#179 – Robert Kroth, digitalis365: 80 Sekunden bis zur nächsten Wohnung
Shownotes
Der Wohnraummangel in Deutschland ist noch nicht gelöst: Wenn jährlich 400.000 Wohnungen entstehen sollen, muss alle 80 Sekunden eine Wohneinheit fertig werden. Robert Kroth, Unternehmer, Berater und Mitbegründer der Initiative „Neues Bauen – 80 Sekunden“, hat eine klare Vision zur Behebung des akuten Wohnraummangels in Deutschland. Im Gespräch mit Klaus Füner schildert er, wie serielle Bauweisen, digitale Typengenehmigungen und vernetzte Akteurslandschaften der Wohnungsnot entgegenwirken können. Dabei geht es nicht um die Wiederholung längst bekannter Probleme, sondern um konkrete Lösungswege: effizientere Bauprozesse, neue Materialien, ein praxisnaher Gebäudetyp E und der Schulterschluss mit der Politik. Was Kroth vorschlägt, damit es gelingt, erklärt er in dieser Episode. 80-sekunden.de heinze.de/architekturaward architektour.heinze.de
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00:00:00: Architekturfunk.
00:00:02: Architekturfunk.
00:00:04: Der Heinze Podcast.
00:00:06: Herzlich Willkommen zum Heinze Architekturfunk Episode 179 am 15.
00:00:11: Mai 2025. Mein Name ist Kerstin Kuhnekat und heute spricht Klaus Fühner mit Robert
00:00:18: Croth. Wir steigen ein ins Gespräch.
00:00:21: Herzlich Willkommen zum Heinze Architekturfunk. Heute bin ich zu Gast bei
00:00:26: Robert Croth, Autor und Unternehmer mit über 35 Jahren Erfahrung in der Bau-
00:00:32: und Immobilienbranche. Robert, du bist Geschäftsführer der Digitales
00:00:36: 365 GmbH, Gesellschafta eines Minimalhaus-Start-ups und Berater der Bau-
00:00:43: und Herstellerindustrie. Außerdem bist du Mitinitiator der Initiative
00:00:48: "Neues Bauen - 80 Sekunden", was sicherlich viele Menschen kennen, die darauf
00:00:53: abzielt Lösungen für schnelleres und nachhaltigeres Bauen zu entwickeln.
00:00:58: Hallo. Hallo Klaus, schön, dass ich dabei sein darf.
00:01:01: Es halt ein wenig. Wo wir hier sitzen, wir sitzen nämlich in deinen Büroräumen
00:01:06: in der Kantstraße 127. Was ist das hier?
00:01:11: Das ist das erste Parkhaus in Europa, was Ende der 20er Jahre des letzten
00:01:16: Jahrhunderts, Anfang der 30er Jahre hier im Betrieb genommen worden ist.
00:01:21: Und das spannende Thema ist in der Tat, da sind wir eigentlich schon mitten
00:01:25: drinnen, was für Flächennutzung brauchen wir denn noch in Innenstädten?
00:01:29: Parkhäuser weniger, dafür ist das hier umgewandelt worden in einen
00:01:34: Co-Working. Und es ist natürlich sehr spannend, weil man merkte an jeder
00:01:39: Stelle noch die Architektur von damals und entgegen zu heutigen Parkhäusern
00:01:45: sind die Auffahrten, was ich mir gerne wünschen würde normalerweise, ja
00:01:50: viel breiter, weil die damals natürlich mit anderen Karossen hier durchgefahren
00:01:54: sind, aber ein eindrucksvolles Gebäude und der Kantgaragenpalast hier
00:01:59: mitten in Berlin ist sicherlich auch architektonisch und sicherlich auch
00:02:04: von der Nutzung her eine ganz spannende Geschichte. Genau.
00:02:07: Deswegen sei der Biss das bisschen heil an der Stelle hoffentlich verziehen.
00:02:11: Genau, so ein bisschen Industriesteil hier. Die Initiative Neues Bauen 80
00:02:17: Sekunden hat sich in den letzten Jahren als festen Bestandteil in der Bau-
00:02:22: und Immobilienbranche etabliert. Erklär doch einfach einmal kurz, woher der
00:02:27: Name eigentlich stammt und welche Ziele das Format verfolgt.
00:02:31: Unser Fokus ist der Wohnungsbau, denn da haben wir den größten Bedarf in
00:02:38: Deutschland. Wir haben ja wirklich Wohnungsnot überall. Jeder kennt das,
00:02:44: wenn er eine Wohnung sucht, insbesondere in den Städten, ist das ein
00:02:49: Wahnsinnsproblem, eine zu finden. Und wenn man eine hat, zudem eine
00:02:54: Mietwohnung, dann muss man auf der anderen Seite sehen, wie sich auch die
00:02:57: Mieten entwickeln. Das ist eine sehr schwierige Situation. Und vor dem
00:03:02: Hintergrund hat die damalige Bundesregierung ja gesagt, okay, wir müssen
00:03:05: 400.000 Wohnungen im Jahr bauen. Nun baut der Staat nicht selber, aber
00:03:10: was bedeutet das? Das bedeutet, dass alle 80 Sekunden eine
00:03:15: Wohneinheit fertig werden muss in Deutschland. Und vor diesem
00:03:20: Hintergrund muss man eben in der Tat überlegen, wie kann man denn die
00:03:23: Kräfte bündeln, die dazu notwendig sind, das zu erreichen?
