganze, wenn man ein bisschen Wasser dazu packt, dann hat man eine Mischung, die formstabil ist.
00:07:28: und wenn man dann noch Kalk dazu packt und es mehrere hundert Jahre stehen lässt, dann ist es halt ein fester Stein.
00:07:35: Und dieses Prinzip, ja.
00:07:38: haben wir nach, indem wir dann bei zweihundert Grad Wasserdampf, also sehr energiearm, diesen Stein dann härten.
00:07:45: Und durch den hohen Sandanteil haben wir natürlich auch viele bauphysikalische Vorteile, also die hohe, rohdichte Schallschutz ist direkt mitgegeben.
00:07:55: Der Brandschutz ist vorhanden, also da muss man sich auch keine Gedanken machen.
00:08:02: Auch Themen wie, das ist ein schwerer... Wandbaustoff ist, also alles was mit sommerlichen Wärmeschutz tun hat, Wärmespeicherfähigkeit.
00:08:11: Das ist alles über das Material, über die es natürliche Material gegeben.
00:08:14: und ein weiterer Aspekt ist das Thema Regionalität, also das was gerade auch im Ökologischen Bauern extrem wichtig ist, dass man sehr kurze Lieferwege hat.
00:08:24: Wir haben gerade mal Lieferradien, die um die Fünfzig Kilometer zur Baustelle betragen und auch der Sand wird vor Ort abgebaut.
00:08:32: Also auch da haben wir keine langen Lieferwege, um die Rohstoffe zu bekommen.
00:08:37: Auch zum Thema Sand ist eigentlich zu sagen, dass in Deutschland ist kein knapper Rohstoff ist, das wird auch immer wieder durch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe bestätigt.
00:08:49: Also wir haben einen Sandaler, die verläuft von Skandinavien über Deutschland und geht dann Richtung Osteuropa und das sind Bausande, die wunderbar verwendet werden können und von daher ist es definitiv kein knappes Gut in Deutschland.
00:09:01: Der Flächenverbrauch, klar man greift um Sand abzubauen, erst mal in die Natur ein, aber diese Flächen werden auch komplett renaturiert und über diesen sandigen Boden sammeln sich ja auch wieder Flora und Fauna an.
00:09:13: sehr selten geworden sind in Deutschland, also auch aus dieser Richtung absolut ökologisch verantwortbares Produkt.
00:09:24: Ja, was dann noch wichtig ist, durch diese natürlichen Produkte, wir emittieren keine Schadstoffe, keine toxischen Gase, also alles was in Raumklima, Raumluft funktioniert, ist optimal und insgesamt ist es halt ein sehr langlebiger und robuster.
00:09:43: Wandbaustoff, was gerade in Richtung Ökologie, Richtung Einfachheit unheimlich wichtig ist.
00:09:49: Diese Robustheit, diese Langelebigkeit, ich glaube da ist die Architektur auch wirklich gefordert, Gebäude zu schaffen, die halt mehr als hundert Jahre leben.
00:10:00: Und da können wir mit Fug und Recht sagen, es gibt Gebäude, die vor hundert dreißig Jahren gebaut worden sind als Karxanstein, quasi auf Markt kam und die immer noch existieren.
00:10:09: Und eine Besonderheit.
00:10:11: auch noch die Richtung Ökologie und Einfachheit vor allen Dingen.
00:10:15: Spielt ist der funktionsgetrennte Wandaufbau, also dass die Wand in drei Schichten, Bauteilschichten aufgeteilt ist, ins tragende Bauteil, in die Wärmedämmung und dann in die Fassade.
00:10:30: Und da ist man mit Kalksandstein ganz klar auf dieser Funktionstrennung, sodass dann hinterher auch diese einzelnen Bauteilschichten voneinander wieder getrennt werden können.
00:10:40: Also so, dass die komplette Recyclierbarkeit gegeben ist und vor allen Dingen, dass man auch Gebäude dann ohne Zielkonflikte optimieren kann.
00:10:49: Also ich kann die Tragfähigkeit Schallschutz-Brandschutz völlig losgelöst vom Wärmeschutz sehen, kann dann entsprechend die Gebäudehülle so gestalten, wie ich möchte und habe auch in der Fassade absolute Gestaltungsmöglichkeiten.
00:11:01: Ist es denn zirkulärer Baustoff?
00:11:04: Das ist ein zirkulärer Baustoff, weil wir können, wenn der Stein zurückgebaut wird, das Wichtig ist die Sortenreinheit, sodass wir dann die Steine runterbrechen können wieder auf Sandkönnung und diese Sandkönnung kann dann wieder verwendet werden.
00:11:19: Und das Schöne ist noch, dass durch den Kalkanteil Kalksandstein über die Jahre hinweg CO² aus der Atmosphäre aufnimmt, also über fünfzig Jahre rund fünfzig Kilo CO² pro Tonne.