00:03:27: Denn Wohnungsnot ist sehr schnell sozialer Sprengstoff, auch politischer
00:03:32: Sprengstoff, in jedem Fall wirtschaftlicher Sprengstoff, wenn nämlich die
00:03:37: Bauernwohnungswirtschaft, wenn die Herstellerindustrie, wenn die
00:03:40: Architekten, wenn alle Beteiligten gar nicht mehr in der Lage sind, wirklich
00:03:44: bauen zu können, Wohnungen schaffen zu können. Das heißt, diesem großen
00:03:49: Komplex haben wir uns als Ziel verschrieben, haben gesagt, wir wollen
00:03:53: mal alle Akteure zusammenbringen, die daran arbeiten können, dass wieder
00:03:57: mehr, schneller und nachhaltiger gebaut wird. Und das auch sehr aktiv
00:04:01: mit der Spitzenpolitik zu verknüpfen. Denn am Ende müssen wir alle ein
00:04:05: Tisch holen, um dieses zentrale Problem auch in Angriff nehmen zu können.
00:04:10: Wer ist da alles konkret beteiligt, vielleicht um nochmal kurz einen
00:04:14: Rundumschlag zu machen und was wollt ihr erreichen?
00:04:20: Zwei Punkte. Also erstens dabei sind die großen Akteure aus den
00:04:26: verschiedenen Bereichen. Von der Wohnungswirtschaft zum Beispiel die
00:04:30: Viva West, die Viva Nuvia als größter Vermieter Deutschlands, zum Beispiel
00:04:35: und viele viele andere auf dieser Ebene. Dann haben wir die großen Bauunternehmen,
00:04:40: ob das Zyblin ist, ob das Goldback ist, aber eben auch hier viele andere
00:04:45: Herstellerindustrie, Schyco ist dabei, Velux ist dabei, Gira ist dabei,
00:04:50: Schlütersystems, viele viele weitere, Figa ist dabei und natürlich
00:04:54: Architekten und Startups, die gemeinsam an diesem Thema arbeiten wollen.
00:04:59: Mehr schneller und nachhaltiger zu bauen. Unser Ziel ist es dort nicht
00:05:04: auf der Ebene stehen zu bleiben, zu analysieren, warum das alles nicht
00:05:09: hinhaut, sondern gezielt Projekte zu initiieren, um bei diesen Themen
00:05:14: nach vorne zu kommen. Um drei Sachen im Grunde genommen zu erreichen.
00:05:18: Neue Netzwerke zu schaffen innerhalb dieser Branche, denn wir stellen fest,
00:05:23: dass viele in ihrem Silo sitzen und sich untereinander nicht austauschen.
00:05:28: Was aber zwingend notwendig ist, um dieses Thema zu erreichen.
00:05:32: Das zweite Thema ist wirklich Innovation, neue Methoden, neue Materialien
00:05:38: im Bau eben auch durchzusetzen und zu helfen, dass die Innovation im
00:05:43: Bauprozess selber eben auch neue Effizienz ermöglicht und drittens auch
00:05:47: eine Öffentlichkeit für dieses Thema zu schaffen. Denn ein Punkt ist
00:05:51: über die Wohnungsnot zu klagen. Hier in Berlin wird auch gerne mal darüber
00:05:55: abgestimmt, ob man Wohnungsbaugesellschaften enteignen sollte.
00:05:59: Das kann man alles tun, aber am Ende offen gestanden wird dadurch ja nicht
00:06:03: eine weitere Wohnung gebaut, sondern es geht ja insgesamt darum, auch in der Breite
00:06:08: zu kommunizieren, wie schaffen wir es denn wirklich, mehr Wohnungen und auch
00:06:12: vor allen Dingen bezahlbare Wohnungen zu schaffen und zu bauen.
00:06:16: Und deswegen ist es sehr wichtig, gerade auch im Schulterschluss mit der Politik
00:06:20: dafür Sorge zu tragen, dass das auch in der Öffentlichkeit eine Wahrnehmung
00:06:24: findet. Politik ist auch immer sehr hochkarätig vertreten auf der Veranstaltung.
00:06:29: Hast du schon eine Idee, wer da beim nächsten Event vielleicht mit auf der Bühne
00:06:33: stehen könnte? Und wir haben die große Freude immer, dass sowohl aus der
00:06:40: Bundesregierung auch alle baupolitischen Sprecher der demokratischen Fraktionen
00:06:46: im Deutschen Bundestag, aber eben auch die Länderebene und die kommunale
00:06:50: Ebene vertreten sind. Das war in der Vergangenheit so, da freuen wir uns
00:06:55: auch sehr darüber, dass wir diese Wahrnehmung von Anfang an hatten.
00:06:58: Wir sind jetzt im dritten Jahr mit unserem großen Summit und wir sind sehr sicher,
00:07:03: dass wir auch in der Bundesregierung, die jetzt gerade sich findet, eine hohe
00:07:08: Wahrnehmung erreichen können. Denn die Themen, die wir aufgesetzt haben, die haben
00:07:12: wir auch schon sehr früh jetzt im Rahmen der Koalitionsverhandlungen mit auf den
00:07:17: Tisch gelegt und sind sehr froh darüber, dass das eben auch gehört wird.
00:07:21: Von der Seite her will ich jetzt noch keine Namen nennen, zumal es die ja auch
00:07:25: noch nicht in jeder Hinsicht und bei jedem Abend gibt. Aber wir sind sehr,
00:07:30: sehr zuversichtlich, dass wir auch diesmal wieder von allen drei Ebenen,
00:07:35: Kommunal, Land und bundespolitisch wirkliche Topakteure mit dabei haben.
00:07:41: Und das ist auch sehr wichtig, weil es eben sehr klar wird, auch im Wahlkampf
00:07:47: sehr klar geworden ist, dass die Wohnungsnot und dass die wohnungspolitischen
00:07:51: Ansätze, die wir haben, eine sehr hohe Relevanz haben für die Wähler.
00:07:55: Da muss die Politik Antworten geben. Aber am Ende ist es eben wichtig,
00:08:00: das gemeinsam zu tun und nicht seitens der Politik Dinge zu vorzugeben,
00:08:05: die am Ende dann auf die Bau- und Immobilienwirtschaft unterregnen,
00:08:09: auf die Architektur herunterregnen, sondern gemeinsam für Lösungen
00:08:13: zu sorgen, die dann auch wirklich umsetzungsfähig sind.
00:08:17: Wir haben ja in der letzten Ampelphase erlebt, dass viel versprochen wurde
00:08:23: und viel über Gesetze, Heizungsgesetz und so weiter sei an der Stelle
00:08:28: nun mal als Beispiel genannt gesprochen wurde. Am Ende hat es nicht dazu geführt,
00:08:32: dass wir bei der energetischen Sanierung des Bestands nach vorne gekommen
00:08:37: werden und auch nicht beim Neubauzentral nach vorne gekommen werden.
00:08:41: Ich würde gerne nochmal zwei Schritte zurückgehen und zwar mal grundsätzlich
00:08:45: auf das Thema Wohnungsnot zu sprechen kommen. Also, woher rührt eigentlich
00:08:51: dieser enorme Mangel an verfügbaren und bezahlbaren Wohnraum?
00:08:57: In den 90er Jahren gab es in Gesamtdeutschland, also Ost und West,
00:09:01: noch circa fünf Millionen staatliche Wohnungen. Heute sind es nur noch
00:09:06: 1,3 Millionen Wohnungen. War diese Privatisierungswelle, die meisten
00:09:11: Wohnungen wurden ja verkauft oder die Wohnbaugesellschaften wurden
00:09:15: veräußert, war diese Privatisierungswelle und das seither fehlende Engagement
00:09:21: des Staates im Wohnungsbau ein Fehler oder gibt es da noch andere Themen,
00:09:25: die das Problem verursachen? Es gibt ja eine ganze Reihe von Ursachen,
00:09:29: die für diese Wohnungsnot insgesamt verantwortlich sind.
00:09:33: Staatliches Engagement an der Stelle ist ein Punkt, aber nicht der allein
00:09:38: relevante an der Frage. Es ist ein Bündel. Auf der einen Seite ist es so,
00:09:43: dass Bauen bei uns immer teurer wird. Und das ist am Ende natürlich auch die
00:09:49: Basis dafür, dass weniger gebaut wird. Weil wenn es immer teurer wird,
00:09:53: man eigentlich immer zu höheren Preisen vermieten müsste, wenn denn gebaut
00:09:57: würde, ist das auf die Dauer natürlich kein haltbarer Zustand.
00:10:01: Wenn man heute die Preise eines Neubaus im Wohnungsbaubereich 1 zu 1 weitergeben
00:10:06: würde an den Mietern, das wäre locker bei Kaltmieten von 20 Euro in den
00:10:10: Innenstädten, das ist überhaupt nicht vermittelbar und das ist auch nicht
00:10:14: realisierbar. Denn heute zahlen selbst mittelmäßig verdienende Familien,
00:10:20: also mittleren Bereich verdienende Familien, ein gigantisch hohen Anteil
00:10:24: für Mieten, wenn sie denn überhaupt etwas finden. Also auf der einen Seite
00:10:28: ist es die Preissteigerung. Zweitens ist es natürlich auch für Investoren
00:10:32: und das ist egal, ob bestatliche Investoren sind oder private Investoren,
00:10:36: wichtig eine Sicherheit für ihr Investment zu haben. Auch da durch die
00:10:41: verschiedene Regulatorik, durch diese Komplikationen, haben wir am
00:10:44: Ende eine sehr schwierige Situation gehabt. Dann haben wir in den letzten
00:10:48: Jahren natürlich durch die Zinsentwicklung ein Problem gehabt, die ist dann
00:10:54: insbesondere für den frei finanzierten Wohnungsbau erschwert hat und so weiter
00:10:59: und so weiter. Es gibt eine ganze Reihe von Themen. Wir brauchen mehr
00:11:03: Bauland, wir brauchen mehr Flächenverdichtung, um nicht eine komplette
00:11:08: Versiegelung aller Flächen zu erreichen. Wir brauchen einen Ansatz jetzt
00:11:13: zielt auch mehr Familienhäuser zu bauen, mit ein Familienhäusern alleine
00:11:17: kommen, wenn ich nach vorne. Wir müssen auch Wohneigentum wieder fördern.
00:11:21: Wir haben die schlechteste Eigentumsquote in Deutschland im europäischen
00:11:26: Vergleich. Nur die Schweiz ist noch etwas schlechter als wir. Das sind alles
00:11:30: Punkte, die man anpacken kann. Das ist jetzt eine sehr lange Liste, aber
00:11:34: gerade deswegen ist es wichtig, die Akteure zusammenzubringen und zu
00:11:38: initiieren, dass gemeinsam an Lösungen gearbeitet wird.
00:11:42: Ich hätte sogar noch ein paar Punkte mehr. Mir fällt spontan ein, die
00:11:46: Bodenspekulation. Wie sollte man mit diesem Thema umgehen?