00:11:36: Und dieses CO² bleibt auch gebunden im Material, selbst wenn man es zurückbaut.
00:11:42: Also in der Sandkörnung ist dann das CO² eingelagert, was über die Jahre der Standzeit eingespeist wurde.
00:11:51: weil man ja im Idealfall eigentlich davon ausgehen kann, dass man nicht unbedingt rückbauen muss,
00:11:55: weil der Stein an
00:11:57: sich natürlich dauerhaft ist.
00:11:58: Ja
00:11:59: genau, dass wir den Bestand da auch waren und von daher... Wir haben lange an Prozessen jetzt auch gearbeitet.
00:12:07: Wir haben ein Prozess definiert, wie es funktioniert mit dem Recycling in Richtung Wiederverwertung, sind jetzt daran mit Wiederverwendung.
00:12:16: Aber letztendlich glauben wir und hoffen wir, dass wir so weit den Bestand auch schützen können, dass wir gar nicht in die... Situation kommen, dass wir regelmäßig Recyclinganteil zufahren müssen oder in einem hohen Grad zufahren müssen, sondern dass der Recyclinganteil eigentlich nicht dargegeben ist, weil wir unseren Bestand schützen.
00:12:36: Genau, das wäre das Ziel.
00:12:37: Ja.
00:12:38: Jetzt machen wir noch mal einen Schlenker zurück zum Podcast Rebecca.
00:12:41: Ich habe ja eingangs gesagt, dass der Begriff einfach bauen in den letzten Jahren sehr populär geworden ist.
00:12:50: Wenn man mal die letzten Jahrzehnte zurückblickt, dann haben wir auch einfach gebaut, also einfach im Sinne von ohne Sinn und Verstand.
00:13:00: Wir waren sehr stark fixiert auf... die Einhaltung der Wärmeschutz, Energieeinspar oder GEG, Verordnung, Gesetze und so weiter und haben eigentlich erst in den letzten Jahren ein Bewusstsein für die CO-Zweihemission entwickelt.
00:13:19: Mich würde interessieren, was für dich, also du stellst ja immer die Frage, was ist einfach Bauen deinem Gästen?
00:13:27: Was ist es denn für dich?
00:13:28: Also was reizt dich an diesem Thema?
00:13:32: Genau, gute Gegenfrage.
00:13:34: Also es ist auf den Punkt gebracht, ganzheitliches und kreatives Denken.
00:13:39: Das ist gute Architektur und es ist ein kluges Hinterfragen unserer bestehenden Gewohnheiten.
00:13:45: Das sind so die wichtigsten Aspekte für mich.
00:13:48: Was der Begriff nicht impliziert, ist Verzicht, ganz klar, weil es häufig in Zusammenhang gebracht wird.
00:13:55: Das sehe ich aber nicht so.
00:13:56: Warum es mich so interessiert, und es hat es auch wirklich von Anfang an, ist, dass eben einfach Bauen viel mit Nachhaltigkeit zu tun hat.
00:14:04: Themen wie Circular Thinking, Werthaltigkeit, Lokalität, gesunde Materialien, aber auch so das menschliche Maß in dem, was wir bauen, haben eine sehr enge Verwandtschaft mit dem einfachen Bauen.
00:14:15: Und also das ist so der Architekturteil, aber auch ohne die Architektin in Brille.
00:14:20: Interessiert mich das Thema wahnsinnig, weil ich glaube, dass diese Besinnung auf das Wesentliche eine elementare Notwendigkeit unserer Zeit
00:14:30: ist.
00:14:31: Und das betrifft eben alle Bereiche.
00:14:33: Mehr, mehr, mehr kann in einer nachhaltigen Welt eigentlich nicht mehr das Grundprinzip unseres Denkens sein.
00:14:38: Das war irgendwie lange Zeit unser Leitfaden.
00:14:43: Für mich ein großes Vorbild in der Hinsicht ist Maja Göppel.
00:14:45: Sie sagt ja, wir befinden uns an einem Kipppunkt und das spüren wir ja auch irgendwie.
00:14:51: Also das merken wir alle, dass unsere Systeme unter Stress geraten sind und wir ahnen auch irgendwie instinktiv, dass das so nicht... weitergehen kann und weitergehen darf.
00:15:03: Und jetzt ist aber natürlich die Frage, wie finden wir denn zu einer Lebensweise, die diese Balance wiederfindet, also die das Wohlergehen des Planeten,
00:15:11: mit
00:15:11: dem der Menschheit versöhnt?
00:15:14: Und das ist, glaube ich, wirklich eine große Frage.
00:15:20: diesen Weg zwischen Verbot und Verzicht auf der einen, also das wird ja häufig beim einfachen Bauen auch irgendwie in einem Satz genannt, Verbot und Verzicht, aber es ist eigentlich Quatsch, glaube ich, auf der einen und dann aber Wachstumswahn und Technikversprechen auf der anderen Seite, wie finden wir den Weg dazwischen, weil es geht nicht nur das eine oder nur das andere und genau beim einfachen Bauen, um da jetzt wieder zurückzukommen.
00:15:43: Für mich ist es eigentlich eine Art Korrektiv, die genau nach dieser Balance sucht, nämlich zwischen dem, was wir in einem Haus brauchen und zwischen dem, was wir denken, das wir in einem Haus brauchen.
00:15:56: Und genau, dass ein Korrektiv sein kann, was diese Balance auslothet.
00:16:02: Und dabei, das muss man, finde ich, ganz klar sagen, geht es eben nicht ausschließlich um eine Reduktion, sondern mehr um ein auf den Punkt bringen.
00:16:13: Also wir müssen nicht alles reduzieren, wir müssen die Dinge nur
00:16:16: schlau
00:16:16: anwenden und deswegen kann man zum Beispiel auch traditionelle Bauweisen ergänzen mit modernen intelligenten Techniken, die heute eben da sind und möglich sind und dadurch ganz neue Dinge eröffnen, also zum Beispiel eine traditionelle Bauweise verbinden oder dann auf einmal in eine neue Dimension, eine neue Gebäudedimension bringen kann oder auch in neue Gebäudennutzungen, wo ein ganz hoher Anspruch da
00:16:42: ist.
00:16:44: Du hast eben gesagt, einfach bauen ohne Verzicht.
00:16:51: Also ich frage mich, ob Verzicht wirklich negativ ist.
00:16:55: Es ist natürlich negativ konnotiert, aber Sich darauf zu besinnen, was eigentlich nötig ist, was man braucht.
00:17:04: Das ist, ähm, besinnen ist das Wort für mich.
00:17:07: Also achtsam damit umgehen, was, ähm, was ich brauche und verwende.
00:17:12: Also ich glaube, Verzicht ist, genau es ist negativ konnotiert.
00:17:16: Wenn ich Dinge weglasse, ist das nicht.
00:17:19: negativ im Gegenteil.
00:17:21: Also ich zum Beispiel, wenn ich reise, reise ich am liebsten mit ganz leichten Gepäck und habe ganz wenig dabei und ich finde es ist so befreiend, wenn man einfach mal Das ist ein ganz Mist.
00:17:32: Also insofern ja, Verzicht ist negativ konnotiert, deswegen versuche ich den Begriff zu vermeiden und zum Beispiel versuche ich auch den Begriff Rückbesinnung schon wieder fast zu vermeiden, obwohl ich den am Anfang des Podcasts ja oft verwendet habe, aber es ist eigentlich mehr eine Besinnung.
00:17:47: Also es ist nicht rückwärtsgewandt, es ist eigentlich fast nach vorne
00:17:52: gewandt.
00:17:52: Wir
00:17:53: hatten auch mal so einen schönen Begriff ReFuture, haben wir das genannt, also was genau das ausdrückt, also dass man wirklich mal zurück schaut, wie wurde früher konstruiert?
00:18:03: und dann gibt es ganz einfache Sachen, was auch mit Grundrestgestaltung zu tun hat, was mit Lastabtrag zu tun hat, was dann die Möglichkeit eröffnet, viel schlankere Wände zu schaffen, weil der Lastabtrag ganz anders geführt werden kann, der wird nicht wild spazieren gefahren.
00:18:20: und also Verzicht oder Suffizienz findet dann ja auch im Material, zum Beispiel, statt, indem man nicht pauschal sagt, okay, wir brauchen jetzt für dieses Gebäude, die Vier- und Zwanziger-Wende.
00:18:32: Dann passt alles.
00:18:34: Mit Vier- und Zwanziger-Wenden können die dreizehn- und fünfzehn-Geschosse bauen.
00:18:38: Bauen wir selten in Deutschland, also von daher reichen da auch Wände mit fünfzehn Zentimeter.
00:18:43: So, dann hat man schon mal fünf bis zehn Zentimeter Materialeinsparung allein in der Wand, was zu dem Ressourcenverbrauch führt.
00:18:54: Also es gibt so viele Dinge, die auch Suffizienz bedeuten jetzt nicht nur auf der großen Ebene, dass man auf irgendwelche Komfortmerkmale, Komfortfunktion verzichten müsste.
00:19:07: Ich glaube, dazu sind auch unsere Standards in Deutschland viel zu hoch.
00:19:09: Also wenn wir über Mindestschallschutz reden, reden wir immer noch über einen fantastischen Schallschutz.
00:19:14: Wenn wir dann um den Begriff mal goldene Energie aufzunehmen, nochmal in den Altbau, den Jungs hier willen sind, da gehört es dazu, dass man den Nachbarn von oben über den Boden laufen kann.
00:19:27: Man hört es an der Decke.
00:19:29: Da würde
00:19:29: ich eigentlich gerne nochmal an Oleda recitieren, der ja ganz klar gesagt hat, es gibt eine Grenze zwischen Komfort und Luxus.