00:11:50: Es ist ja häufig so, dass gerade in den Städten, und da haben wir das
00:11:55: Wohnungsproblem, sehr viel der Flächen in der kommunalen Hand sind.
00:12:01: Es ist eigentlich ein zentrales Thema, dass die Kommunen Bauland aktiv
00:12:05: ausweisen. Die Flächenspekulation ist ein Thema. Bauland ist teuer
00:12:12: gerade in den Städten. Deswegen geht es jetzt nicht darum, zu sagen,
00:12:17: okay, das muss jetzt verstaatlicht oder in irgendeiner anderen Weise in die
00:12:22: Hand genommen werden, sondern es muss jetzt an der Stelle erstmal Bauland
00:12:26: ausgewiesen werden. Es muss parallel flächend verdichtet werden, weil
00:12:30: dafür brauchen wir kein neues Land. Wir haben einfach ein Volumen von
00:12:35: 1,9 Millionen Einheiten, die entstehen könnte alleine, indem man
00:12:39: Dachflächen ausbaut in diesem Land. Das heißt, wir haben eine ganze Reihe
00:12:44: von verschiedenen Lösungen an der Stelle. Und die zu meinen, man könnte
00:12:48: mit einem Patentrezept die Wohnungsnot lösen, ist halt komplett
00:12:53: verkehrt, sondern wir müssen diese verschiedenen Aspekte annehmen.
00:12:57: Und da ist Bauland ein wichtiger Punkt, aber eben nicht der Alleinige.
00:13:01: Bei der Spekulation geht es ja natürlich auch darum. Und da gibt es ja auch
00:13:06: Ideen oder Vorschläge, wie man dem Einhalt gebieten kann. Also es ist
00:13:10: nicht das Thema eigentlich neues Bauland ausweisen, sondern vorhandenes
00:13:14: Bauland oder Attraktive auch viele innerstädtische Flächen eben mit einer
00:13:18: Bauverpflichtung quasi zu belegen oder eben staatlich vom Vorkaufsrecht
00:13:24: Gebrauch zu machen, um wieder handlungsfähiger zu werden, weil es
00:13:28: werden ja viele, viele Flächen einfach blockiert. So ist es auf der einen
00:13:32: Seite, auf der anderen Seite muss es dann trotzdem so sein, dass man das zu
00:13:36: brauchbaren Kursen bebauen kann. Weil wenn ich Bauland habe und daran liegt es
00:13:42: eben auch häufig, dann aber gar nicht starten kann, weil die Genehmigung
00:13:46: so lange dauert. Genau. Weil die Bürokratie so hoch ist vom Aufwand.
00:13:52: 37 Prozent der Baukosten sind durch staatliche Regulaturik verursacht,
00:13:57: hat der Zier herausgefunden, Riesenanteil. Wenn am Ende das Bauen selber
00:14:03: in dieser Form teuer ist, dann ist halt Bauland nur ein Teil der Lösung,
00:14:08: dann brauchen wir auf allen Ebenen eine Veränderung. Das heißt, wir müssen
00:14:12: günstiger bauen. Und das geht in erster Linie durch drei Sachen. Erstens
00:14:17: müssen wir den Prozess des Bauns anpacken. Wir bauen bis heute Unikate,
00:14:22: das ist so wie vor 50 oder vor 100 Jahren gebaut wurde. Wir müssen
00:14:27: seriell bauen, wir müssen effizienter bauen, wir müssen die Prozesse des
00:14:31: Bauns anpacken. Zweitens müssen wir uns anschauen, mit welchen Materialien
00:14:35: wird an der Stelle auch umgegangen. Das ist eigentlich eine der zentralen
00:14:39: Punkte, warum wir diese Preissteigung hatten. Mit welchen innovativen neuen
00:14:43: Materialien können wir hier zum Beispiel arbeiten? Ein Partner bei uns ist
00:14:47: ein Unternehmen, was klimapositiven Beton günstiger anbietet als heute der
00:14:53: normale Beton gehandelt wird. Das sind alles Themen, wo man dran muss und wo
00:14:58: auch in der Tat Gestaltungsmöglichkeiten sind. Und das Dritte ist halt auch
00:15:03: in der Förderpolitik hier andere Wege zu gehen. Also zum Beispiel die Förderung
00:15:08: von dem erreichen gewisser Bausummen abhängig zu machen.
00:15:13: In Schleswig-Holstein gibt es das zum Beispiel. Und insgesamt gibt es mit
00:15:17: der Initiative Gebäude Typ E, die auch wir gerade aufgenommen haben, wo auch
00:15:22: ein Prototyp jetzt entstehen soll, der seriell multiplizierbar ist in
00:15:27: der Hochung, wo wir solche Initiativen auch anschieben, um am Ende sehr
00:15:33: konkret nach vorne zu kommen und neuen Wohnbauraum zu schaffen.
00:15:38: Ein anderes großes Thema ist ja der Fachkräftemangel. Hast du da eine Idee,
00:15:43: wie wir dem her werden können? Auch hier gibt es verschiedene Ansätze.