00:19:38: Wann hört Komfort auf?
00:19:39: Und klar, soll ein Gebäude möglichst komfortabel sein Nutzer gegenüber sein.
00:19:45: Aber Luxus, darf ich wirklich keine Nuance mehr hören vom Nachbarn?
00:19:51: Also das ist einfach die Frage.
00:19:53: Und
00:19:54: in dem Sinne muss man auch diesen Begriff Verzicht betrachten.
00:19:57: Kein Verzicht, wenn ich ein bisschen was höre im Gebäude zum Beispiel.
00:20:01: Es ist einfach, es ist immer noch im komfortablen Bereich des
00:20:03: Wohnens.
00:20:05: Er hatte ja auch das Beispiel mit der Temperatur gebracht, wo er früher in Urlaub gefahren ist, dass dann da immer ein Schild hing mit fünfzehn Grad, dass man nicht mehr heizen sollte.
00:20:17: Ist natürlich extrem fünfzehn Grad, aber selbst wenn wir jetzt sagen, wir kommen runter auf neunzehn Grad und man sieht sich im Herbst im Winter ein Pullover drüber.
00:20:25: Das ist ein Gewinn für die Ökologie, also von daher kann man da vielleicht auch seinen Verhaltensweisen anpassen.
00:20:35: Ja, mich würde interessieren, was eure Gäste so alles sagen und welche Positionen sie einnehmen.
00:20:43: Den Podcast gibt es jetzt seit vier Jahren, seit zwanzig, einundzwanzig und es waren viele tolle Leute eigentlich schon mit dabei, Anna Herringer, Dietmar Eberle.
00:20:55: Jakob van Ries von MVR-TV war mit dabei, Christine LeMettre, Florian Nagler und viele, viele mehr.
00:21:04: Jeder hat seinen unterschiedlichen Blickwinkel.
00:21:07: Thomas Auer aus der Gebäudetechnik, auch ein fantastischer Beitrag, finde ich.
00:21:13: Jeder interpretiert das auf seine Weise diesen Begriff.
00:21:19: technisch, mal philosophisch, mal vielleicht architektonisch, gestalterisch und so weiter.
00:21:25: Und Florian Nagler hat beispielsweise davon gesprochen, dass gerade, und Thomas Auer auch im Übrigen, dass gerade diese immer komplexere Gebäudetechnik die Nutzer total überfordert und man Jahre braucht, um die Gebäude richtig einzustellen, dass sie dann gemäß Berechnung auch tatsächlich laufen.
00:21:46: und
00:21:48: das
00:21:49: Also wenn man hier einfach grundsätzlich grundlegend hinterfragen muss, wo da wirklich die Sinnhaftigkeit drin steht, zumal ja eigentlich die Technik unglaublich schnell veraltet.
00:22:00: Man kann ja nicht mehr in Jahrhunderten oder Jahrzehnten denken, sondern innerhalb kürzester Zeit.
00:22:08: muss man eigentlich dort zumindest mal die Software erneuern und hat dann auch relativ schnell Probleme, die Bauteile wiederzubekommen.
00:22:18: Und der Martin Dix, Architekt und Philosoph, spricht dagegen, also kommt aus einer ganz anderen Ecke von der ethischen Kompetenz und Verantwortung des Architekten.
00:22:28: Kannst du dich noch erinnern, was er damit gemeint hat?
00:22:31: Naja, er sagt ganz klar... Es liegt eben eine große Verantwortung in dem, was wir bauen.
00:22:37: Der Architekt, dem kommt eine große Verantwortung zu und das Bewusstsein darüber haben wir vielleicht ein bisschen verloren
00:22:44: manchmal.
00:22:46: Gebäudeformen eben auch eine Ethik und Sprechen.
00:22:51: Gebäudeformen auch Narrative, sage ich immer.
00:22:54: Insofern hat er da total recht, finde ich.
00:22:57: Das ist auch eine Art von Besinnung wieder auf das, was... wofür wir eigentlich als Architekten verantwortlich
00:23:03: sind.
00:23:04: Was ist denn dein persönliches Resümee aus all diesen Gesprächen?
00:23:08: Also kannst du da so eine Essenz rausziehen.
00:23:11: oder sagst jetzt, für mich kann es eigentlich nur so zukünftig weitergehen?
00:23:18: Also ich glaube so weit.
00:23:20: Sind wir noch nicht?
00:23:23: Aber ja, man merkt schon natürlich, dass sich auch die Gedanken um das Thema verändern.
00:23:28: Und wir haben ja wirklich ein gebreites Fortpore aus Svikan dabei gehabt, die eben wirklich aus unterschiedlichsten Blickwinkeln das Thema betrachten, was aber eigentlich immer gleich ist aus meiner Sicht.
00:23:41: Und das ist so eine Art Resumie für mich persönlich, das eigentlich in neuen Ansätzen, die häufig unsere Podcast-Gesprächspartner auch mitbringen.
00:23:50: und die dann immer mit Extramalien verbunden sind.
00:23:53: Das kommt in den Gesprächen
00:23:54: auch raus.
00:23:55: Aber dass in diesen riesigen Chancen liegen, auch sehr positiv für die Zukunft, also da steckt ein großer Optimismus drin, dass wir aber einen großen Mut brauchen und auch die Lust, diese neuen Ansätze zu wagen und dass es ohne die aber auch nicht geht.
00:24:09: Also ich bin der Meinung, dass wir eigentlich dadurch, dass wir diesen Mut in den letzten Jahrzehnten vielleicht nicht hatten, genau zu dem gelangt sind, wo wir heute stehen in vielen Punkten.
00:24:21: Und gleichzeitig gibt es aber wahnsinnig viele Projekte schon, und das ist dann immer auch wieder sehr schön am Ende eines Podcastgesprächs.
00:24:30: Man erfährt wieder von neuen Projekten, die beweisen, dass es durchaus auch im Rahmen von Landesbauordnung, GEG und Norm, Marktanforderung etc.
00:24:39: Möglichkeiten gibt, bereits heute einfach einfaches Bauen umzusetzen.
00:24:43: Also das ist wirklich toll, das muss ich sagen, wir haben ganz viele spannende Projekte schon kennengelernt.
00:24:50: Und für mich, ich bin jetzt gerade an so einem Punkt, wo ich denke, ja irgendwie befinden wir uns in so einer Art Zwischenphase.
00:24:57: Einerseits heißt einfaches Bauen eben Rückbesinnung, das Thema hatten wir gerade schon, auf traditionelle Techniken, mehr Logalität, wirkliche Bedürfnisse, also das, wo wir eigentlich herkommen.
00:25:08: Andererseits heißt es aber auch, dass wir die derzeit verbreitete Art und Weise des Bauens in Teilen neu denken sollten.
00:25:15: Und zwar müssen wir komplexe Unlogiken hinterfragen, die sich so... im Lauf der Zeit eingeschlichen haben.
00:25:21: Was sind denn
00:25:22: komplexe Unlogiken?
00:25:23: Das musst du jetzt
00:25:24: erklären.
00:25:24: Beispielsweise eben Normen, die ein komplettes Übermaß dann an Anforderungen erstellen.
00:25:31: Also sowas, wo man einfach denkt, wozu?
00:25:34: Und da kann man aber auch den Mut haben zu sagen, das hat Anna Herringer eben zum Beispiel auch angebracht, machen wir jetzt nicht.
00:25:41: Ich meine, Normen sind da, um einen Normen zu geben.
00:25:45: Es ist kein Gesetz.
00:25:48: Und da gehört aber ein Mut dazu, diese Norm dann bewusst, gemeinsam mit dem Bauherr natürlich, eben nicht so zu
00:25:56: befolgen,
00:25:56: sondern den eigenen Weg zu gehen.
00:25:58: Und da ist dann vielleicht auch mal ein Bauchschmerz mit verbunden, aber am Ende haben wir bisher jetzt eigentlich nur von positiven Erfolgsgeschichten.
00:26:08: gehört.
00:26:08: Aber wir brauchen vielleicht dann teilweise neue Regeln und vielleicht müssen das in manchen Projekten auch erst mal unsere eigenen Regeln sein und die dann gute Beispiele hervorbringen und vielleicht auch nachher Vorbilder für weitere Projekte werden können.
00:26:24: Genau, wir müssen aber eben diesen Mut haben, diese neuen Ansätze zu gehen und auch neue Möglichkeiten auszutesten, auch was Technik etc.
00:26:30: angeht.
00:26:31: Ja und dieses Spannungsfeld finde ich wahnsinnig faszinierend, also zwischen der zwischen dem Vergangenen, aber auch dem Zukunftigen.
00:26:40: Und das ist da nicht, dass man für beide eine große Neugier braucht, wenn man einfach baut.
00:26:45: Das ist so mein Resümee, was ich aus jedem Gespräch mitnehme, was eigentlich
00:26:50: alle
00:26:51: Podcast-Gesprächspartner so auch rübergebracht haben.
00:26:55: Man beschäftigt sich mit dem, wo wir herkommen, weil da eben nicht alles schlecht war vor der heutigen Zeit, aber eben auch mit dem nächsten Step, wo wir hin möchten.
00:27:07: Und auch das Thema Lebenszyklusbetrachtung jetzt mal als Überbau ist ganz stark in den Köpfen und da ist Technik natürlich wirklich immer ein Thema.
00:27:19: Aber ist ja auch in seinen Vorträgen, sagt er ja immer, wir dürfen halt unsere Gebäude nicht an eine Herzlungenmaschine anschließen.
00:27:27: Also die Gebäude müssen auch so funktionieren und da kommt auch immer mehr so diese Wahrnehmung wieder rein, was sind überhaupt die Eigenschaften der Materialitäten?