00:15:48: Erstens ist es heute so, dass wir im Wohnungsbau unmittelbar die Kapazitäten,
00:15:56: die wir haben, gar nicht ausschöpfen. Vor ein paar Jahren waren die alle
00:16:00: komplett dicht. Das ist im Moment nicht so. Deswegen wäre es jetzt auch an
00:16:04: die neue Bundesregierung ein wichtiger Punkt zu sagen, hier kann man sofort
00:16:11: auch ein Konjunktureffekt erzielen. Wenn 50.000 Wohnungen gebaut werden in Deutschland,
00:16:17: erreicht das. Das hat eine Taskforce von Neues Bauen, 80 Sekunden Unterleitung
00:16:23: von Professor Bert Rürup herausgefunden. Schafft es einen Konjunkturempuls
00:16:30: von 0,5 Prozent? Das ist in heutiger Zeit unendlich viel, wo wir eine
00:16:34: Wachstumsschwäche haben. Sehr relevant. Das zweite Thema ist, dass wir hier in
00:16:39: der Lage sind, einfach mit neun Leuten, die zum Beispiel im Handwerk herangezogen
00:16:46: werden, auch wirklich eine neue Kompetenz und eine neue Kapazität schaffen.
00:16:50: Wir haben viel zu wenig Frauen zum Beispiel im Handwerk gezielt, einfach auch
00:16:55: verschiedene Migrationsgruppen im Handwerk zu integrieren.
00:16:59: Sind sehr spannende Geschichten, da könnte man viel machen. Und drittens müssen wir die
00:17:03: Effizienz der Bauprozesse erhöhen, indem wir seriell bauen und indem wir zum
00:17:09: Beispiel auch bei einzelnen wiederkehrenden Aufgaben Robotik einsetzen,
00:17:13: schaffen wir es auch Fachkräftemangel hier und da zu kompensieren.
00:17:18: Das heißt auch hier gibt es verschiedene Lösungen und diese Lösungen, Anbieter
00:17:22: für solche Lösungen, Startups, die Ideen dazu entwickeln, aber auch Ideen, die
00:17:26: die Unternehmen selber entwickeln. Die sind alle bei Neues Bauen 80 Sekunden zu
00:17:31: finden. Hier schieben wir bewusst diese Innovationen an, weil wir wissen, wenn wir
00:17:36: mehr und schneller bauen wollen, müssen wir auch anders bauen.
00:17:39: Denkst du, es lässt sich auch das Thema Migration mit dem Thema Fachkräftemangel
00:17:44: verbinden? Also sollte man da eigentlich auch den Zugang in den Arbeitsmarkt erleichtern?
00:17:49: Auf jeden Fall, das ist ja eine generelle politische Forderung, dass Menschen, die hier
00:17:54: hinkommen, auch ja selbst einen Beitrag leisten möchten, wenn sie hier hinkommen,
00:18:00: weil sie sich hier eine Existenz aufbauen möchten. Und das ist glaube ich ein
00:18:04: sehr entscheidender Punkt. Wir müssen allerdings an der Stelle unterscheiden.
00:18:08: Wir haben auf der einen Seite ja gezielt den Ansatz Fachkräfte nach Deutschland
00:18:12: zu holen. Dazu gibt es auch eine gesetzliche Grundlage, noch aus der
00:18:17: Ampelregierung, die aus meiner Sicht auch sehr zielführend ist. Nur wir müssen
00:18:22: halt einen Punkt berücksichtigen. Im Moment, in den nächsten Jahren werden pro
00:18:27: Jahr 400.000 mehr Menschen aus dem Arbeitsmarkt durch den demografischen
00:18:32: Wandel ausscheiden, als neue hinzukommen. Das heißt, wir brauchen systematische
00:18:38: Zuwanderung, um überhaupt nur den Beschäftigung stand und das Wachstumsniveau
00:18:42: halten zu können, was wir heute haben. Wenn wir die hier hinholen, wenn wir
00:18:47: 400.000 Menschen hier hinholen wollen, was Herausforderungen genug wäre, die dann
00:18:52: hier arbeiten und mit ihren Familien kommen, müssen die irgendwo wohnen.
00:18:56: Das heißt, zusätzlich zu dem Wohnungsmangel, den wir heute schon haben, wird das
00:19:01: dann echt eine Herausforderung sicherzustellen, dass auch das geht. Da
00:19:04: müssen wir neue Lösungen Richtung Werkswohnungen und so weiter entwickeln.
00:19:08: Die zweite, die durch politische Umstände definierte Migration ist ein eigenständiges
00:19:16: Feld. Da muss auch definiert werden, wer hier bleiben kann und wer dann halt auch
00:19:22: in den Arbeitsmarkt eintreten kann. Was auf keinen Fall Sinn macht, ist Menschen,
00:19:27: die jetzt hierhin gekommen sind und die sich jetzt beginnen zu integrieren, auch
00:19:30: in den Arbeitsmarkt zu integrieren, wieder nach Hause zu schicken, weil Verfahren
00:19:35: ewig lange gedauert haben und weil es am Ende eben dann ein Verwaltungsprozess
00:19:41: gibt, der dem Integrationsprozess entgegen wirkt bzw. komplett gegenläufig ist.
00:19:46: Das ist sehr schade. Da gibt es viele Beispiele gerade aus dem Handrag von
00:19:51: jungen Menschen, die sich dort wunderbar eingelebt haben und die auch
00:19:56: unverzichtbar sind zum Teil in dem Unternehmen und wo jetzt dann die
00:20:02: Verwaltung reagiert und sagt ja, aber das Verfahren war nicht abgeschlossen.
00:20:06: Diese Menschen müssen jetzt zurückkehren in ihre Heimatländer. Aus meiner Sicht ein
00:20:10: sehr schwieriger Punkt. Aber wie gesagt, es geht in erster Linie auch um die
00:20:14: Zuwanderung von Fachkräften, die wir in allen Bereichen brauchen, auch am Bau.
00:20:19: Und wenn die hier kommen sollen, dann müssen sie auch wohl wohnen können.