00:27:38: Wie kann man das auch mit natürlichen Eigenschaften vielleicht erreichen, dass Effekte da sind und dass wir halt nicht immer komplexere Produkte brauchen, die dann irgendwelche Funktionen erfüllen, die sie eigentlich gar nicht erfüllen müssen.
00:27:54: Also da steckt ganz viel in dem Bereich der Technik in den Produkten drin.
00:28:03: Und dieses ganze Hinterfragen, was du eben sagtest mit den Standards, was brauchen wir, was brauchen wir nicht.
00:28:10: Und das ist genau diese Phase, wie du beschrieben hast, in der wir uns befinden.
00:28:15: Was kann denn die Industrie
00:28:16: tun, um
00:28:18: einfaches Bauen voran zu treiben?
00:28:20: Oder im speziellen auch KS Original vielleicht?
00:28:24: Hat die Industrie denn überhaupt ein Interesse daran?
00:28:27: Also wir haben zumindest ein großes Interesse daran.
00:28:30: Ich weiß nicht, ob alle Industrieunternehmen daran ein Interesse haben, weil sie ja doch auch über die Komplexität von Produkten viele Funktionen halt übernehmen möchten, was eigentlich gar nicht ihr Gebiet oder ihr Stammengebiet ist.
00:28:44: Aber ich glaube, dass das Thema einfach bauen dazu führt, was seit vielen, vielen Jahren auch in den Köpfen ist, dass Architektinnen, Fachplande, Industrie und auch das Handwerk wieder viel mehr zusammenarbeiten und zusammenkommen.
00:29:01: Darüber nachdenken, welche Lösungen brauchen wir, um die Herausforderung unserer Zeit anzugehen.
00:29:06: Wie können wir das ganze Thema Klimawandel vielleicht auch stoppen und dazu beitragen, dass wir die Bauwende schaffen?
00:29:16: ganz großes Thema, also dass man wirklich so vielleicht in so einer Art Bauteam auch bei Projekten zusammenkommt.
00:29:22: Das kam auch immer wieder, also wie wertvoll oder wie bereichernd es ist, wenn man in einem Bauteam ein Gebäude entwickelt und nicht nur im Büro sich ein Entwurf ausdenkt, der dann irgendwann von einem Handwerksbetrieb oder einem anderen Gewerk ausgeführt wird, weil es die Ausschreibung gewonnen hat.
00:29:41: Das ist, glaube ich, ein ganz... wichtiges, wichtige Erkenntnis und auch in Richtung, wenn wir jetzt nochmal einen Bau in den Bestand denken, dass das Handwerk eine ganz andere Rolle wieder bekommt, weil da geht es um Reparatur, da geht es um Werterhalt etc.
00:29:56: und da sind halt auch robuste Konstruktionen gefragt.
00:30:00: Und auf der Herstellerseite ist es, glaube ich, wichtig, dass man da auch in Kooperation denkt.
00:30:05: Also wir haben zum Beispiel mit Sango Bärm Weber eine Kooperation zusammen, die sich wertvolles bauen.
00:30:11: Wo wir auch das ganze Thema Wand natürlich thematisieren, wie kann man dieses Thema optimieren und wie kann die Wand dazu beitragen wertvoll zu bauen.
00:30:22: Hintergrund war da, dass Sangebeweber ein WDVS entwickelt hat, was halt verschraubt wird und nicht mehr geklebt.
00:30:30: Und das sind halt genau diese Entwicklungen, die wir brauchen.
00:30:32: Also dass wir dann die Eigenschaften von Baustoffen miteinander kombinieren.
00:30:39: vielleicht auch bewährte Bauweisen und dann dann mit neuen Technologien wirklich bereichern.
00:30:45: Das ist ein ganz wichtiges Thema.
00:30:48: und was wir noch ganz speziell machen, wir beschäftigen uns gerade mit dem Thema einfach bauen sowieso, aber mit einem Gebäude, was als Typengebäude entwickelt werden kann, das ist ein Entwurfskonzept, da sind wir in der, ja ich sag mal, späten Phase, dass dort jetzt Berechnungen angestellt werden können, wie man über vereinfachte Baukonstruktionen dazu kommt, CO-Zwei anzusparen, Ressourcen einzusparen und vor allen Dingen auch die Baukosten runter zu bekommen.
00:31:18: Da arbeiten wir mit der Aage-Kiel zusammen, die das Ganze analysieren werden.
00:31:22: Wir werden das ganze Thema auch ökobilanzieren, sodass wir dann sagen können, das ist Ein optimales Gebäude, was eine feinfachte Baukonstruktion hat, was optimierte Grundrisse hat, wo möglichst viel auch aus den Landesbauordnungen berücksichtigt wird, was zum Beispiel Umgang mit Abstellflächen angeht, was Aufzug angeht, wie man damit anders umgehen kann, wie man mit Barrierefreiheit, rollstuhlgerechten Wohnungen umgeht.
00:31:51: Und ich glaube, das wird ein ganz interessantes Projekt, wo wir dann auch wirklich zeigen können, wie man einfach bauen kann und das, was wir auch aus den ganzen Podcast-Folgen gelernt haben, dass wir das dort mit einbringen.
00:32:05: Ein Riesenthema in Verbindung mit dem einfachen Bauen ist ja nicht nur das klimagerechte, kreislaufige Bauen, sondern auch der Wunsch nach kostengünstigen Bauen.
00:32:17: Würde sowas denn in so einem Typenbau auch mit umgesetzt werden können?
00:32:21: Also ist das günstiger Raum, der da entsteht, nicht mal alles geht um Wohngebäude.
00:32:27: Ja, also wir können jetzt nur vom Hamburg-Standard oder auch das... was die AG Kiel mitentwickelt hat, den Regelstandard für Schleswig-Holstein, für vereinfachtes Bauen.
00:32:38: Da sehen wir wirklich, wie viel Potenzial dort drin liegt, wie viel Baukosten gespart werden können.
00:32:45: Da reden wir bis zu, ja, jetzt haben wir achthundert bis tausend Euro pro Quadratmeter, die eingespart werden können, wenn vereinfacht gebaut wird, ohne dass man groß auf Standard, verzichtet, was Schallschutz etc.
00:32:59: angeht, aber man hat halt die Möglichkeit wirklich Ressourcen zu sparen und dadurch Baukosten allein, dass eine Decke nicht mehr auf mehr als vierundzwanzig Zentimeter dick sein muss, sondern man kommt auch mit sechzehn, achtzehn Zentimeter hin.
00:33:12: Wenn man entsprechend den Lassabtrag gut plant und die Grundrisse dann entsprechend plant und Wände übereinander etc.
00:33:20: Also da liegt unheimlich viel Potenzial drin.
00:33:24: Ökologie und Ökonomie auch wirklich nicht in Gleichklangen, aber dass beides miteinander funktionieren kann.
00:33:33: Das zeigen, glaube ich, auch die ganzen Modelle des einfachen Bounds.
00:33:38: Und da sind auch die Pilotprojekte wichtig, die nicht alle vielleicht die Wirtschaftlichkeit mit sich brachten.
00:33:46: die man sich erhofft hätte.
00:33:48: Aber es sind unheimliche Erfahrungswerte dort drin, die wir dann nehmen können, um das Ganze in eine Wirtschaftlichkeit zu überführen.
00:33:57: Rebecca, du bist ja nicht nur Host dieses Podcasts, Simplicity einfach bauen, sondern hauptberuflich bei HPP für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
00:34:08: Du kennst die Szene also sehr, sehr gut und mich würde interessieren, bemerkst du eine Veränderung in der Projektströmung?
00:34:17: Tour bei euch, bei HPP?
00:34:21: Da ich natürlich nicht tief in den Projekten selber drin bin, sondern bei uns für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig bin, kann ich das jetzt gar nicht so beurteilen.
00:34:29: Ich bemerke aber schon, dass das ein Diskurs anfacht, das Thema, wie können wir Prozesse vereinfachen, wie können wir die Smarter lösen, wie können wir durchs Projekt gehen, wie können wir aber auch das Plan und Bauen vereinfachen.
00:34:45: Also das ist da, die Diskussionen und auch die Ansätze sind da.
00:34:51: Also ich glaube, das beschäftigt alle Architekturbüros.
00:34:57: Ich glaube, was absolut spürbar ist so auf dem Markt, ist halt eine Veränderung der Ästhetik, der Gebäude.
00:35:05: Also die ist schon da und da hatten wir jetzt gerade vor zwei Folgen oder die vorletze Folge mit dem Büro AlexSY.
00:35:15: Das ist ein Berliner Büro relativ jung und dieses Büro steht ja absolut für eine neue Ästhetik der Wiederverwendung bestehender Materialien, aber auch das zirkulären Bounce.
00:35:26: Und diese Ästhetik prägt unsere Baukultur ja heute schon, und zwar nicht nur durch jetzt LXSY, was ein gutes Beispiel ist, aber auch durch die Handschrift vieler anderer Büros inzwischen schon.
00:35:37: Und man muss ganz klar sagen, die ist verdammt sexy.
00:35:40: Und das ist, glaube ich, das, was schon spürbar ist, wenn man jetzt einfach auf die gebaute Umwelt schaut.
00:35:48: Und darin liegt eine große Chance, denn diese Gebäude erzählen ja immer Geschichten und die Narrative, die sie da formen, die können bei uns sein Bewusstsein schaffen für Materialressourcen, aber auch für unser Zusammenleben.
00:36:01: Und wenn sie da sind, dann tun sie das.
00:36:03: Und da bin ich eigentlich, also das ist das, was ich so an Veränderungen schon wahrnehme jetzt aus meiner Sicht der Kommunikatorin.