00:20:24: Welchen Einfluss hat die wirtschaftliche Instabilität, also angefangen von vielleicht
00:20:30: einer aktuellen nicht handlungsfähigen Bundesregierung in der Übergangsphase zu
00:20:35: Krisen, Lieferengpässen und Kriegen? Ich fange jetzt nicht von der USA an, aber
00:20:42: diese Unsicherheit, diese generelle Grundunsicherheit am Markt, hat die einen
00:20:47: großen Einfluss? Die Unsicherheit und insbesondere die Investitionssicherheit,
00:20:52: die natürlich notwendig ist, gerade in diesem Bereich, wird natürlich einen
00:21:00: hohen Einfluss haben. Das ist so. Auf der einen Seite. Auf der anderen Seite muss
00:21:04: man ganz klar sagen, ist die Immobilienwirtschaft eine, die auf unser
00:21:09: Land bezogen ist. Und wenn wir jetzt nach Feldern suchen, wo wir zum Beispiel die
00:21:17: Risiken im Export, Deutschland ist ja eine sehr große Exportnation und
00:21:22: auch sehr abhängig vom Export, wie wir diese Risiken im Exportbereich minimieren
00:21:28: können, dann heißt das zumindest, dass wir in das investieren sollten, was
00:21:33: Infrastrukturen vor allen Dingen auch wohnen in Deutschland wieder nach vorne
00:21:38: bringt, wohl gemerkt. 50.000 Wohnungen bringen 0,5 Prozent Bruttoinlandsprodukt
00:21:44: zwachstum. Und an der Stelle muss man ganz klar sagen, ist das ein guter Ansatz,
00:21:49: um auch staatlicherseits jetzt diese Infrastrukturgelder, ein gigantischer
00:21:54: Betrag, der dort aufgewendet werden soll, gezielt auch in den Wohnungsbau zu
00:21:59: investieren. Wenn wir Schienen und Straßen umbauen, ist das wunderbar und auch
00:22:03: dringend erforderlich. Aber da wird vor 2028 nichts passieren, weil ja keine
00:22:08: Kapazitäten da sind. Im Wohnungsbau sind sofort Kapazitäten da. Hier könnten wir
00:22:14: aus den Genehmigungsüberhängen, die wir haben und aus den nicht ausgelasterten
00:22:18: Kapazitäten einen sofortigen Effekt erzielen und hier wäre staatliches
00:22:23: Geld in Form von gezielter und auch sinnvoller Förderung sehr gut
00:22:29: investiert, um auf der einen Seite sofort Wachstumseffekte zu erzielen,
00:22:33: zweitens eine Investitionssicherheit zu geben und drittens vor allen Dingen
00:22:37: Wohnraum zu schaffen, der bezahlbar ist. Ich habe mir das Infrastrukturpaket
00:22:42: nochmal angeschaut, was da inhaltlich drinsteht. Tatsächlich soll in Verkehr
00:22:46: so eine Energieinfrastruktur in Digitalisierung, Bildung, Gesundheit,
00:22:50: Klimaschutz und in die Transformation der Wirtschaft investiert werden und
00:22:56: zusätzlich erhalten die Bundesländer ja noch die 100 Milliarden aus den
00:23:00: 500 Milliarden. Kann es sein, dass sie den Wohnungsbau völlig vergessen haben?
00:23:05: Also ich habe den Wohnungsbau nicht gefunden. Nun, ich glaube, dass der
00:23:09: Wohnungsbau in all diesen Feldern eine Relevanz hat, wenn ich über zum Beispiel
00:23:14: die angestrebte Klimaneutralität im Gebäudebestand spreche, dann muss ich
00:23:19: mir anschauen, dass 90 Prozent der Gebäude in Deutschland Wohngebäude sind. Wenn
00:23:23: ich also nachhaltig was erreichen möchte, dann muss ich an die Wohngebäude ran
00:23:28: und dann muss ich das anders tun als mit dem Heizungsgesetz, weil das hat ja
00:23:32: nachweislich nichts gebracht, sondern muss ich hingehen und mit offeneren
00:23:37: Regelungen und vor allen Dingen mit klaren Vorgaben, aber eben nicht mit der
00:23:41: Beschreibung des Wegs dahin Gesetze machen. Das wird in diesem Thema eine
00:23:47: hohe Relevanz haben. Das zweite Thema ist, wenn ich kommunal etwas anschieben
00:23:52: möchte, wird der Wohnungsbau ein sehr zentrales Thema haben. Der Deutsche
00:23:56: Städte- und Gemeindetag hat gesagt, dass das das große Thema ist, was die anpacken
00:24:00: müssen, nämlich Wohnungen schaffen. Die haben vor Ort das Problem noch dramatisch
00:24:06: höher natürlich, insbesondere in den Städten und deswegen wird das eine
00:24:10: Rolle spielen. Das dritte Thema ist natürlich auch von der gesamten
00:24:15: Infrastrukturseite, wie entwickeln wir neue Wohnquartiere, wie schaffen wir es
00:24:20: zum Beispiel auch umgekehrt Innenstädte, die bei Wegzug des Einzelhandels jetzt
00:24:28: auch zum Teil verweisen, wieder mit Mischkonzepten, mit Wohnen, mit Arbeiten
00:24:33: gezielt wieder zu beleben und wirklich auch Innenstädte wieder insgesamt
00:24:38: lebenswert zu machen. Wie schaffen wir es die Infrastruktur und Energieanbindung
00:24:44: von bestehenden und neuen Quartieren zu sichern? Das sind alles Mischfelder, wo es
00:24:50: auf der einen Seite um die eben genannten Headlines geht, auf der