00:36:11: Und das ist natürlich in anderen Ländern, das war jetzt gerade in Skandinavien, in Malmö.
00:36:17: Da ist das irgendwie dann doch schon noch ein bisschen präsenter, das muss man auch sagen.
00:36:20: Ich glaube, dass andere Länder mehr Vorreiter sind als wir, aber wie gesagt, wir haben auch tolle Beispiele.
00:36:27: Dort gibt es zum Beispiel dieses Viertel Vestrahamen.
00:36:31: Das ist ein ehemaliges Industriegebiet, wo inzwischen Tausende Bewohner leben.
00:36:36: Und da werden einfach die Elemente der Industriearchitektur von damals teilweise als Stadtskultur stehen gelassen, teilweise als Elemente auf dem Kinderspielplatz wiederverwendet und neu integriert, dann auch in verschiedensten Projekten auf dem Gesamt- Gelände neu eingebaut.
00:36:54: und auf einmal sieht man irgendwo einen wunderschönen Tisch und eine Tischgruppe aus alten Stahlträgern und freut sich einfach darüber.
00:37:02: Und das ist ja das, was uns etwas sagt.
00:37:05: Und ich glaube, das ist so wichtig.
00:37:07: Also die Veränderung ist schon da.
00:37:08: Wir sehen die schon und es gibt diese Punkte und ich glaube, die bewirken dann auch viel, weil eben jedes dieser Details irgendwie zu einer Art Botschafter für eine Baubinde führen kann und genau ich.
00:37:20: Ich glaube, man kann sie schon spüren, aber es ist eben noch beim Vereinzeltenpunkten
00:37:25: vielleicht.
00:37:27: Es hat sich noch nicht flächendeckend durchgesetzt.
00:37:32: Okay, also falls wir jetzt nicht abschließen die Frage, was ist eigentlich einfach bauen und wie kommen wir zu einer besseren, gebauten Umwelt abschließend klären konnten, dann werden wir das vielleicht in einem der nächsten Folgen von Simplicity einfach bauen tun können.
00:37:50: Wer wird der nächste Gast sein, Rebecca?
00:37:52: Ich
00:37:53: glaube, das dürfen wir noch nicht verraten.
00:37:56: Wir haben ja natürlich eine lange Liste an Wunschgesprächspartnern und viele Ideen, aber ich glaube dazu dürfen wir noch nichts sagen.
00:38:04: Die aktuelle Folge ist aber gerade erst online gegangen.
00:38:08: Genau, und die haben wir mit dem Martin Haas von Haas Coke
00:38:12: Zembrich
00:38:13: geführt und kann ich nur wärmstens ans Herz legen.
00:38:18: Genau, die ist nämlich voll gespickt mit Zukunftsoptimismus und angewendet.
00:38:22: Beispielen aus der Praxis, das einfachen Bau uns.
00:38:25: Genau, das Büro kann da schon wahnsinnig viel erzählen.
00:38:28: Genau, ansonsten, glaube ich, haben wir noch so viele Ideen, dass wir noch weitere drei Staffeln füllen könnten.
00:38:33: Aber genau, wir sind gespannt auf
00:38:35: jeden Fall.
00:38:36: Ja, wir freuen uns auf jeden Fall, wenn es weitergeht.
00:38:38: Vielen herzlichen Dank, Peter Theising und Rebecca Potgüter.
00:38:43: Vielen Dank.
00:38:44: Und das war's für heute.
00:38:45: Hier noch zwei Hinweise zu Heinze Events.
00:38:49: Die Heinze Architektur präsentiert in ihrem neuen Format unter dem Motto Projects.
00:38:55: Erstmals in Kooperation mit den Länderarchitekten kann man eine neue multimediale Ausstellung mit renommierten Projekten sowie inspirierenden Petscher-Kutscher-Vorträgen von Architektinnen und Bauherrinnen.
00:39:07: Die Tourdaten findet ihr auf heinze.de.architektur.
00:39:11: Der Link ist in den Shownotes.
00:39:12: Und das Heinze-Klimafestival rückt unaufhaltsam näher.
00:39:17: Am neunzehnten und zwanzigsten November findet es wie gewohnt in der Station in Berlin statt.
00:39:22: Den Link zur Veranstaltung und zur Anmeldung natürlich findet ihr den Show Notes.
00:39:28: Ich freue mich, wenn ihr nächste Woche wieder rein hört.
00:39:30: Da werden wir einen Blick zurückwerfen auf das bundesweite Via-Festival.
00:39:34: Lasst uns gerne eine Bewertung da immer hilfreich.
00:39:38: Habt eine schöne Zeit.
00:39:39: Tschüss!
00:39:44: Das war der Heinze-Podcast-Architektur-Funk, Redaktion Klaus Fühner und Kerstin Kuhnekatt, Moderation Klaus Fühner, Produktion und Veröffentlichung Kerstin Kuhnekatt.
00:39:55: Berlin,
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