00:24:53: anderen Seite wird das alles auf der Wohnebene eine Relevanz haben und wenn
00:24:57: wir das Wohnen nicht von vornherein zum Kern dieser Betrachtung machen, dann
00:25:02: wird auch dieser Infrastrukturfonds an den zentralen Themen vorbeigehen, dann wird
00:25:07: vielleicht die Bahn ein bisschen schneller fahren, aber es hilft den Leuten dann
00:25:10: auch nicht, wenn sie parallel keine Wohnung finden. Dein Wort in Gottes Ohren,
00:25:16: lieber Robert. Wer immer Gott in dem Zusammenhang ist, aber der entscheidende
00:25:21: Punkt ist, glaube ich, dass wir daran arbeiten müssen und das ist ja einer der
00:25:25: Aufträge von Neues Bauen 80 Sekunden in der öffentlichen Wahrnehmung das Thema
00:25:30: Wohnen wieder stärker nach vorne zu bringen und vor allen Dingen Lösungen
00:25:35: zu entwickeln. Wie gesagt, wir bauen nicht wir bauen, aber Partner von 80 Sekunden,
00:25:41: Neues Bauen 80 Sekunden bauen nun in Bochum ein Gebäultyp E, den wir nicht mit
00:25:47: einfach übersetzen, sondern mit effizient übersetzen, weil wir ihn
00:25:50: energetisch effizient machen wollen, weil wir ihn vom Bauprozess effizienter
00:25:55: machen wollen und weil wir ihn auch in der Leißzeitel Betrachtung dieses
00:25:59: Gebäudes effizient angehen wollen und nicht nur im unmittelbaren Bauprozess
00:26:04: dieser Gebäudetyp E, der soll danach skaliert werden in Deutschland mit einer
00:26:09: Typengenehmigung, die bundesweit gilt und solche Geschichten, solche Initiativen
00:26:13: sind es am Ende, die wirkliche Veränderung auslösen und dafür brauchen
00:26:18: wir politischen Rückenwind, dafür brauchen wir auch eine gezielte Förderung,
00:26:22: dafür brauchen wir aber auch vor allen Dingen den Freiraum für die Bau- und
00:26:25: Umobilienwirtschaft wirklich solche neuen Wege zu gehen und nicht mehr
00:26:30: regulatorisch, sondern weniger und weniger Bürokratie und kürzere
00:26:35: Genehmigungszeiten. Wenn ich hier in Berlin ein neues Wohnquartier bauen möchte,
00:26:40: habe ich 13 Jahre Genehmigungszeitraum. Das ist eine Dimension, die lässt sich für
00:26:45: keinen Investor als attraktives Modell darstellen, egal ob der staatlich oder
00:26:50: privat ist. Glaubst du die Innovationsbereitschaft und die Innovationsimpulse
00:26:57: werden deutlich höher, wenn es weniger Bürokratie gäbe? In jedem Fall, weil der
00:27:02: Staat ist nicht der bessere Baumeister. Der Staat muss dafür sorgen, dass
00:27:06: Architekten, dass die Bau- und Immobilienwirtschaft den Freiraum haben, um
00:27:12: diese Innovationen auch nach vorne zu bringen. Wir haben eine Reihe von
00:27:16: Vorgaben, die man sehr kritisch überprüfen muss. Das, was wir in
00:27:21: Deutschland als Sozialwohnungsstandard bauen, ist in Schweden zum Beispiel
00:27:26: absoluter Premium-Standard. Wir müssen nicht den Komfort runterbringen an der
00:27:32: Stelle, aber wir müssen dafür sorgen, dass wir das wieder in ein brauchbares Lot
00:27:35: bringen, damit auch Wohnungen bezahlbar bleiben und parallel eben auch
00:27:41: Innovationsthemen und Produkte eingesetzt werden können. Wenn es zum Teil länger
00:27:46: dauert, neue Baustoffe genehmigen zu lassen als neue Medikamente genehmigen
00:27:52: zu lassen in Deutschland, dann sind wir da auf der falschen Ebene unterwegs.
00:27:56: Welche Agenda sollte denn deiner Meinung nach die neue Bundesregierung konkret
00:28:03: im Wohnungsbau haben? Drei Punkte. Erstens, Regulatorik runter und dafür sorgen, dass
00:28:11: ich mit einer Typengenehmigung deutschlandweit bauen kann, mit einer
00:28:16: Musterbauordnung, die dann auch wirklich angewandt und nicht nur politisch
00:28:21: versprochen wird. Zweitens, dadurch die Chance schaffen, dass günstiger gebaut
00:28:27: werden kann und an diesem günstigen Bauen auch die Förderpolitik ausrichten.
00:28:32: Wir freuen uns darüber, dass viele Partner, die dazu erforderlich sind, bis
00:28:36: hin zur KfW auch bei neues Bauen 80 Sekunden dabei sind. Es geht hier darum,
00:28:43: gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um das eben nach vorne zu bringen. Und das
00:28:47: dritte Thema ist eben nicht mit der Bau- und Immobilienwirtschaft als Boomern,
00:28:53: sondern als Verbündeten dafür zu sorgen, dass mehr schneller und
00:28:57: nachhaltiger gebaut wird. Ich glaube und bin sehr zuversichtlich, dass die neue
00:29:02: Bundesregierung das auch genau so sieht, dass gemeinsam hier an Lösungen gearbeitet
00:29:08: werden soll. Es gibt bereits Initiativen, ich habe mich sehr darüber gefreut, dass
00:29:12: auch schon im Sondierungspapier der Gebäude Typ E zum Beispiel auftaucht.
00:29:17: Dass dem Wohnungsbau ein eigenes Kapitel im Sondierungspapier und jetzt natürlich
00:29:21: auch im Bereich der Koalitionsvereinbarung gewidmet ist. Ich bin sehr zuversichtlich,
00:29:27: dass wir da auf der richtigen Spur sind, aber jetzt müssen wir auch ins Machen
00:29:31: kommen. Denn alleine von Erklärungen bauen sich keine Wohnungen und alleine von
00:29:37: politischen Erklärungen oder der Analyse von aktuellen Problemen kommen
00:29:42: Familien nicht zu einer neuen Wohnung, sondern wir müssen jetzt anpacken vorangehen,
00:29:47: weil natürlich die jetzt auch nicht vom Himmel fallen, die Wohnungen, es dauert
00:29:51: ja sie zu bauen. Wenn wir jetzt noch weiter abwarten, wenn wir uns noch anschauen, wie
00:29:56: die Zahlen fertiggestellter Wohneinheiten immer weiter runtergehen, wird sich das
00:30:02: Problem immer weiter aufbauen und auch irgendwann politischer Sprengstoff werden.
00:30:07: Das sollte eine neue Bundesregierung sehr klar sehen und sehr klar sehen, dass mit
00:30:12: einem Angebot, einem bezahlbaren Wohnraum auch hier soziales Gleichgewicht
00:30:17: insbesondere auch auf der kommunalen Ebene leichter zu erreichen ist.
00:30:22: Vielen lieben Dank Robert für das Gespräch und aber auch für dein
00:30:27: Engagement insgesamt. Wir sehen uns dann in jedem Fall wieder bei der nächsten
00:30:32: Baustellenbesprechung neues Bauen 80 Sekunden. Die findet wann wieder statt?
00:30:37: Die ist am 24. und 25. Juni hier in Berlin.
00:30:43: An einem Ort in der Malhalla, wo damals die AEG begonnen hat, serielle Produkte
00:30:51: herzustellen, das ist ein bisschen auch eine Botschaft, die dabei ist. Wir werden uns
00:30:55: gezielt auch Baustellen hier in Berlin anschauen, aber wir haben vor allen
00:30:59: Dingen die großen Akteure der Bau- und Immobilienwirtschaft dabei, wir haben die
00:31:03: großen Hersteller dabei, wir haben die Top-Politik dabei.
00:31:07: Das ist also definitiv ein Ort und eine Veranstaltung, bei der man sein sollte,
00:31:12: wenn man neu bauen möchte, wenn wir gemeinsam daran arbeiten wollen, mehr
00:31:17: schneller und nachhaltiger zu bauen. Also jetzt Tickets sichern und unter
00:31:22: 80-sekunden.de bestellen und am 24. und 25. Juni teilnehmen und vor allen Dingen
00:31:32: ordentlich mitmischen. Dem kann ich nichts hinzufügen.
00:31:36: Neues Bauen und 80 Sekunden ist auch Medienpartner des Heinze-Bau-Netz-Klimafestivals
00:31:42: und umgekehrt. Wir unterstützen uns da gegenseitig und darüber bin ich auch
00:31:46: persönlich sehr froh. Vielen herzlichen Dank Robert Crote. Vielen Dank umgekehrt,
00:31:51: auch für diese aktive Partnerschaft, denn ich glaube es ist sehr gut, dass wir da
00:31:56: gemeinsam an einem Strang ziehen, damit wir in Deutschland neues Bauen nach vorne kriegen.
00:32:01: Und das war es für heute und hier noch zwei Tipps zu zwei Heinze-Events. Zum
00:32:06: 15. Mal wird in diesem Jahr der Heinze-Architekturaward ausgelobt. Wenn
00:32:11: Sie Ihren Projekten die Chance auf diese begehrte Auszeichnung sichern möchten,
00:32:16: dann verpassen Sie nicht teilzunehmen. Schwerpunktthemen sind der Bauwandel und
00:32:21: nachhaltige Architektur. Sie haben innovative, fertig gestellte Projekte der
00:32:26: letzten fünf Jahre, dann reichen sie diese noch bis zum 15. Juni 2025 beim
00:32:32: Wettbewerb unter heinze.de/award ein. Es lohnt sich. 40.000 Euro
00:32:38: gesamt, Preisgeld sind ausgelobt. Und die Heinze-Architektur ist mit neuem Format
00:32:44: gestartet. Unter dem Motto "Projects 25" präsentieren wir erstmals in Kooperation
00:32:50: mit den Länderarchitektenkammern eine neue, multimediale Ausstellung mit
00:32:55: renommierten Projekten sowie inspirierenden Petscher-Kutscher-Vorträgen von
00:32:59: Architekt*innen und Bauher*innen. Nächster Termin ist der 22. Mai in Stuttgart.
00:33:05: Alle Informationen findet ihr auf heinze.de/architektur. Der Link ist in
00:33:11: den Show-Nauts. Ich freue mich, wenn ihr in zwei Wochen wieder rein hört. Habt zwei
00:33:15: schöne Wochen. Tschüss.
00:33:19: Das war der Heinze-Podcast-Architektur-Funk. Redaktion Klaus Fühner und
00:33:23: Kerstin Kuhnekath. Moderation Klaus Fühner. Produktion und
00:33:27: Veröffentlichung Kerstin Kuhnekath. Berlin 2025.
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